Die Identität der deutschen Nordschleswiger ist heute eine andere als vor 20, 40 oder gar 60 Jahren.
Früher war es meistens so, dass Familien für und in der deutschen Volksgruppe lebten. Heute lebt keiner ausschließlich in der Minderheit, wobei es sehr unterschiedlich ist, wie viele unserer Angebote von den Mitgliedern genutzt werden.
Manche Familien schicken nur ihre Kinder in einen unserer Kindergärten, in einer unserer Schulen, unsere Nachschule oder in unser Gymnasium. Andere sind aktive Mitglieder unserer Sportvereine. Wieder andere entleihen Medien in einer unserer 5 Büchereien, singen in unserem Oratorienchor oder lesen unsere online-Tageszeitung "Der Nordschleswiger". Wieder andere besuchen sonntags den deutschen Gottesdienst.
Aber alle unsere Mitglieder nutzen auch die dänischen Angebote. Die allermeisten haben einen dänischen Arbeitgeber, dänische Freunde, sehen dänisches Fernsehen, sind Mitglied in dänischen Vereinen, und lesen, neben dem Nordschleswiger, auch die dänische Zeitung. Die deutsche Minderheit ist eben keine Parallelgesellschaft, denn wir sind Deutsch und Dänisch, und wenn etwas typisch ist für uns, dann ist es diese Mischung.
Der Wandel der Identität ist eine natürliche Entwicklung, hat jedoch auch negative Konsequenzen. Dazu gehört, dass der BDN in den letzten Jahrzehnten Mitglieder verloren haben. Durch aktive Mitgliederwerbung ist es in der letzten Zeit gelungen, diesen Trend umzukehren. Dies ist eine positive Entwicklung, es kann und muss hier jedoch noch viel mehr geschehen
Mittels Einführungsveranstaltungen für neue Mitarbeiter und andere Interessierte versuchen wir, die Zugehörigkeit zur Minderheit zu stärken. Dies wird in den kommenden Jahren noch ausgebaut.