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Thema : Wasserstark.SH

Sturmflut

Sturmfluten entstehen während auflandiger Starkwinde, also durch Winde, die vom Meer zum Land hin wehen. Sie schieben große Wassermengen vor sich her, die sich an den Küsten aufstauen und dort die Wasserstände erhöhen. An der Nordseeküste und in der Tideelbe spricht man von einer Sturmflut, wenn der Wasserstand mehr als 1,5 m über das mittlere Tidehochwasser steigt. An der Ostseeküste spricht man bei einem Wasserstand von mehr als 1 m über Normalhöhennull (NHN) von einer Sturmflut.

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An der Nordseeküste

An der Ostseeküste

In der Tideelbe

An der Nordseeküste

Springtide

Eine Tide mit besonders hohem Tidehub wird als Springtide bezeichnet. Aufgrund einer besonderen Konstellation von Erde und Mond, die bei Neu- bzw. Vollmond eintritt, fallen ihre Hoch- und Niedrigwasser extremer aus als im Durchschnitt.

An den Küsten und Flussmündungen der Nordsee auftretende Sturmfluten werden durch die Gezeiten, auch Tide genannt, beeinflusst. Gezeiten sind regelmäßige Wasserstandsänderungen, die durch die Anziehungskräfte des Mondes und der Sonne entstehen.

Tritt eine Sturmflut um das Tidehochwasser herum ein oder fällt sie mit einer Springtide zusammen, dann erhöht das die Wasserstände zusätzlich. Durch das Aufstauen des Wassers im flachen Wattenmeer liegen die Sturmflutwasserstände an der Festlandküste deutlich höher als an der Außenküste – also z. B. in Husum höher als in List auf Sylt.


An der Ostseeküste

Sturmfluten an der Ostseeküste können durch unterschiedliche Faktoren zusätzliche Höhe erlangen:

  • Im Inneren von Buchten und Förden liegen die Sturmflutwasserstände in der Regel höher als an den Außenküsten – also z. B. in Kiel höher als auf Fehmarn.
  • Haben in den Wochen vor einer Sturmflut Westwinde Nordseewasser über das Kattegat in die Ostsee gedrückt, erhöht das den Wasserstand zusätzlich um mehrere Dezimeter.
  • Auch der „Badewanneneffekt“ kann für erhöhte Wasserstände an der Ostseeküste sorgen. Wird Wasser durch starke Westwinde nach Osten in Richtung Finnland gedrückt, schwappt es wie in einer Badewanne zurück, wenn sich die Winde drehen oder abflauen.

In der Tideelbe

Der rund 140 km lange Abschnitt der Elbe zwischen Geesthacht und Cuxhaven ist dem Einfluss von Ebbe und Flut ausgesetzt und wird daher Tideelbe genannt.

Bei auflandigem starkem Wind wird das Wasser hier in den enger werdenden Mündungstrichter gedrückt und gewinnt zunehmend an Höhe. Aus diesem Grund fallen die Sturmfluten in der Regel in Hamburg deutlich höher aus als in Cuxhaven.

 

Sturmflutwarnungen

Sturmflutwarnungen werden vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie heraus gegeben.

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Barrierefreie Informationen


Barrierefreie Informationen zu Hochwasser und viel Regen

Dabei wird ab folgenden Wasserständen gewarnt:

Klassifikation der Sturmfluten an der Küste
Klassifikation der Sturmfluten an der Küste

Sie hören Sturmflutwarnungen im Radio meist im Zusammenhang mit dem Wetterbericht. Achten Sie im Radio, Fernsehen und in den sozialen Netzwerken auf offizielle Durchsagen, Posts und Tweets, und halten Sie sich an die Anweisungen. Informieren Sie Ihre Nachbarn, Menschen mit Verständigungsproblemen und helfen Sie älteren Menschen und ggf. Menschen mit Behinderungen.

Aktuelle Sturmflutwarnungen

mehr lesen zu Warnsignalen

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Die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten für Fluss- und Küstenhochwasser finden Sie im Hochwasserkartenportal. Hier können Sie sich über Hochwasserrisikogebiete in Schleswig-Holstein informieren.

Gefährdete Gebiete

Für Schleswig-Holstein sind Sturmfluten eine reale und nicht zu unterschätzende Gefahr. Ohne den Schutz durch Deiche könnte bei einer Sturmflut etwa ein Viertel der gesamten Landesfläche überflutet werden: insgesamt knapp 4.000 Quadratkilometer.

In diesem Gebiet leben rund 330.000 Menschen und es sind Sachwerte in Höhe von 60 Mrd. Euro vorhanden. Für unser Land zwischen den Meeren ist effektiver Schutz vor Sturmfluten also unverzichtbar – insbesondere, wenn man die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigt.

Ob Ihr Wohnort zu diesen potenziell signifikanten Küstenhochwasserrisikogebieten gehört, können Sie in der folgenden interaktiven Karte sehen:


Betrifft mich das


Die interaktive Karte zeigt das Gebiet, welches ohne Deiche bei einer extremen Sturmflut mit einem Wiederkehrintervall von 200 Jahren überflutet wäre.

Machen Sie sich wasserstark!


Machen Sie sich wasserstark!


Einen absoluten Schutz vor Sturmfluten kann es leider nicht geben. Wie Sie vorsorgen können, um sich und Ihr Eigentum wasserstark zu machen, erfahren Sie hier.


Was Sie tun sollten, wenn eine Sturmflutwarnung für Ihre Region herausgegeben wird und die Gefahr für ein Hochwasser zunimmt, finden Sie hier.

Informationsbroschüre

"Sturmflut - wat geiht mi dat an?"

Der Bau von Deichen verringert die Gefahr einer Überflutung bei einer Sturmflut in Schleswig-Holstein stark. Doch gibt es keine absolute Sicherheit, dass ein Deich nicht bricht. Deshalb ist eine gute Vorbereitung der Bevölkerung genauso wichtig. Die Broschüre "Sturmflut - wat geiht mi dat an?" klärt über die Gefahren von Sturmfluten und Möglichkeiten zur Vorsorge auf.

Schutzmaßnahme Deichbau

Die wichtigste Schutzmaßnahme vor Überflutungen ist der Bau von Deichen.
In Schleswig-Holstein sichern 530 km Landesschutz- und Regionaldeiche die Küstenniederungen. Davon sind 433 km Landesschutzdeiche mit höchstem Sicherheitsstandard, die vom Land als öffentliche Aufgabe unterhalten und gegebenenfalls verstärkt werden. Über 90 % der Sturmflutgefährdeten Niederungen werden durch Landesschutzdeiche gesichert.

Klimadeiche: Upgrade für den Küstenschutz

Die Zuständigkeiten und Aufgaben im Küstenschutz sind im Landeswassergesetz Schleswig-Holstein geregelt. Danach sind Bau und Instandhaltung der Landesschutzdeiche sowie der Regionaldeiche auf den Inseln und Halligen Landesaufgaben. Für die übrigen Regionaldeiche sind die Gemeinden oder regionale Wasser- und Bodenverbände zuständig.

An der Westküste Schleswig-Holsteins liegt landeinwärts hinter den Landesschutzdeichen noch eine zweite Deichlinie mit einer Gesamtlänge von 548 km: die sogenannten Mitteldeiche.

Weil die Küste durch Landgewinnungsmaßnahmen immer weiter seewärts verlagert wurde, folgt der Verlauf der Mitteldeiche häufig noch den ehemaligen Küstenlinien. Als zusätzlicher Katastrophenschutz sollen die Mitteldeiche im Falle eines Deichbruchs der ersten Linie das einströmende Wasser aufhalten und damit die Überflutungsschäden im Binnenland eingrenzen.

80.000.000 Euro In etwa diese Summe investiert das Land Schleswig-Holstein pro Jahr in den Schutz seiner Küsten.
80.000.000 Euro In etwa diese Summe investiert das Land Schleswig-Holstein pro Jahr in den Schutz seiner Küsten.

Klimadeiche: Upgrade für den Küstenschutz

Eine zentrale Rolle beim Schutz vor zukünftigen Sturmfluten spielen die sogenannten Klimadeiche. Sie sind nicht nur höher, sondern auch breiter und flacher als ihre Vorgänger.

Falls es der Meeresspiegelanstieg in Zukunft erfordern sollte, ist beim Klimadeich schon die Baureserve eingeplant, damit der Deich nachträglich relativ einfach und kostengünstig erhöht werden kann. Mit dem Klimadeich kann einen Meeresspiegelanstieg von etwa einem Meter ausgeglichen werden, durch Umsetzung der Baureserve einen weiteren Meter. Die ersten Klimadeiche in Schleswig-Holstein wurden 2015 und 2016 vor Büsum und auf Nordstrand fertiggestellt.

Modul

Generalplan Küstenschutz

Die Landesregierung hat 2022 einen neuen „Generalplan Küstenschutz“ verabschiedet.

Im Generalplan Küstenschutz ist die strategische Ausrichtung des Küstenschutzes in Schleswig-Holstein beschrieben.

Den ausführlichen Generalplan Küstenschutz finden Sie hier.



Historische Sturmfluten

Die Ostsee-Sturmflut 1872

Bei dieser verheerenden Sturmflut wurden die damaligen Deiche überflutet und mehrere hundert Quadratkilometer Land überflutet. Insgesamt kamen in Schleswig-Holstein 31 Menschen in den Fluten ums Leben. Mehr historische Hintergründe finden Sie hier

Die Nordsee-Sturmflut von 1962

Die Katastrophenflut forderte in Hamburg 315 Menschenleben. Etwa ein Sechstel der Stadtfläche wurde überflutet und rund 60.000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden obdachlos.

Mehr historische Hintergründe finden Sie hier.

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