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Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung : Thema: Ministerien & Behörden

Aminata Touré

Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung

Rede von Aminata Touré auf der Demonstration des ZSL Nord anl. des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen


Es gilt das gesprochene Wort.

Letzte Aktualisierung: 06.05.2024

Liebe Frau Pries,

lieber Herr Wölk, 

liebe Frau Haß,

lieber Herr Trinkus,

„Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren.“

Das ist das Motto der Demo.

Ich freue mich sehr darüber, dass ich heute gemeinsam mit Ihnen und euch dafür auf die Straße gehen darf.

Ja, wir haben viel vor uns.

Denn Inklusion in Deutschland muss endlich echte Gleichstellung werden.

Was bedeutet das?
Erstens: Inklusion darf nicht bedeuten: Wir bauen extra parallele Strukturen für Menschen mit Behinderung auf.

Kitas für Kinder mit Behinderungen neben der „RegelKita“.

Schule für Kinder mit Behinderung neben der „Regelschule“.

Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung neben dem „regulären Arbeitsmarkt“.

Mein Wunsch ist es, dass unsere Strukturen so aufgebaut sind, dass alle Menschen mit ihren Stärken und Schwächen Platz darin haben.

Jeder Mensch in unserer Gesellschaft gehört dazu und sollte das auch zu spüren bekommen.

Inklusion bedeutet eine Gesellschaft der Vielen.

Extra Strukturen können richtig sein und sind auch für einige Menschen notwendig.

Aus den unterschiedlichsten Gründen.

Aber unser Ziel muss es doch sein, dass wir es schaffen eine Gesellschaft zu werden, in der wir unsere Unterschiede anerkennen ohne uns dadurch trennen zu lassen.

Nur, weil jemand eine Sache nicht so gut kann, mehr Pausen braucht oder länger braucht, um etwas zu verstehen, heißt es nicht, dass man nichts kann.

Jeder Mensch hat Talente!

Und wir müssen es als Gesellschaft schaffen, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, diese Talente zeigen zu können.

Ihre Talente zu fördern und zu unterstützen, damit sie noch besser darin werden.

Ganz unabhängig von sichtbaren oder unsichtbaren Behinderungen.

Zweitens: Inklusion ist kein „Extra-Thema“, das neben anderen Themen herläuft.

Nein. Inklusion muss überall und immer Thema sein.

Über alle Bereiche hinweg.

Jeder Mensch hat ein Recht auf ein selbstständiges Leben.

Und in der Realität ist das leider noch nicht so.

Damit sich das verbessert, ist es wichtig, dass sich Strukturen verändern.
Und die UN Behindertenrechtskonvention ist zentraler Meilenstein gewesen.

Sie alle, die hier sind, machen immer wieder deutlich, wo diese Konvention noch nicht umgesetzt wird.

Gleichstellung ist eine gemeinsame Aufgabe von Staat und Gesellschaft.

Als Politik können wir den Rahmen setzen, dass das gut gelingt.

Gesetzliche Vorgaben treffen, damit beispielsweise Unternehmen dazu verpflichtet sind Menschen mit Behinderung einzustellen

Oder aber Gesetze, wie das Teilhabegesetz.

Vor allem das Zentrum für selbstbestimmtes Leben hat dabei mitgewirkt, dass das Gesetz so ausgestaltet wird, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt und nach ihren individuellen Wünschen leben und teilhaben können.

Aber das ist nicht genug.

Wir leben noch nicht in einer Gesellschaft, in der alle Menschen gleichberechtigt leben können.

Genau deshalb sind wir, sind Sie heute auf der Straße.

Und ich weiß, dass Sie das nicht nur machen, weil es so viel Spaß macht, laut auf der Straße zu sein.

Sie machen es, weil das notwendig ist.

Inklusion ist die Voraussetzung für Teilhabe und Chancengleichheit.

Und genau dafür stehe ich als Ministerin.

Es ist eine gemeinsame Aufgabe von Staat und Gesellschaft.

Lassen sie uns gemeinsam für eine bessere Gesellschaft eintreten, die Inklusion und Vielfalt lebt!

Ich werde an Ihrer Seite für genau das kämpfen.

Vielen Dank!

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