Unabhängig von kurzfristigen Einnahmen sind Neubaugebiete für Kommunen langfristig meist ein Minusgeschäft. Jede Erschließung auf der grünen Wiese bedeutet zusätzliche Infrastruktur – Verkehrswege, Leitungs- und Kanalnetze, Kläranlagen, Kita- oder Schulbauten –, die langfristig unterhalten werden muss. In der Regel werden diese Folgekosten nicht von Nutzerinnen und Nutzern oder Investoren bezahlt, sondern verbleiben bei der Kommune.
Um Kommunen eine Hilfestellung zu geben, wie man hohe Folgekosten im Vorfeld einer Planungsüberlegung erkennen kann, hat das Innenministerium Schleswig-Holstein bereits 2009 eine Arbeitshilfe für Kommunen herausgegeben. Die Anwendung der Arbeitshilfe wird durch ein elektronisches Werkzeug unterstützt: den FolgekostenSchätzer.
Ein vergleichbares Angebot zur Vorprüfung von Flächenplanungen macht auch das Online-Tool Projekt-Check.
Mit Projekt-Check können frühzeitig die voraussichtlich relevanten Wirkungsbereiche von Wohnungsbau-, Gewerbe- oder Einzelhandelsansiedlungen identifiziert werden. Folgende Simulationen können mit Hilfe des Instruments durchgeführt werden:
Auf Basis der Analyseergebnisse lassen sich ggf. notwendige Fachgutachten zielgerichtet beauftragen.
Projekt-Check – Flächenplanungen vorprüfen
Der FolgekostenSchätzer ist ein Excel-Programm, das sich im Wesentlichen selbst erklärt. Es überträgt die oben genannten Methodikvorschläge in eine Tabellenstruktur und stellt eine Reihe von Kostenkennwerten bereit, die einfach übernommen werden können, wenn keine eigenen Kostenkennwerte vorliegen.
Auf der zugehörigen Internetseite finden sich neben dem FolgekostenSchätzer weitere Werkzeuge für Kommunen zur Simulation von Folgekosten, der Auslastungen von Infrastruktur oder der Steuereinnahmen infolge von Baugebietsausweisungen. Für Bürger/-innen steht außerdem ein Wohn- und Mobilitätskostenrechner zur Verfügung.
