Hinweis:
Die hier verwendeten Kategorien für Schutzsuchende haben eine integrationspolitische Ausrichtung und weichen von aufenthaltsrechtlichen Status ab.
Im betrachteten Zeitraum vom 2015 bis 2021 hat sich die Anzahl der Schutzsuchenden insgesamt in Schleswig-Holstein mehr als verdoppelt (plus 112 Prozent). Waren im Jahr 2015 im nördlichsten Bundesland von den gut 191.300 ausländische Personen noch 35.100 Personen Schutzsuchende (18,3 Prozent), so stieg die Zahl im Jahr 2016 bereits auf knapp 59.600 (25,9 Prozent der knapp 230.200 ausländische Personen). In den Folgejahren setzte sich der Anstieg fort: 2018 belief sich die Zahl der Schutzsuchenden auf 67.730 (26,6 Prozent der gut 254.000 Nichtdeutschen), 2019 waren es mit 70.795 Personen 26,9 Prozent aller gut 263.000 ausländische Personen. In 2021 wurde der bisherige Höchststand in absoluten Zahlen mit 74.290 Schutzsuchenden erreicht, was einem Anteil von 26 % an den rund 286.300 Nichtdeutschen entspricht.
Mit anerkanntem Schutzstatus
Die Schutzsuchenden werden differenziert nach Schutzstatus registriert und zum Stichtag 31.12. in der Statistik erfasst. Dabei zeigt sich vor allem bei der Anzahl der Personen mit befristet anerkanntem Schutzstatus eine deutliche Steigerung. Sie stieg zwischen 2015 und 2021 kontinuierlich von 10.270 auf 46.865. Damit erhöht sich deren Anteil an allen Schutzsuchenden von 29,3 Prozent auf 63,1 Prozent.
Die Anzahl der Personen mit unbefristet anerkanntem Schutzstatus hat sich hingegen im betrachteten Zeitraum nach geringeren Schwankungen in den Jahren 2015 bis 2019 in den Jahren 2020 und 2021 stärker erhöht. Ihr Anteil an allen Schutzsuchenden war bis 2019 rückläufig, er verminderte sich von 15,4 Prozent im Jahr 2015 auf 8 Prozent in 2019 und stieg bis zum Jahr 2021 wieder auf 10,4 Prozent an.
Mit abgelehntem Schutzstatus
Bei Personen mit abgelehntem Schutzstatus ist im Zeitverlauf eine Zunahme zu erkennen von 3.805 (2015) auf 12.145 (2021). Der prozentuale Anteil an allen Schutzsuchenden reduzierte sich zunächst von 10,8 Prozent (2015) auf 8,2 Prozent (2016) und stieg dann wieder auf 16,3 Prozent (2021).
Mit offenem Schutzstatus
Als Schutzsuchende mit offenem Schutzstatus waren im Jahr 2015 insgesamt 15.635 registriert. Danach stieg ihre Zahl deutlich auf 25.780 im Jahr 2016 an und sank danach auf 7.535 (2021). Während ihr Anteil an allen Schutzsuchenden 2015 und 2016 noch bei über 40 Prozent lag, ging dieser danach deutlich zurück und erreichte 2021 mit nur noch 10,1 Prozent seinen bisherigen Tiefstand.
Schutzsuchende nach Schutzstatus in Deutschland
Vergleicht man die Entwicklungen in Schleswig-Holstein mit denen in Gesamtdeutschland, sind Parallelen zu erkennen. So stieg die Anzahl der Schutzsuchenden ebenfalls deutlich von 2015 bis 2021, jedoch lediglich um gut 86 Prozent.
Mit anerkanntem Schutzstatus
Auch die Entwicklungen der einzelnen Kategorien an Schutzsuchenden gestalten sich deutschlandweit ähnlich wie in Schleswig-Holstein. So stieg ebenfalls die Anzahl der Schutzsuchenden mit befristet anerkanntem Schutzstatus am stärksten an, von knapp 285.805 (2015: 27,6 Prozent an allen Schutzsuchenden), auf 1.133.545 (2021: 58,5 Prozent an allen Schutzsuchenden).
Die Anzahl der Personen mit unbefristet anerkanntem Schutzstatus blieb deutschlandweit bis 2019 (269.590 Personen) ebenfalls vergleichsweise stabil und stieg bis 2021 (317.835 Personen) stärker an. Der Anteil an allen Schutzsuchenden des jeweiligen Jahres reduzierte sich deutlich (25,3 Prozent in 2015 bis 16,4 Prozent in 2021).
Mit abgelehntem Schutzstatus
Einen abgelehnten Schutzstatus wiesen im Jahr 2015 in Deutschland 138.495 Personen auf (13,4 Prozent an allen Schutzsuchenden des Jahres). Ihre Zahl stieg nahezu kontinuierlich auf 246.030 im Jahr 2021 (12,7 Prozent aller Schutzsuchenden). Auch hier sind die Gegebenheiten vergleichbar mit denen in Schleswig-Holstein.
Mit offenem Schutzstatus
Letztlich zeigt sich auch bei der Anzahl von Schutzsuchenden mit offenem Schutzstatus in Deutschland eine vergleichbare Lage wie in Schleswig-Holstein. Waren es im Jahr 2015 349.810 Menschen in dieser Kategorie, stieg die Anzahl im Jahr 2016 deutlich an auf 574.945 und fiel dann bis 2020 unter das Niveau von 2015 auf 215.960. 2021 ist die Anzahl der Personen dieser Kategorie wieder auf 238.945 gestiegen. 2015 und 2016 zählten noch jeweils gut ein Drittel aller Schutzsuchenden zu dieser Personengruppe, im Jahr 2021 es dann nur noch 12,3 Prozent.
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