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Thema : Zuwanderungs- und Integrationsstatistik

Verurteilte

Letzte Aktualisierung: 22.10.2019

Anteil verurteilter Ausländerinnen und Ausländer an allen Verurteilten nach Geschlecht in den Jahren 2015, 2017 und 2019 in Schleswig-Holstein und Deutschland

Kommentar

Letzte Aktualisierung: 31.07.2014

Kommentar

Der seit 2009 kontinuierliche Anstieg des Anteils ausländischer Verurteilter an allen Verurteilten in Schleswig-Holstein geht mit der vermehrten Zuwanderung nach Deutschland einher. Dementsprechend folgt die deutliche Zunahme innerhalb von zwei Jahren auf das mit Abstand zuwanderungsreichste Jahr 2015.

Insoweit erscheint es plausibel, dass sich der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an den insgesamt Verurteilten überproportional erhöht hat, nachdem deren Anteil an der Gesamtbevölkerung Schleswig-Holsteins gestiegen ist und zudem weitere – nicht zur Wohnbevölkerung zählende – Zugewanderte (vorübergehend) hierzulande aufhältig waren.

Demgemäß spiegelt sich auch der Umstand, dass Männer einen größeren Teil der Zugewanderten ausmachen als Frauen, in der Diskrepanz zwischen weiblichen und männlichen Verurteilten mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit wider.

Dass der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer unter den verurteilten Jungerwachsenen im Alter von 21 bis unter 25 Jahren am höchsten ist, ist mindestens auch dadurch begründet, dass diese Altersgruppe in der Gesamtgruppe der Zugewanderten im Vergleich zur deutschen Gesamtbevölkerung deutlich überrepräsentiert ist.

Ergebnis

Letzte Aktualisierung: 09.11.2021

Verurteilte in Schleswig-Holstein

Von den im Jahr 2019 in Schleswig-Holstein verurteilten Personen hatten 25,2 Prozent nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Unter den von den Strafgerichten schuldig gesprochenen männlichen Geschlechts lag der Ausländeranteil bei 27,1 Prozent, unter den weiblichen Verurteilten dagegen lediglich bei 17,3 Prozent. Differenziert nach dem Alter war der Ausländeranteil bei den Jungerwachsenen im Alter von 21 bis unter 25 Jahren mit 28,2Prozent am höchsten und bei den Jugendlichen im Alter von 14 bis unter 18 Jahren am geringsten (19,3 Prozent).

Im Zeitverlauf zeigt sich seit 2009 ein kontinuierlicher Anstieg des Anteils ausländischer Verurteilter an allen Verurteilten. Lag die Quote 2009 noch bei 11,6 Prozent, erhöhte sie sich bis 2015 vergleichsweise langsam auf 16,8 Prozent. Danach gab es eine kräftige Zunahme auf 23,0 Prozent im Jahr 2017. Bis 2019 kletterte der Ausländeranteil unter den schuldig gesprochenen auf 25,2 Prozent und erreichte damit einen neuen Höchstwert.

Verurteilte deutschlandweit

Im Bundesgebiet war die Zahl der Verurteilten ohne deutschen Pass im gesamten Betrachtungszeitraum höher als in Schleswig-Holstein. Im Jahr 2019 waren deutschlandweit 35,1 Prozent aller schuldig gesprochenen Personen Ausländerinnen oder Ausländer. Während sich unter den verurteilten Männern 36,7 Prozent Nichtdeutsche befanden, waren es bei den Frauen nur 28,0 Prozent. In Bezug auf das Alter wurde wie in Schleswig-Holstein der höchste Ausländeranteil bei den Jungerwachsenen im Alter von 21 bis unter 25 Jahren registriert. Er lag bei 39,8 Prozent (Erwachsene ab 25 Jahren: 35,1 Prozent). Am kleinsten war die Quote bei den Jugendlichen mit 21,8 Prozent.

Wie in Schleswig-Holstein zeigt sich auch in Deutschland seit 2009 ein Anstieg des Ausländeranteils an allen Verurteilten. Im Jahr 2009 betrug dieser 20,0 Prozent, im Jahr 2015 lag er bei 28,3 Prozent und erhöhte sich schließlich bis 2019 auf 35,1 Prozent.

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Definition

Anteil verurteilter Deutscher und Ausländer/innen an allen Verurteilten, insgesamt und nach Altersgruppen sowie Geschlecht.

Empirische Relevanz

Der Indikator zeigt die Verteilung von Deutschen und Ausländer/innen bei den Verurteilten nach Altersgruppen und Geschlecht an, wobei deliktspezifische Angaben fehlen.

Bewertung der Kennzahl

Kriminelles Verhalten gilt als Indiz für mangelnde soziale Integration. Ein Vergleich der Kriminalitätsbelastung zwischen Deutschen und Ausländern ist allerdings schwierig, da sich die Altersstruktur und sozioökonomische Struktur dieser Bevölkerungsgruppen unterscheiden.

Datenquelle

Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Strafverfolgungsstatistik

Methodische Besonderheiten

Die Statistik erfasst keinen Migrationshintergrund, sondern nur die Staatsangehörigkeit. Ausländer/innen sind Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Personen, die neben der deutschen noch eine weitere Staatsangehörigkeit haben, werden als Deutsche gezählt.

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