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Thema : Künstliche Intelligenz

Vorhaben zur Umsetzung der KI-Strategie


Die Landesregierung hat das Ziel gesetzt, die Künstliche Intelligenz im Land voranzubringen. Dafür wurden zahlreiche Vorhaben gestartet.

Letzte Aktualisierung: 10.11.2021

Ein Lehrern beugt sich zwischen zwei Schüler, die vor Computern sitzen, um etwas zu erklären.
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz ist eine große Chance für Schleswig-Holstein – wenn wir schon jetzt die Weichen für die Zukunft stellen.

Diese sind nicht abschließend, sondern orientieren sich an der Bedeutung für die Zielerreichung sowie an ihrer Umsetzbarkeit. Dies bedeutet gleichzeitig, dass der Prozess für neue strategische Maßnahmen offen ist, die die Landesregierung oder Dritte im Bereich KI zu einem späteren Zeitpunkt initiieren.

Die Landesregierung greift damit eines der wichtigsten Zukunftsthemen auf und setzt Entwicklungen in Gang, deren Ergebnisse erst in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sichtbar und Wertschöpfung im Land generieren werden.

KI-Transfer-Hub verstetigen

Der Wert des KI-Transfer-Hub hat sich bestätigt. Sowohl mit seinem breiten Angebot von Informationsveranstaltungen und Workshops zu verschiedenen KI-Schwerpunktthemen als auch einer Vielzahl von intensiven Erstgesprächen konnte der KI-Transfer-Hub bereits die Grundlage für viele KI-Anwendungen in kleinen und mittleren Unternehmen schaffen. Aus der ganzheitlichen Begleitung, die insbesondere die Durchführung von wissenschaftlichen Machbarkeitsstudien, die Vernetzung von Projektpartnern und die Unterstützung bei Fördervorhaben umfasst, werden in unterschiedlichsten Domänen Projekte initiiert und Wertschöpfung ermöglicht.

Neben diesen Aktivitäten gelingt es dem KI-Transfer-Hub in seinem Netzwerk erfolgreich KI-Anwendungen sichtbar zu machen, hiermit weitere Unternehmen für die Schlüsseltechnologie aufzuschließen und einen wichtigen Anteil an dem Ausbau des KI-Ökosystems in SH zu leisten. Deshalb wollen wir den Hub nicht nur weiter an den Standorten Kiel und Lübeck unterstützen, sondern streben einen Ausbau im Norden des Landes und an der Westküste an.

Weitere Informationen zum KI-Transfer-Hub

Anwendungszentren

Mit dem Aufbau eines KI-Anwendungszentrums soll kleinen und mittleren Unternehmen der Zugang zu KI-Forschung und – Entwicklung an den Hochschulen in Schleswig-Holstein ermöglicht werden. Konkret sollen Projekte beziehungsweise Projektideen aus der Wirtschaft in den Anwendungszentren analysiert, optimiert beziehungsweise weiter kooperativ in Transfer-Projekten entwickelt werden. Das geplante KI-Anwendungszentrum besteht organisatorisch aus einer landesweiten Einheit, verteilt auf mehrere Hochschulstandorte, an denen KI-Know-how und gegebenenfalls auch technische Kapazitäten gebündelt vorgehalten und anwendungsnah genutzt und weiterentwickelt werden.

Ein Mann in Freizeitkleidung sitzt mit anderen Menschen an einem Konferenztisch und spricht über ein Projekt. Auf dem Tisch stehen mehrere aufgeklappte Laptops.
Wie lässt sich ein Projekt mit KI noch besser voranbringen? In den Anwendungszentren beraten Expertinnen und Experten genau dazu.

Dies sichert den Unternehmen, die diese Ressourcen nutzen, den Zugang zu aktuellen, wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden. Damit dient das KI-Anwendungszentrum der Entwicklung und dauerhaften Implementierung eines Innovationsökosystems für die Themenfelder KI und tiefergehenden Digitalisierungskompetenzen. Die Errichtung von Anwendungszentren ist als Chance zu verstehen, das Angebot für die verschiedenen Bedarfsträger insgesamt abzurunden. So wird sowohl bei der Weiterentwicklung des KI-Transfer-Hubs wie auch bei der Errichtung der Anwendungszentren darauf zu achten sein, eine effiziente Aufgabenaufteilung zu erreichen und passgenaue Angebote zu schaffen, um bestmögliche Wertschöpfung für unser Bundesland zu erzielen.

Technologieförderung

Seit Oktober 2020 verfügt Schleswig-Holstein über eine Förderrichtlinie, die es erlaubt, unseren Unternehmen den Start in die KI-Welt zu erleichtern. Dieses Förderinstrument wollen wir weiter mit den notwendigen Haushaltsmitteln ausstatten.

Expertenrat für die gesellschaftlichen Folgen von KI

Wir werden weiter regelmäßig mit Expertinnen und Experten über die gesellschaftlichen Folgen von KI diskutieren. Diese Experten sollen die Landesregierung zum gemeinwohlverträglichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Schleswig-Holstein beraten. Dazu ist die Berücksichtigung der von der EU formulierten Kernkomponenten Transparenz, Rechenschaftspflicht, Nichtdiskriminierung, Datenqualitätsmanagement, technische Robustheit, ökologisches Wohlergehen und Vorrang menschlichen Handelns notwendig. Zielbild und Positionspapiere sollen als Orientierung für "KI made in Schleswig-Holstein" dienen und als solche über die Landesgrenzen ausstrahlen.

Datenstrategie

Daten sind der Rohstoff für KI-Anwendungen. Das Land wird sich diesem bedeutungsvollen Thema zukünftig noch intensiver widmen. Inspiriert durch die Datenstrategie des Bundes und in Abstimmung mit den anderen Ländern wollen wir eine landeseigene Datenstrategie entwickeln, welche unter anderem beschreibt, wie aus den Daten der öffentlichen Hand Wertschöpfung entstehen kann. Das Open-Data-Portal wird hier einen wesentlichen Baustein darstellen. Es bildet eine wachsende, solide Datengrundlage für das Entwickeln und Trainieren von KI-Anwendungen. Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Vereine und Forschungseinrichtungen können hier zu einer Vielzahl von Themen nicht nur Einsicht in Datensätze nehmen, sondern zukünftig auch selbst Daten bereitstellen und somit zum Wachstum der Plattform beitragen.

Gesellschaftliche Akzeptanz von KI

Inspiriert durch die finnische KI-Strategie und deren Ziel, ein Prozent der Bevölkerung mit einem KI-Onlinekurs10 zu erreichen, wird Schleswig-Holstein einen Online-Kurs für die breite Bevölkerung entwickeln. Dieser soll zielgruppendifferenziert (zum Beispiel KMU, Verwaltungsmitarbeiter, "für alle"), mit Schleswig-Holstein-Bezug und mit anerkannten Abschlusszertifikaten versehen sein. Hierbei soll die Zusammenarbeit mit bestehenden und derzeit noch in Entwicklung befindlichen Aus- und Weiterbildungsmodulen wie zum Beispiel KI#CK11 des Clusters Lifescience Nord gesucht werden. Zusätzlich sollen reale Orte wie Zukunftslabore, Makerspaces und Digitale Knotenpunkte in die Lage versetzt werden, interessierten Menschen einen Einblick in die Möglichkeiten der KI-Technik zu geben. Der Erfolg der beiden Landes-KI-Konferenzen zeigt, dass ein großes Interesse an dem Thema besteht. Wir werden weitere Formate schaffen, um den gesellschaftlichen Dialogprozess über KI zu intensivieren.

Berufsausbildungen

KI soll auch in den beruflichen Ausbildungen thematisiert werden. Die Fachanforderungen der berufsbildenden Schulen sollen entsprechend angepasst und das Lehrpersonal durch Fortbildungsangebote qualifiziert werden.

KI-Einsatz in der Verwaltung

Bildschirmfoto des Chatbots Ina
Schon heute setzt die Landesverwaltung auf Künstliche Intelligenz, etwa beim Chatbot Ina.

Das Programm KI@Verwaltung ist erfolgreich gestartet und soll durch weitere Projekte erweitert werden. Zurzeit entstehen viele verschiedene Anwendungen, wie etwa Automatic Speech Recognition für Polizei und Justiz oder auch eine Bilderkennung zur Baumbestandsanalyse beim Landesamt für Vermessung und Geoinformation. Ein wichtiger Grundsatz ist dabei die Wahrung des Datenschutzes: Daten der Bürgerinnen und Bürger dürfen nicht zur Verarbeitung an Dienstleister übermittelt werden, die nicht den europäischen Standards für Datenschutz entsprechen. Eine Verarbeitung innerhalb des Rechenzentrums von Dataport wird bevorzugt. Daher ist generell weiter geplant, das Rechenzentrum von Dataport so mit Standard-Infrastrukturen sowie innovativen und experimentellen Infrastrukturen auszustatten, dass es "KI-fähig" ist. So werden die Infrastrukturen für Chatbots, Spracherkennungs- Systeme und Texterkennungs-Basisdienste ausgebaut. Die Landesregierung unterstützt Dataport bei seinen Bestrebungen und begrüßt die geplante Schaffung eines neuen Bereiches, in dem KI und Datenanalyse gebündelt werden.

Auch für die Beschäftigten der Landesverwaltung bedeutet der Einzug von KI-Systemen eine einschneidende Veränderung. Mit dem Programm "digifit" hat die Landesregierung frühzeitig auf die sich verändernden Anforderungen an die Beschäftigten reagiert. Für die Zukunft gilt es, die Fortbildungsmaßnahmen zu verstetigen und inhaltlich um KI-Themen anzureichern. Daneben wollen wir die Ausbildungsgänge in der Landesverwaltung um KI-Themen erweitern.

Schule und Studium

Besondere Bedeutung auf dem Weg zu einer KI-Vorzeigeregion kommt dem Bildungsbereich zu. Mit folgenden Maßnahmen wollen wir uns für die Zukunft gut aufstellen :

  • Ausweitung der Lehramtsausbildung um den Bereich KI, auch durch "Blended Learning-Methoden".
  • Einführung von Informatik als Pflichtfach für die 7. und 8. Klassen zum Schuljahr 2022 / 23.
  • Anpassung der vorhandenen Fachanforderungen an Schulen, um den Schülerinnen und Schülern ein technisches Grundverständnis zur Funktionsweise von KI-Anwendungen zu vermitteln. Gleichzeitig sollen sie in die Lage versetzt werden, sich konstruktiv-kritisch mit den Chancen und Risiken von KI-Systemen auseinanderzusetzen.
  • Schaffung von neuen und Erweiterung von bestehenden extracurricularen Lernangeboten im Bereich KI für Schülerinnen und Schüler sowie für Studierende.
  • Entsprechende Fortbildungsangebote für Lehrende schaffen beziehungsweise erweitern.
  • Identifizieren, in welchen Bereichen der Einsatz von Learning Analytics-Systemen unter Abwägung der hiermit verbundenen Risiken zu einer Verbesserung von Lernerfolgen beiträgt. Konkret wollen wir hier die wissenschaftliche Begleitforschung anhand konkreter und praxisbezogener
    Anwendungsfälle fördern.
  • Dialog mit den Hochschulen über die Schaffung von interdisziplinären Bereichen oder Schwerpunktbereichen in allen Studiengängen, welche die Auseinandersetzung mit KI-Technologien ermöglichen, zum Beispiel im rechtswissenschaftlichen Studium, in der Informatik, den naturwissenschaftlichen Studiengängen und dem Gesundheitswesen.

Strategieprozess zur Hochschulentwicklung in der digitalen Transformation mit Schwerpunkt KI

Die Landesregierung unterstützt und thematisiert im Rahmen eines Strategieprozesses mit den Hochschulen in Schleswig-Holstein die Entwicklung der Curricula und die Stärkung der "Digital Literacy" von Studierenden. D. h. die Förderung der digitalen Kompetenzen als Basis für die Beschäftigung mit KI sowie die Diskussion über KI-relevante Querschnittsthemen wie einem neuen Lernansatz für ein mehr fächerübergreifendes, neugierde- und selbstgetriebenes Lernen an Hochschulen, die Stärkung der MINT-Fähigkeiten auch in MINT-fernen Fächern. Eine gesunde Learn-Life-Balance im digitalen Zeitalter und das Erfordernis einer neuen digitalen Ethik im Umgang mit Big Data und KI gehören dazu.

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