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Thema : Flächenmanagement in Schleswig-Holstein

Flächensparende Entwicklung

Wie sieht eine flächensparende Entwicklung aus? Die wichtigsten Argumente für einen sparsamen Umgang mit der Fläche finden Sie hier.

Letzte Aktualisierung: 31.01.2022

Weniger neue Siedlungs- und Verkehrsfläche

Flächensparen heißt, weniger Flächen für Siedlungen und Verkehr neu zu beanspruchen und notwendige oder wünschenswerte Siedlungsentwicklung möglichst auf bereits in Anspruch genommenen Flächen umzusetzen.

Konkret kann dies durch flächensparende Maßnahmen wie etwa höhere bauliche Dichten beim Neubau geschehen sowie durch eine verstärkte "Innenentwicklung". Dazu gehören zum Beispiel Umbau und Sanierung von Wohnungs- und Gewerbeleerstand, Wiedernutzung von Brachflächen, Aufstockung bestehender Gebäude oder Nachverdichtung auf Baulücken statt Neubau auf der "grünen Wiese".

Beispiele

Durch Nachverdichtung in Baulücken kann Wohnraum entstehen, ohne dass zusätzliche Infrastrukturen gebaut werden müssen. Auch Baurecht ist oftmals bereits vorhanden. Mit dem Wohn- und Gewerbegebäude am "Lieblingsplatz" in Kiel wird eine Lücke zwischen der Veloroute 10 und Christian-Kruse-Straße geschlossen.
In vielen Kommunen gibt es stillgelegte Industrie- oder Gewerbebetriebe, Militärliegenschaften oder Verkehrsflächen, die durch Flächenrecycling neu genutzt werden können. So zum Beispiel auf dem im neuen Wohn- und Gewerbequartier auf dem Stock-Gelände in Neumünster.
Im Kieler Stadtteil Wik entstand in einer Baulücke ein neues Mehrfamilienhaus.

Weniger und kompakte Siedlungs- und Verkehrsflächen bedeuten in vielerlei Hinsicht mehr Umwelt- und Lebensqualität und helfen dabei, Kosten zu sparen.

Geringere Kosten für öffentliche Infrastruktur

Infrastrukturen wie Straßen und Kanalnetze, Kindergärten oder Gesundheitseinrichtungen sind besser ausgelastet, wenn mehr Menschen in unmittelbarer Nähe wohnen. Außerdem sinken Ressourcenverbrauch und Unterhaltungsaufwand im Verhältnis bei mehr Nutzerinnen und Nutzern.

Mehr Umwelt- und Lebensqualität

Menschen profitieren von kurzen Wegen zu belebten Ortskernen oder Innenstädten mit attraktiven Versorgungseinrichtungen. Sie verbringen weniger Zeit im Stau und sparen Kosten fürs Pendeln. Weniger klimaschädliche Emissionen und weniger Lärm sind gut für Mensch und Umwelt. Umgekehrt bleiben bei einer flächensparenden Siedlungspolitik mehr Flächen für die Tier- und Pflanzenwelt, für die Naherholung und für die Nahrungsmittelproduktion erhalten.

Auch Immobilien behalten eher ihren Wert, wenn sie mangels Überangebot dauerhaft genutzt und regelmäßig an veränderte Bedarfe angepasst werden (müssen). Auf diese Weise können sie eine Altersvorsorge für ihre Eigentümerinnen und Eigentümer darstellen.

Schließlich ist Bodenschutz auch Klimaschutz. Weniger Versiegelung hilft, Hochwasserereignisse und Hitzeperioden in ihren Auswirkungen abzumildern. Unbefestigter Boden bildet Grundwasser neu und speichert Kohlenstoff.

Gesetzliche Grundlagen und Steuerung des Flächensparens

Die flächenpolitische Strategie muss vor allem in den Kommunen umgesetzt werden. Das erforderliche Instrumentarium liefert das Baugesetzbuch (BauGB). Der Vorrang der Innen- vor der Außenentwicklung – und damit der Gedanke einer nachhaltigen Stadtentwicklung – ist darin verankert (§ 1 Abs. 5) ebenso wie Bedeutung des Bodens als hohes Gut und somit das Ziel des Flächensparens (§1a Abs. 2 so genannte Bodenschutzklausel).

Leitvorstellungen und Vorgaben für eine ausgewogene Siedlungs- und Freiraumstruktur ergeben sich außerdem aus dem Raumordnungsgesetz des Bundes und den Landesplanungsgesetzen bzw. den Landesentwicklungs- und Regionalplänen der Bundesländer.

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