Mit dem Digital Learning Campus (DLC) gibt es einen Ort, an dem alle Lernenden der staatlichen Bildungssysteme und der regionalen Wirtschaft digitale und technologische Kompetenzen erwerben können.
Letzte Aktualisierung: 04.10.2024
Im DLC entstehen an den Hochschulstandorten Kiel, Lübeck, Flensburg und Heide physische Lernorte, Labore und Anwendungszentren für digitale Anwendungen und Technologien. Thematische Klammer ist das Thema Future Skills und damit das Erlernen und Ausprobieren von Zukunftskompetenzen. Die Hochschulen arbeiten dabei mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft bildungsbereichs- und branchenübergreifend zusammen. Der DLC steht allen offen: Studierenden, Lehrenden, Unternehmerinnen und Unternehmer, Gründerinnen und Gründer, Selbstständigen, Beschäftigten und Schülerinnen und Schülern.
Der Digital Learning Campus ist eine Fördermaßnahme aus dem Landesprogramm Wirtschaft, das aus Mitteln des Landes sowie aus EFRE-Mittel der EU gespeist wird. Insgesamt werden in den kommenden fünf Jahren landesweit 37,5 Millionen Euro investiert.
Konzept
Grundgedanke des Digital Learning Campus ist, dass alle Lernenden in den staatlichen Bildungssystemen und in der regionalen Wirtschaft neue Lernorte für ein zeitgemäße grundständige Ausbildung an Schulen, Berufsschulen und Hochschulen sowie auch für ihre Weiterbildung benötigen werden, um stetig neue digitale und technologische Kompetenzen erlernen zu können.
Lernprozesse, digital learning (Lernen über digitale Transformation sowie Lernen mit digitalen Methoden und Technologien) und die Fähigkeit zum Lernen in unterschiedlichen Kontexten werden zukünftig wichtiger für die einzelne Person und ihre beruflichen und persönlichen Perspektiven in der digitalisierten Wirtschaft. Sie sind aber auch wirksame Instrumente für Recruiting-Prozesse, Fachkräfteaus- und -weiterbildung sowie für die Fachkräftebindung in der Region.
Ziele
Ziel des Digital Learning Campus ist zum einen, diesen Zielgruppen den Zugang zu Zukunftstechnologien zu ermöglichen, um zm Beispiel den Umgang mit Augmented Reality, Virtual Reality, Gaming, Film- und Videoproduktion, Avatar-Entwicklung, Coding etc. zu lernen und Aufgaben zu lösen und Projekte in Kollaboration zwischen Wirtschaft und Wissenschaft umsetzen zu können.
Ziel ist zum anderen, Austausch, Wissenstransfer und Kollaboration zwischen den unterschiedlichen Nutzergruppen in gemeinsamen Lernfeldern zu ermöglichen auch mit dem Ziel, neuartige Kooperationen und (Geschäfts-)Ideen zu entwickeln.
Im Digital Learning Campus sollen sowohl bestehende digitale Lernorte an den Hochschulen Schleswig-Holsteins zu hochschulübergreifenden und bürgeroffenen Lernorten definiert und bedarfsgerecht ausgebaut werden. Neben den Lernorten an den Hochschulen können auch solche in Berufsschulen, Schulen, Unternehmen und an Kulturorten einbezogen werden.
Lernorte
Die Lernorte des Digital Learning Campus werden zentral gesteuert sowie einheitlich gekennzeichnet und vermarktet. Sie stehen hochschulseitig organisatorisch in enger Kooperation mit der geplanten KI-Lern/Lehrplattform Future Skills und können bei blended learning-Modulen Präsenzorte für diese Lernmodule sein. Die hochwertig ausgebaute Lern/Lehrplattform Future Skills, die im Hochschulkontext entsteht, lässt sich dabei perspektivisch auch zu einer Weiterbildungsplattform für die regionale Wirtschaft ausbauen.
Für alle Lernorte des Digital Learning Campus gelten qualitativ hohe Standards - das betrifft die technologische und mediale Grundausstattung, das professionelle Coaching und das Betreiberkonzept.
In einem Digital Learning Center als Teil und Zentrum des Digitale Learning Campus soll – angepasst auch an regionale Besonderheiten – unter der Themenklammer „Lernen“ grundsätzlich die Forschung und Anwendung zu den vier Themen:
digitales Lernen (inklusive learning analytics)
Edutechs (Technologien zum Lernen)
maschinelles Lernen
und Künstliche Intelligenz (lernende Systeme)
unter einem Dach vereint und vernetzt werden, wobei die Bedarfe der regionalen Wirtschaft eine prägende Rolle spielen sollen. Gerade die Querverbindungen zwischen diesen vier prägenden Forschungs- und Anwendungsfeldern eröffnen ein völlig neues innovatives Potenzial für Prozesse, Technologien, Dienstleistungen und Unternehmensgründungen.
Zudem sollen im Digital Learning Center möglichst auch Coworking Spaces, Maker Spaces, Labore und niedrigschwellige, bürgeroffene Angebote integriert und/oder angedockt werden, um eine enge Verknüpfung zu Wirtschaft und Kultur in der Region zu befördern. Das Digital Learning Center kann einen Neubau an zentraler Stelle an den Hochschulstandorten erfordern und wird dann zu einem sichtbaren Nukleus für die digitale Entwicklung der Region und der jeweiligen Kommune werden.
Flensburg
4,3 Millionen Euro an Fördermitteln fließen nach Flensburg. Sie gehen an die Europa-Universität Flensburg (EUF, 2,2 Mio. Euro), die Hochschule Flensburg (1,6 Mio. Euro) und die Nordakademie in Elmshorn (0,5 Mio. Euro). Sowohl an der EUF als auch an der Hochschule Flensburg werden in den Räumen des bereits bestehenden Lernlabors „Ideenreich“ neue Räume zum Lernen und Ausprobieren von KI-Anwendungen und -technologien entstehen. Dieser DLC-Lernort soll als außerschulischer Lernort anerkannt werden. Partner des DLC in Flensburg sind unter anderem die Wireg und die Handwerkskammer Flensburg sowie Unternehmen wie Orion, ThyssenKrupp oder Jungheinrich
Heide
Heide erhält zwei Lernorte: auf dem Campus der Fachhochschule Westküste und in der Volkshochschule in der Innenstadt. Diese Projekte werden mit insgesamt 4,3 Millionen Euro bezuschusst. Die Fachhochschule Westküste erhält 2,2 Mio. Euro, die VHS Heide 0,9 Mio. Euro und den Kieler Verein Opencampus 1,2 Mio. Euro. Partner des DLC in Heide sind unter anderem die IHK, der Unternehmensverband Unterelbe/Westküste, die Wirtschaftsförderung Nordfriesland, die Entwicklungsagentur Heide sowie auch namhafte Unternehmen wie die Covestro AG oder die Northvolt AG.
Kiel
In Kiel werden drei DLC-Verbünde gefördert:
Insgesamt 4,7 Millionen Euro gibt es für das Konsortium SEE-digital unter der Leitung der Fachhochschule Kiel. Förderempfänger sind die Fachhochschule Kiel (2,3 Millionen Euro), die Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung Altenholz (0,6 Millionen Euro), der Offene Kanal Schleswig-Holstein, das Photo+Medienforum Kiel, der Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V. (alle 0,5 Millionen Euro) sowie die Heinrich-Böll-Stiftung (0,3 Millionen Euro). Dieser Kieler Verbund fokussiert sich auf das Thema Lernen und Qualifizierung.
Rund 3,5 Millionen Euro gehen an das „DLC Art Lab“ in Kiel: Zuwendungsempfänger sind die Muthesius Kunsthochschule, die Stiftung Schleswig-Holsteinischer Landesmuseen und die Anscharpark GmbH. Das DLC Art legt den Fokus auf innovative Designprozesse, die Lernende und Interessierte aus allen Bereichen, von Schülerinnen und Schülern bis hin zu Unternehmen, ansprechen. An der Muthesius Kunsthochschule werden drei zentrale Formate etabliert: die „Tiny Design School“, das „Muthesius Media Lab“ und der „Digital Citizens Space“.
Umsetzung
Der konzeptionelle Ansatz wurde in und mit Hochschulen und Unternehmen entwickelt.
Es ist Kernaufgabe unseres Bildungssystems, junge Menschen auf ein Leben in einer digitalisierten Gesellschaft vorzubereiten. Das gilt von der Kita über die Schule und die berufliche Bildung bis zur Hochschule.
Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Karin Prien
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: