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Thema : Ostseeschutz.SH

Seegras

Grüne Lunge der Ostsee

Letzte Aktualisierung: 19.03.2025

Seegräser sind Blütenpflanzen, die Weichbodenbereiche im Flachwasser besiedeln. Im Sediment bilden Seegraspflanzen ein dichtes Geflecht aus Wurzelausläufern (Rhizomen). Seegrasbestände können dabei über die Zeit eine mehrere Zentimeter bis Meter dicke Wurzelmatte entwickeln. Pro Quadratmeter Meeresboden können aus dieser mehrere hundert bis tausend oberirdische Sprosse erwachsen und bilden so die dichten Seegraswiesen.

Wertvoll für Tier, Mensch und Klima

Seegraswiesen sind sehr artenreiche und produktive Lebensräume. Für viele Tier- und Pflanzenarten bilden sie Ansiedlungsfläche und Nahrungsgrundlage. Auch erfüllt Seegras wichtige Funktionen als Laichhabitat und Kinderstube für verschiedene Küstenfischarten. Darüber hinaus übernehmen Seegraswiesen weitere, auch für den Menschen wichtige, Funktionen: Sie verlangsamen durch ihren Bewuchs bodennahe Strömungen und schwächen die Wirkung von Wellen, was zu einer Stabilisierung des Sediments und verringerter Küstenerosion führt. Seegraswiesen verbessern die lokale Wasserqualität und filtern Keime aus dem Meerwasser. Zusätzlich speichert Seegras langfristig CO2 in seinen Wurzelmatten. Seegraswiesen können dabei mehrere Tonnen CO2 aufnehmen und tragen somit zum natürlichen Klimaschutz bei.

Sensible Pflanzen unter Druck

Die Eutrophierung ist der Hauptfaktor für den Rückgang von Seegraswiesen. Für die Photosynthese benötigt Seegras eine ausreichende Lichtintensität am Meeresboden. Diese wird jedoch durch die Nährstoffbelastung und das nachfolgend starke Wachstum von Kleinstalgen (Phytoplankton) stark herabgesetzt. Als Folge der Eutrophierung ist die aktuelle Tiefengrenze von Seegras deutlich flacher und die Verbreitung dieses Lebensraums somit deutlich geringer also noch in vorindustrieller Zeit. Um den Bestand von Seegrasweisen zu sichern, ist daher vor allem eine Reduzierung der Nährstoffeinträge erforderlich. Weitere Gefährdungen bzw. Beeinträchtigungen können durch grundberührende Aktivitäten verursacht werden, wie z.B. Ankern. Dies kann die Wurzelmatten aufreißen oder die Sprossen beschädigen. In bewachsenen Bereichen sollten solche Tätigkeiten deshalb vermieden werden.

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