Der Wärmesektor hat für den Klimaschutz eine zentrale Bedeutung. Etwa die Hälfte des deutschen Endenergieverbrauchs entfällt auf den Wärmesektor. Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung im Wärmesektor zu erreichen, muss Deutschland bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand haben. Die Erhöhung der Sanierungsrate im Gebäudebestand und der Ausbau von Wärmenetzen in Verbindung mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien und hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Dem Wärmemarkt steht deshalb ein tiefgreifender Infrastrukturwandel bevor. Es kommt nun darauf an, jetzt die richtigen Weichen zu stellen, um diesen Wandel zu unterstützen und effizient und kostengünstig zu gestalten.
Unabhängig von ihrer Größe und Struktur können Kommunen im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung sowohl als Liegenschaftsverwalter und Energieabnehmer oder Eigentümer und durch die Vergabe einer Konzession als auch im Rahmen der Bauleitplanung Einfluss auf die Gestaltung der Energieversorgungsstruktur ausüben. Ein kommunaler Wärmeplan kann als Steuerungsinstrument flankierend zur formellen Bauleitplanung und städtebaulichen Vertragsgestaltung dienen. Dieser Planungsansatz ist vergleichbar mit der Flächennutzungsplanung, die durch die Gemeinden aufgestellt wird.
Im Ergebnis beinhaltet ein Wärmeplan Erhebungen zum gegenwärtigen und prognostizierten Wärmebedarf, eine Übersicht zur Wärmeversorgungsstruktur, wie die Darstellung der Erdgasanschlussquote, und Energiebereitstellungspotenzial, z.B. aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und Erneuerbaren Energien.
Auf Basis eines übergeordneten Wärmeplans kann die Gemeinde sinnvolle ortsteil- oder gebäudebezogene Teilmaßnahmen identifizieren, die gesamtkonzeptionell die Entwicklung einer nachhaltigen Wärmeversorgung in der Gemeinde unterstützen. Dabei werden vorteilhafte Kopplungseffekte für die verschiedenen Akteure wie z.B. Wohnungsbauunternehmen, Stadt- und Gemeindewerke, Handwerksbetriebe und Bevölkerung in den Kommunen aufgezeigt.
Das Starterpaketes "Kommunale Wärmeplanung" enthält Informationen und Materialien, die kommunale Akteure bei einer erfolgreichen Umsetzung der Wärmewende unterstützen und zu einer eigenständigen Umsetzung ermutigen sollen:
Broschüre "Energiewende im Wärmesektor - Chance für Kommunen"
Die Broschüre "Die Energiewende im Wärmesektor - Chance für Kommunen", erstellt vom MELUR im Februar 2014, gibt einen Überblick über das komplexe Thema "Wärmewende" und informiert über die Möglichkeiten bei der Wärmeplanung.
Die Energiewende im Wärmesektor – Chance für Kommunen.
(PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Leitfaden "Kommunale Wärmeplanung"
Der Leitfaden "Kommunale Wärmeplanung", erstellt vom MELUR im Oktober 2014, zeigt die konkreten Schritte einer kommunalen Wärmeplanung auf und soll die Kommunen unterstützen, diese eigenständig anzugehen. Der Leitfaden beschreibt die verschiedenen Maßnahmen vom Vorhabenauftakt bis zur Umsetzung und gibt in diesem Zusammenhang zahlreiche hilfreiche Informationen.
Die kommunale Wärmeplanung
(PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Leitfaden Energienutzungsplan aus Bayern
Ein weiterer hilfreicher Leitfaden wurde im Februar 2011 in Bayern herausgegeben. Der umfangreiche Leitfaden behandelt nicht nur das Thema Wärmeplanung, sondern befasst sich mit der zukünftigen energetischen Entwicklung einer Kommune. Er gibt Hilfestellung bei der Erarbeitung eines sogenannten Energienutzungsplans.
Leitfaden "ENP"
Wärmenetzkarte Schleswig-Holstein
Die Wärmenetzkarte finden Sie im Digitalen Atlas Nord.
Zum Digitalen Atlas Nord
Informationen zur Förderung nachhaltiger Wärmeversorgungssysteme in Schleswig-Holstein
Richtlinie zur Förderung nachhaltiger Wärmeversorgungssysteme
(PDF, 86KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Flyer für Nahwärmenetze
(PDF, 2MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Planungshilfe - ein Netzwerk für die Wärmewende
Mit der Planungshilfe "Ein Netzwerk für die Wärmewende" informiert die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) Kommunen und Bürger, wie sie ein lokales Netzwerk gründen können, um eine regenerative Wärmeversorgung auf kommunaler Ebene strategisch anzugehen. Der kurze Leitfaden vermittelt einen Überblick, wie ein Netzwerk zur Förderung der lokalen Wärmeversorgung auf Basis von Bioenergie und anderen Erneuerbaren Energien angestoßen werden kann. Zielgruppen der Publikation sind all jene, die eine strategische Planung der erneuerbaren Wärmeversorgung auf lokaler Ebene anstreben, also zum Beispiel Kommunalvertreter, Energiegenossenschaften oder Bürger und Betriebe.
Planungshilfe - ein Netzwerk für die Wärmewende
(PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Animation zur kommunalen Wärmeplanung
Das vierminütige Video "Der kommunale Wärmeplan" der Agentur für Erneuerbare Energien zeigt die wichtigsten Schritte und die wesentlichen Gründe für die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans.
Zum Video geht es hier
Leitfäden für Freiflächen-Solarthermieanlagen
Im Rahmen des Vorhabens "SolnetBW" des Landes Baden-Württemberg, welches sich mit solarer Wärme in Wärmenetzen befasst, hat das Hamburg Institut zwei Leitfäden veröffentlicht. Der eine beschäftigt sich mit Fördermitteln, der andere mit Genehmigungsfragen.
Förder- und Finanzierungsleitfaden für Freiflächen- Solarthermieanlagen mit Wärmespeicher und Anbindung an Wärmenetze in in Baden-Württemberg
(PDF, 2MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Förder- und Finanzierungsleitfaden für Freiflächen- Solarthermieanlagen mit Wärmespeicher und Anbindung an Wärmenetze in in Baden-Württemberg
(PDF, 2MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Themenheft "Klimaschutz & erneuerbare Wärme"
Das Themenheft "Klimaschutz & erneuerbare Wärme", das 2017 vom Deutschen Institut für Urbanistik herausgegeben wurde, stellt kommunale Bemühungen für eine erneuerbare Wärmeversorgung in den Vordergrund. In acht Beiträgen und zwei Exkursen aus der kommunalen Praxis werden kommunale Ansatzpunkte präsentiert, die den Ausbau erneuerbarer Wärme effektiv vorantreibt. Die beschriebenen Potenziale und Projekte sollen weitere Kommunen zur Entwicklung von Strategien und Projekten vor Ort motivieren.
Klimaschutz & erneuerbare Wärme - Beispiele, Aktivitäten und Potenziale für die kommunale Wärmewende
(PDF, 7MB, Datei ist nicht barrierefrei)