KIEL. Der leichte Anstieg der Arbeitslosenzahlen im August ist aus Sicht von Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen saisontypisch und zudem auf den zurückhaltenden Konsum im Handel sowie die sinkende Nachfrage im Baugewerbe zurückzuführen. "Die Beschäftigungsaussichten bleiben insgesamt aber gut. Vor allem im Dienstleistungsbereich und im Gesundheits- und Sozialwesen werden weiterhin händeringend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht", sagte Madsen mit Blick auf die heute (31. August) vorgelegten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Laut Bundesagentur ist die Zahl der Arbeitslosen im Land auf 90.207 gestiegen. Das sind 3,5 Prozent (+ 3.023) mehr als im Vormonat und 5,9 Prozent (+ 5.006) mehr als im August 2022. Nach vorläufigen Werten von Juni 2023 erhöhte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent (+ 8.900) auf 1.052.500 Personen. Dies ist laut Madsen vor allem auf das Gesundheits- und Sozialwesen, die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie die öffentliche Verwaltung und die Metall- und Elektroindustrie zurückzuführen.

Mit Sorge blickt der Minister auf die angespannte finanzielle Situation der öffentlichen Haushalte: Die vorgesehene Kürzung der Bundesmittel für Eingliederung in Arbeit sei das falsche Signal, zumal es zu einer geringeren Unterstützung beispielsweise von Geflüchteten und Langzeitarbeitslosen führen dürfte. Madsen: "Eine nachlassende konjunkturelle Dynamik trifft auf finanziell angespannte öffentliche Haushalte, sodass wir klare politische Prioritäten setzen müssen und dazu gehört, den Arbeits- und Fachkräftemangel zu lindern." Eine aufgabengerechte und auskömmliche Ausstattung der Jobcenter sei daher enorm wichtig.