Etwa 1.600.000 Tonnen alter Munition lagern in den deutschen Meeresgewässern. Die enthaltenen Sprengstoffe sind explosiv und gesundheitsschädlich für Mensch und Umwelt. Die Munitionsbergung hat daher eine hohe Priorität für das Land Schleswig-Holstein und seine Partner.
Mit MUNIMAR gibt es nun ein Zentrum für den Umgang mit Munition in der marinen Umwelt in Schleswig-Holstein.
Das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein hat gemeinsam mit dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung und der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, um das Thema Munitionsbeseitigung in Nord- und Ostsee zukünftig in einem gemeinsamen Kommunikationsnetzwerk voranzubringen.
Schleswig-Holstein treibt das Thema Munitionsbergung bereits lange voran. Mit MUNIMAR werden wir die gute Arbeit der Vergangenheit institutionalisieren.
Durch die enge Zusammenarbeit der drei Säulen Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft wird der fachliche Austausch zum Thema Munition im Meer optimiert und künftig von zentraler Stelle aus gesteuert.
Über die Säule „Verwaltung“ sollen die Behörden des Bundes und der Länder koordiniert werden, um einheitliche Standards der Bürokratie für Antrags- und Genehmigungsverfahren zu erreichen. Darüber hinaus können so die Maßnahmen für Munitionsräumungen im Meer priorisiert und koordiniert werden. Zudem können auf diese Weise zukünftige Entscheidungen zur Munitionsentsorgung zentral getroffen werden. Die Verwaltungssäule von MUNIMAR sichert außerdem den wirtschaftlichen Einsatz der Gelder, die durch die langfristige Finanzierung von Bund und Ländern besteht.
In der Säule „Wissenschaft / Forschung“ wird das wissenschaftliche Netzwerk gepflegt. Hier sollen Forschungslücken beschrieben und Forschungsbedarfe formuliert werden. MUNIMAR soll dabei als beratende Ansprechstelle für Projektträger und Forschungsinstitutionen fungieren.
Die Säule „Wirtschaft / Technologieentwicklung“ stellt die Vernetzung der wirtschaftlichen Akteure sicher. Ziel dabei ist es, eine lokale Wertschöpfung zu erreichen, die sich beispielsweise aus der Entwicklung neuer Technologien für die Bergung der im Meer befindlichen Munition ergeben könnte.
Diese Grundpfeiler des Kompetenzzentrums legen die Basis für eine starke Zusammenarbeit rund um das Thema Munition in der marinen Umwelt.
Das Ziel ist es, mit MUNIMAR die Zusammenarbeit über die Bundeslandgrenzen hinaus zu fördern, um dem Thema der Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee gemeinsam und ganzheitlich zu begegnen.
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