Der Indikator zeigt den Anteil der Personen mit und ohne Migrationshintergrund an der jeweiligen Bevölkerung, deren Einkommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle liegt.
Armutsrisikoquote in Schleswig-Holstein
Das Armutsrisiko der Bevölkerung mit Migrationshintergrund lag 2017 in Schleswig-Holstein deutlich höher als bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Während 36,6 % der Personen mit Migrationshintergrund in einem Haushalt lebten, dessen bedarfsgewichtetes Haushaltsnettoeinkommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle (60 %-Median des Landesdurchschnittes) lag, traf dies auf lediglich 12,2 % der Personen ohne Migrationshintergrund zu. Besonders stark von Armut bedroht waren dabei Menschen mit Migrationshintergrund mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit (50,0 %), wogegen jene mit deutschem Pass nur zu 24,9 % betroffen waren.
In Bezug auf das Geschlecht waren Männer mit Migrationshintergrund mit 37,1 % etwas häufiger von Armut bedroht als Frauen mit Migrationshintergrund (36,0 %). Umgekehrt war die Abfolge – allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau – bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Hier waren Männer (11,8 %) etwas weniger gefährdet als Frauen (12,5 %).
Im Zeitverlauf hat sich die Armutsrisikoquote der Bevölkerung mit Migrationshintergrund von 32,5 % im Jahre 2013 auf 36,6 % im Jahr 2017 erhöht. Während allerdings die Armutsrisikoquote von Menschen mit Migrationshintergrund mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit in dieser Zeit deutlich angestiegen ist (Zunahme von 42,4 % auf 50,0 %), ist sie bei Deutschen mit Migrationshintergrund von 26,0 % auf 24,9 % gesunken.
Bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund zeigt sich ein leichter Rückgang der Armutsrisikoquote von 13,5 % (2013) auf 12,2 % im Jahr 2017. Infolgedessen vergrößerte sich der Abstand zwischen der Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund von 19,0 auf 24,4 Prozentpunkte.
Armutsrisikoquote deutschlandweit
Auch im Bundesgebiet lag die hier am Bundesmedian gemessene Armutsrisikoquote 2017 bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund mit 29,2 % deutlich über der der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (11,9 %). Menschen mit Migrationshintergrund waren im Bundesdurchschnitt also weniger von Armut bedroht als in Schleswig-Holstein.
Wie in Schleswig-Holstein stand auch deutschlandweit einer Zunahme des Armutsrisikos bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (von 27,2 % im Jahr 2013 auf 29, 2 % im Jahr 2017) eine Abnahme bei Personen ohne Migrationshintergrund (von 12,7 % auf 11,9 %) gegenüber. Entsprechend erhöhte sich der Abstand von 14,5 auf 17,3 Prozentpunkte, war aber in beiden Jahren geringer in Schleswig-Holstein. Ebenfalls gesunken ist deutschlandweit die Armutsrisikoquote von Deutschen mit Migrationshintergrund (von 23,4 % auf 21,8 %), während sie wie auch in Schleswig-Holstein bei Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit angewachsen ist (von 32,0 % auf 36,2 %).
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