Für Personen ab einem Alter von 60 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut neben dem normalen Impfkalender für Erwachsene vier weitere Standardimpfungen: Die jährliche Impfung gegen Influenza (Grippe), eine einmalige Impfung gegen Pneumokokken, die häufige Erreger einer bakteriellen Lungenentzündung sind, gegen Herpes zoster sowie gegen COVID-19. Die jährliche Grippeimpfung und die COVID-19-Auffrischimpfung im Herbst können am selben Termin durchgeführt werden.
Hier die Impfempfehlungen für Menschen ab 60 Jahren im Überblick:
Die STIKO empfiehlt allen Erwachsenen mindestens 3 SARS-CoV-2-Antigenkontakte – durch Impfungen und/oder durchgemachte Infektion. Mindestens 2 der 3 Antigenkontakte sollten als Impfung erfolgt sein. Dadurch soll eine Basisimmunität gewährleistet werden. Wenn noch Antigenkontakte fehlen, sollten diese mittels Impfungen nachgeholt werden.
Für Personen ab 60 Jahren ist zudem eine Auffrischimpfung mit einem Varianten-adaptierten Impfstoff empfohlen (EpiBull 21/23, Stand: 25. Mai 2023). Auffrischimpfungen sollen i.d.R. mit einem Abstand von 12 Monate zu der letzten Impfung oder Erkrankung erfolgen, vorzugsweise im Herbst.
Die Impfung gegen Herpes zoster (Gürtelrose) mit dem Totimpfstoff wird für alle Personen ab 60 Jahren von der STIKO empfohlen. Mit dem Alter nimmt das Risiko für schwere Krankheitsverläufe der Virusinfektion Herpes zoster und für deren Komplikationen wie Nervenschmerzen (postherpetische Neuralgie) zu.
Die Impfserie besteht aus zwei Impfstoffdosen, die im Abstand von mindestens 2 bis maximal 6 Monaten verabreicht werden.
Die jährliche Grippe-Impfung im Herbst, mit einem auf die aktuell zirkulierenden Influenza-Viren angepassten Impfstoff, wird für alle Personen ab 60 Jahren empfohlen. Die Empfehlung gilt auch für Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sowie für Personen mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung infolge einer chronischen Erkrankung.
Die STIKO empfiehlt allen Personen ab 60 Jahren eine Pneumokokken-Impfung, um das Risiko für eine Lungenentzündung zu senken. Die Empfehlung gilt auch für alle Menschen, die häufig unter Infekten der oberen Atemwege leiden, deren Immunsystem geschwächt ist (z.B. nach Krebsbehandlung oder Entfernung der Milz) oder die chronisch erkrankt sind (z.B. an Diabetes, Herzerkrankungen, chronischer Bronchitis, Nierenschäden, AIDS, Alkoholismus).
Bei bestimmten Risikogruppen wie Menschen mit Immundefekten oder chronischen Nierenerkrankungen kann eine Auffrischung des Pneumokokken-Impfschutzes im Abstand von 6 Jahren sinnvoll sein. Über die Notwendigkeit einer Auffrischimpfung entscheidet die/der behandelnde Ärztin/Arzt.
Die Kosten für die von der STIKO empfohlenen Impfungen werden von den Krankenkassen übernommen. Weitere Fragen zur Kostenübernahme von Impfungen beantwortet Ihre Krankenkasse. Zum Impfschutz berät Sie Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt oder Ihr Gesundheitsamt.
Quellen: www.rki.de (STIKO), Öffentliche Empfehlung von Schutzimpfungen in Schleswig-Holstein
