Seit einiger Zeit ist der Wolf auf schleswig-holsteinischem Gebiet anzutreffen, was nicht nur Biologen, sondern auch Naturschützer mit großer Freude registrieren. Immerhin kehrt damit ein Raubtier zurück, das bis Ende des 19. Jahrhunderts überall in Deutschland heimisch war, bevor es konsequent vertrieben und ausgerottet wurde.

Jetzt stellt allerdings das Auftauchen des grauen Räubers die Menschen trotz aller Begeisterung der Naturfreunde vor große Herausforderungen. Ziel der Bemühungen muss es sein, den unter Naturschutz stehenden Wolf so anzusiedeln, dass Konflikte mit der Bevölkerung weitgehend vermieden werden. Hierbei können vor allem Halter von Nutztieren betroffen sein, die plötzlich damit klarkommen müssen, dass ihre Herden attackiert und einzelne Tiere gerissen werden

Um dieser Gefahr vorzubeugen, bietet die Landesregierung entsprechende Schutzzäune an, deren Handhabung allerdings nicht überall praktikabel ist. Des Weiteren werden die Viehhalter finanziell entschädigt, wenn Tiere einem Wolf zum Opfer gefallen sind. Dieses Raubtier symbolisiert für viele etwas Bedrohliches, was dafür sorgt, dass die Debatte um den Wolf besonders emotional geführt wird. Wolfsbetreuer wollen durch Aufklärung Ängste abbauen, indem sie darauf hinweisen, dass gesunde Wölfe normalerweise nicht zu einer Gefahr für den Menschen werden. Sie sind eher vorsichtig und ihr Verhalten ist nicht von vornherein aggressiv.

Ob es in unserem Bundesland wirklich zu einer dauerhaften Präsenz von Wolfsrudeln kommt, ist fraglich, da große Waldgebiete als Rückzugsorte fehlen. Falls der Wolf tatsächlich bleibt und sich vermehrt, müssen Naturschützer, Nutztierhalter und Jäger zusammenarbeiten, damit Probleme so gut wie möglich verhindert werden.