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Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung : Thema: Ministerien & Behörden

Aminata Touré

Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung

Einrichtung von Perspektiv-Kitas, umfassende Sprachdiagnostik und zusätzliche Förderung in Kita und Grundschule sowie mehr Verbindlichkeit: Sozialministerin Aminata Touré und Bildungsministerin Karin Prien stellen Konzept zum Übergang von der Kita in die Schule vor

Letzte Aktualisierung: 14.10.2024

KIEL. Sozialministerin Aminata Touré und Bildungsministerin Karin Prien haben heute gemeinsam das neue Konzept der Landesregierung für einen verbesserten Übergang von der Kita in die Schule vorgestellt. Künftig wird es in Schleswig-Holstein sogenannte Perspektiv-Kitas geben, in denen Kinder mit einem erhöhten Förderbedarf zusätzliche Unterstützung erhalten. In diesen Einrichtungen soll es auch verbindliche Sprachstandserhebungen für Viereinhalbjährige im Einklang mit Fördermaßnahmen durch Kita und Schule geben. Die sprachliche Diagnostik und Förderung soll bis zum Schuljahr 2028/29 auf alle Kitas im Land ausgeweitet werden.

Sozialministerin Touré: „Wir haben den Anspruch, dass Kinder die besten Voraussetzungen für den Übergang von der Kita in die Schule haben. Dafür verbessern wir die Förderstrukturen im Kita-Bereich weiter und legen einen besonderen Wert auf die sprachliche Diagnostik und Bildung. Beide Bausteine bedingen sich dabei gegenseitig: Keine Förderung ohne Diagnostik und keine Diagnostik ohne Förderung. Die enge Kooperation zwischen Perspektiv-Kitas und Schulen schafft Sicherheit und Perspektive für Kinder und Familien: Hier wird künftig frühzeitig noch stärker geholfen, beraten und gefördert. Ich freue mich sehr, dass wir dieses zentrale bildungspolitische Vorhaben der Landesregierung jetzt gemeinsam auf den Weg bringen und damit einen entscheidenden Beitrag für umfassende Bildung und Teilhabe im frühkindlichen Bereich leisten. Mit diesem verbindlichen Verfahren wird sichergestellt, dass wir wirklich alle Kinder im Blick haben und alle das erhalten, was sie für ihre Entwicklung benötigen.“

Die Perspektiv-Kitas kooperieren fest mit bereits bestehenden Perspektiv-Schulen in räumlicher Nähe. Dabei gibt es insbesondere eine intensive Zusammenarbeit in der Sprachdiagnostik und Sprachförderung, um sprachliche Defizite von Kindern möglichst schon vor dem Schuleintritt abzubauen und damit für möglichst gleiche Startchancen zu sorgen. Dafür richtet das Land das Verfahren „Entwicklungsfokus Viereinhalbjährige“ (Evi) ein. Mit seiner Hilfe soll rechtzeitig erkannt werden, welche Kinder zusätzlich vor allem sprachliche Unterstützung benötigen. Der Sprachstand von viereinhalbjährigen Kindern wird in den Perspektiv-Kitas künftig durch die Kita-Fachkräfte anderthalb Jahre vor Schulbeginn verbindlich erfasst und auf einem einheitlichen Dokumentationsbogen festgehalten. Dieser Dokumentationsbogen wird dann an die Schule übermittelt, die zukünftig vor Ostern im Vorjahr der Einschulung das Aufnahmegespräch mit allen zukünftigen Schülerinnen und Schülern führen wird. Auf dieser Grundlage folgt ein anschließendes Elterngespräch zu einem möglichen Förderbedarf. Fällt dieser eher gering bis normal aus, wird dies von den Fachkräften in der Kita geleistet. Bei einem erheblichen Unterstützungsbedarf unterstützen Kita und Schule gemeinsam.

Bildungsministerin Prien: „Neben der sozial emotionalen Kompetenzentwicklung und mathematischen Vorläuferkompetenzen muss ein Schwerpunkt der frühkindlichen Entwicklung dabei auf der Sprachförderung liegen, die die Wissenschaft als Schlüssel für den späteren Bildungserfolg erkannt hat. Durch die engere Verzahnung von Diagnostik in der Kita und die Einführung der Lernausgangslage (LeA.SH) Deutsch und Mathematik in den Grundschulen ab dem Schuljahr 2025/26 werden wir zukünftig noch gezielter fördern können und entsprechende Unterstützungsangebote machen.“

Durch die verbindliche Ansprache aller Kinder, unabhängig davon, ob sie in einer Kita sind oder nicht, wird eine größtmögliche Förderung aller Kinder ermöglicht.

Das Bildungsministerium hat eine Million Euro - also 20 zusätzliche Stellen - ab 2025 für die Grundschulen eingeworben, um die zusätzliche Förderung ab dem Schuljahr 2025/26 zu ermöglichen. Für die Einrichtung der Perspektiv-Kitas stellt das Land jährlich 2 Mio. Euro bereit.

Das Interessenbekundungsverfahren für die Einrichtungen beginnt ab dem 1. Januar 2025. Ab März können dann bis zu 50 Perspektiv-Kitas starten. Sie erhalten pro Einrichtung jeweils eine halbe Fachkraftstelle zusätzlich, um förderbedürftige Kinder zusätzlich über die schon bestehenden Möglichkeiten hinaus in verschiedenen Handlungsfeldern zu unterstützen.

Ministerin Karin Prien ergänzt, warum es auch in Zeiten knapper werdender Haushaltsmittel wichtig ist, in frühe Diagnostik und Förderung zu investieren: „Bildungsökonomisch ist heute vollkommen unstreitig, dass die frühen Investitionen in das Bildungssystem die entscheidenden und die effizientesten Investitionen sind. Die Landesregierung stellt im kommenden Jahr somit 3 Millionen Euro zusätzlich für frühkindliche Bildung zur Verfügung.“

Hintergrund zum Ablauf:

Die Perspektiv-Kitas kooperieren fest mit bereits bestehenden Perspektiv-Schulen in räumlicher Nähe. Dabei gibt es insbesondere eine intensive Zusammenarbeit in der Sprachdiagnostik und Sprachförderung, um sprachliche Defizite von Kinder möglichst schon vor dem Schuleintritt abzubauen und damit für möglichst gleiche Startchancen zu sorgen. Dafür richtet das Land das Verfahren „Entwicklungsfokus Viereinhalbjährige“ (EVi) ein. Mit seiner Hilfe soll rechtzeitig erkannt werden, welche Kinder zusätzlich vor allem sprachliche Unterstützung benötigen. Der Sprachstand von viereinhalbjährigen Kindern wird in den Perspektiv-Kitas künftig durch die Kita-Fachkräfte anderthalb Jahre vor Schulbeginn verbindlich erfasst und auf einem einheitlichen Dokumentationsbogen festgehalten. Auf dieser Grundlage folgt eine zweite Sprachstandserfassung in der kooperierenden Schule sowie ein anschließendes Elterngespräch zu einem möglichen Förderbedarf. Fällt dieser eher gering bis normal aus, wird dies von den Fachkräften in der Kita geleistet. Bei einem erheblichen Unterstützungsbedarf unterstützen Kita und Schule gemeinsam.

Das EVi-Verfahren soll schrittweise im Land etabliert werden. In einem ersten Pilotprojekt beginnen 7 bis 10 Kitas und Schulen noch in diesem Jahr, ein solches Verfahren vorzubereiten und umzusetzen, so dass die ersten viereinhalbjährigen Kinder ab März 2025 in ihrer Entwicklung festgestellt sind und Gespräche in den Grundschulen stattfinden können. Kinder, die einen erheblichen Unterstützungsbedarf haben, erhalten dann ab August 2025 zusätzliche Maßnahmen.

Der Pilot wird anschließend ausgewertet und ggf. werden Anpassungen im Verfahren vorgenommen. In einem zweiten Schritt starten dann ab 1. Januar 2026 die Perspektiv-Kitas mit dem Evi-Verfahren. Ab dem Schuljahr 2028/2029 soll EVi dann für alle Kitas und ihre kooperierenden Grundschulen gelten.

Die Erhebung der Lernausgangslage (LeA.SH) an allen Grundschulen in Klassenstufe 1 beginnt ab dem kommenden Schuljahr 2025/26 in Deutsch und Mathematik, um alle Kinder im Übergang einschätzen und Fördermaßnahmen ergreifen zu können. Darüber hinaus soll ab dem Schuljahr 2027/28 LeA-SH in ein im Rahmen der KMK entwickeltes bundesweites, ländergemeinsames Vorgehen überführt werden: Mit StarS können die Lernausgangslagen aller Kinder in der 1. Klasse erfasst werden, es werden Fördermaterialien bereitgestellt und in der 2. Klasse wird erneut überprüft, ob die alle Kinder in ihren Lernerfolgen aufgeschlossen haben.


Verantwortlich für diesen Pressetext: Patrick Tiede | Fenja Hardel | Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431 988-5317 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/sozialministerium, www.facebook.com/Sozialministerium.SH oder www.twitter.com/sozmiSH

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