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Thema : Impfen

Die Wahrheit zur MMR-Impfung

Die Wahrheit zur MMR-Impfung

Wissenschaftliche Daten belegen die Sicherheit des seit 45 Jahren eingesetzten Impfstoffs.

Letzte Aktualisierung: 15.10.2018

Orangefarbener Kreis mit einem klein geschriebenen i, was für Information steht
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11.04.2017
Impfungen sind präventive Maßnahmen, die überwiegend bei gesunden Menschen durchgeführt werden. Nicht zuletzt deshalb unterliegt ihr Einsatz einer besonders kritischen Betrachtung und es gelten besondere Zulassungs- und Überwachungskriterien. Ein ständig wachsender Zugewinn an Erkenntnissen aus der Forschung trägt dazu bei, Wirkung, Sicherheit und Notwendigkeit aber auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen besser beurteilen zu können. Der MMR-Impfstoff wird seit über 45 Jahren weltweit eingesetzt. Zahlreiche Studien überprüften seitdem die Effektivität und Sicherheit dieses Impfstoffs. Er gilt bis heute als sicher und schützt nach Verabreichung von 2 Impfstoffdosen u.a. zuverlässig vor einer Masern-Erkrankung. Masern sind hoch ansteckend und können schwere (auch tödliche) Erkrankungsverläufe bei Menschen aller Altersklassen verursachen

Wo Informationen fehlen, wachsen die Gerüchte…

…und es gibt auch das Sprichwort „Gerüchte haben lange Beine“. So verhält es sich wohl auch mit dem, eine Masern-Impfung könne das Autismus-Risiko erhöhen. Dieses Vorurteil geht wohl maßgeblich auf eine fehlerhafte Veröffentlichung Ende der 1990er Jahr des Mediziners Andrew Wakefield zurück. Der britische Arzt versuchte damals selbst mittels einer Studie nachzuweisen, dass MMR-Impfungen Autismus begünstigen. In seiner Untersuchung wurde jedoch kein Zusammenhang nachgewiesen. Seine Veröffentlichung postulierte lediglich eine mögliche Assoziation - allerdings auf Basis methodischer Fehler, einer unzureichenden Datenlage und Manipulationen. Die Studie wurde zurückgezogen und 10 der ursprünglich 13 Autoren widerriefen ihre Interpretation offiziell. Wakefield verlor wegen unethischen Verhaltens seine ärztliche Zulassung im Heimatland. Dennoch erzeugte die Veröffentlichung viel Aufmerksamkeit, einen Rückgang der MMR-Impfquoten sowie einen Anstieg von Masernfällen in Großbritannien.

Kein ursächlicher Zusammenhang zwischen MMR-Impfung und Autismus

Der Fragestellung zu einem Zusammenhang zwischen MMR-Impfung und Autismus ging bis heute eine große Anzahl wissenschaftlicher Untersuchungen nach. Diese Studien wurden - u.a. auch von der Cochrane Collaboration - in mehreren systematischen Übersichtsarbeiten zusammengetragen. Oberste Prämisse der Cochrane Collaboration ist der Verzicht auf finanzielle Förderung durch die pharmazeutische oder medizinische Industrie ist, um Unabhängigkeit zu gewährleisten. In allen Studien (10 Untersuchungen aus 7 Ländern mit mehr als eine Million Kindern) wurde kein Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und Autismus gefunden. Zu diesem Ergebnis kam auch jüngst das Paul-Ehrlich Institut, dessen Aufgabe u.a. die Beurteilung der Sicherheit von Impfstoffen in Deutschland ist, wie im Bulletins zur Arzneimittelsicherheit Ausgabe 1/2017 nachzulesen ist.

Sachliche Diskussion auf Basis ethischer Prinzipien wichtig

Objektive wissenschaftliche Informationen und eine sachliche Kommunikation sind notwendig, um eine ausgewogene Betrachtung zu Bedenken und Einwänden im Zusammenhang mit Impfungen vornehmen zu können. Durch Zugriff auf verständliche wissenschaftliche Informationen kann sich jeder selbst die Möglichkeit schaffen, die Chancen und den Nutzen sowie die Risiken von Impfungen richtig einzuschätzen und darüber auch rational diskutieren zu können. Die Wahrheitssuche und die Idee der bestmöglichen Annäherung an die Wahrheit gelten als ethische Prinzipien - genauso wie die Idee der intellektuellen Redlichkeit.

Mit April/ Mai 2017 laufen in Kinos im deutschsprachigen Raum Dokumentarfilme, die einen vermeintlichen Zusammenhang zwischen Impfung und Erkrankung herstellen, u.a. „Vaxxed“, dessen Regisseur der Mediziner Andrew Wakefield ist. Der Film geht der inzwischen widerlegten Behauptung einer Verbindung der Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) und dem Auftreten von autistischen Störungen nach und behauptet zudem, dass das Centers for Disease Control and Prevention (CDC) der USA Daten zur Einschätzung eines möglichen Zusammenhangs von Impfungen und Autismus zurückgehalten habe. Einzelheiten zur tatsächlichen Datenlage finden sich unter impfen.schleswig-holstein.de/ Impfkritik was ist dran?

(äin-red) Quellen: RKI , PEI, Paul-Ehrlich-Institut: Daten zur Pharmakovigilanz von Impfstoffen aus dem Jahr 2015. Bulletin zur Arzneimittelsicherheit. Informationen des BfArM und PEI. 2017; 1: 17-25 (siehe insbesondere ab Seite 22); Retraction-Ileal-lymphoid-nodular hyperplasia, non-specific colitis, and pervasive developmental disorder in children. Lancet 2010; 375 (9713): 445;Halladay, A: Let’s focus on the real environmental factors linked to autism. 2017, 15 March.

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