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Thema : Preise und Wett­bewerbe

Sozialstaatssekretär Johannes Albig überreicht Altenpflegepreis 2023: „Pflege ist vielfältig. Das zeigen die ausgezeichneten Projekte eindrucksvoll.“


Letzte Aktualisierung: 08.12.2023

KIEL. Sozialstaatssekretär Johannes Albig hat heute (8. Dezember) in Kiel den mit insgesamt 7.000 Euro dotierten schleswig-holsteinischen Altenpflegepreis verliehen. Neben den drei Preisträgerinnen wurde in diesem Jahr zusätzlich ein Sonderpreis für Vielfalt in der Pflege vergeben. „Pflege ist vielfältig: Das gilt für pflegebedürftige Menschen genauso wie für Pflegekräfte - und auch für den Beruf. Die heute ausgezeichneten Projekte zeigen das eindrucksvoll. Ich gratuliere Ihnen zu diesem Preis und bedanke mich für das Engagement und Ihre wertvolle Arbeit“, so der Staatssekretär.

„Vielfalt bedeutet auch, jeder Mensch soll sich in Pflegeeinrichtungen willkommen und angenommen fühlen. Jeder Mensch verdient die bestmögliche Pflege, frei von Diskriminierung. Ich bin froh, dass wir hier in Schleswig-Holstein Einrichtungen und Menschen haben, die mit tollem Beispiel vorangehen“, so Albig weiter.

Das Land Schleswig-Holstein verleiht in diesem Jahr zum 18. Mal in enger Kooperation mit dem Landespflegeausschuss den Schleswig-Holsteinischen Altenpflegepreis. Mit der Verleihung des Preises soll die gesellschaftliche Bedeutung der Altenpflege hervorgehoben und deren Professionalität und die abwechslungsreiche Tätigkeit in der Pflege einer breiten Öffentlichkeit nähergebracht werden. Die Projekte sollen zum Nachahmen anregen.

Preisträger 2023:

1. Preis über 3.000 Euro:
Den ersten Preis erhalten das Forum Pflegegesellschaft e.V. und der Senior Experten Service für ihr Projekt „Gemeinsam für eine erfolgreiche Ausbildung – Ausbildungsabbrüche verhindern“. Im Rahmen des Projekts unterstützen ehrenamtliche Ausbildungsbegleiter*innen Auszubildende in der Pflege individuell dabei, ihre Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Bei den Ehrenamtlichen handelt es sich um Rentnerinnen und Rentner mit Expertise im Bereich der Pflege. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die konkrete Begleitung, Netzwerkarbeit, Sensibilisierung sowie stärkere Beachtung von ersten Anzeichen von Ausbildungsmüdigkeit. Auch werden die Auszubildenden bei gewünschten oder notwendigen Übergängen - z.B. von der Fachkraftausbildung in die Helfer*innenausbildung oder umgekehrt sowie beim Schul- und Trägerwechsel -  begleitet. Das Projekt überzeugt dadurch, dass es dazu beiträgt, einem der größten Probleme in der Pflege, nämlich dem Fachkräftemangel, etwas entgegen zu setzen. Zudem handelt es sich hier um ein im Handwerksbereich bereits erfolgreich erprobtes Konzept, das nun auf die Pflege übertragen und in Schleswig-Holstein eingeführt wird.

2. Preis über 2.000 Euro:
Der zweite Preis geht an die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. für ihr Projekt „Erotik in der Box“. Pflege- und Betreuungskräfte sollen durch Schulungen, Vorträge, Social-Media-Kampagnen und Fachtagungen Handlungssicherheit und Wissen vermittelt bekommen, um angemessen auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen nach Sexualität, Liebe und Intimität einzugehen. Hilfsmittel zur Veranschaulichung stellt dabei eine „Box“ dar, die unterschiedliche Gegenstände enthält, die mit Sexualität, Liebe und Intimität klassischerweise assoziiert werden. Ziel des Projektes ist es, das Thema der Sexualität im Alter und bei Menschen mit Demenz zu enttabuisieren und eine offene und respektvolle Auseinandersetzung mit dem Thema zu fördern. Durch diesen Ansatz überzeugt das Projekt.

3. Preis über 1.000 Euro:
Den dritten Preis bekommt die Diakonie Altholstein für ihr Projekt mit dem Titel „In Bewegung bleiben – für eine bessere Lebensqualität im Alter“. Hier wurde schwerpunktmäßig für die ambulante Pflege ein wissenschaftlich evaluiertes Übungsprogramm (DigiCare) eingeführt, bei dem auf Grundlage eines Screenings durch einen Algorithmus ein individuelles Trainingsprogramm für ältere und / oder pflegebedürftige Menschen erstellt wird. Die individuellen Trainingseinheiten sollen mit personeller Begleitung durch Mitarbeitende oder An- und Zugehörige durchgeführt und die Auswirkungen des Trainings über das Programm selbst sowie über Befragungen evaluiert werden. Das Projekt überzeugt dadurch, dass durch das Programm auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden und einer jeden Pflegebedürftigen eingegangen wird. Da das Training auf einer App basiert, wird durch das Projekt die Digitalisierung in der Pflege praktisch umgesetzt.

Sonderpreis Vielfalt in der Pflege über 1.000 Euro:
Den Sonderpreis für Vielfalt in der Pflege erhält die Wohnpflege des Servicehauses Kiel-Ellerbek der AWO für ihr Projekt „Lebensort Vielfalt – Erste als LSBTIQsensibel zertifizierte stationäre Pflegeeinrichtung in Schleswig-Holstein“. Die Einrichtung hat sich in einem einjährigen Prozess der Zielgruppe LSBTIQ geöffnet. Sie wurde als erste Einrichtung in Schleswig-Holstein als LSBTIQsensible Pflegeeinrichtung von der Schwulenberatung in Berlin mit dem Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt zertifiziert. In einem Diversity-Check der zertifizierten Schwulenberatung in Berlin hat die Pflegeeinrichtung im Vorfeld ermittelt, wie gerecht sie den Bedürfnissen der Zielgruppe im Pflegesetting bisher wurde. Sie machte sich in dem Zertifizierungsprozess ihrer Vorurteile bewusst, machte Bedarfe sichtbar und warf einen biographischen Blick auf die Zielgruppe. Die Einrichtung will eine bessere Lebens- und Pflegequalität erreichen, indem sie den Menschen mit seiner Biographie in den Mittelpunkt nimmt. Das Projekt überzeugt dadurch, dass es eine offene Haltung fördert und LSBTIQsensible Pflege umsetzt. Es kann als Modell für andere Einrichtungen dienen.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Patrick Tiede | Fenja Hardel | Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431 988-5317 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/sozialministerium, www.facebook.com/Sozialministerium.SH oder www.twitter.com/sozmiSH

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