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Finanzministerium
: Thema: Ministerien & Behörden

Monika Heinold

Ministerin für Finanzen

Neues Hinweisschild klärt über Geschichte des Finanzministeriumsgebäudes auf



Letzte Aktualisierung: 07.03.2023

Staatssekretärin Dr. Silke Torp: „Einst für eine Diktatur errichtet, steht das Gebäude heute als Teil des Regierungsviertels für die rechtsstaatliche und demokratische Struktur des Landes Schleswig-Holstein“

KIEL. Der heutige Sitz des Kieler Finanzministeriums am Düsternbrooker Weg hat eine wechselvolle Geschichte. Ein neues Hinweisschild an der Säule des Eingangs klärt seit heute (7. März) über die NS-Vergangenheit des Gebäudes auf und gibt einen Einblick in dessen Architektur. Gemeinsam mit Finanzstaatssekretärin Dr. Silke Torp, dem GMSH-Geschäftsführer Frank Eisoldt und Birgit von Rüdiger von der unteren Denkmalschutzbehörde Kiel wurde das Schild an der Fassade des Ministeriums angebracht.

Finanzstaatssekretärin Dr. Silke Torp betonte: „Das Gebäude des heutigen Finanzministeriums ist ein historischer Ort mit einer 83-jährigen Geschichte.“ Erbaut in den Jahren 1938 bis 1940 wurde es zunächst von der Marine-Intendantur genutzt, so Torp. Als militärische Verwaltungsbehörde im Nationalsozialismus gehörten der Intendantur unter anderem die Garnison- und Lazarett-Verwaltung sowie das Verpflegungs- und Bekleidungsamt der Marine an. „Das Finanzministerium zählt zu den wenigen erhaltenen nationalsozialistischen Gebäuden in Kiel. Dem Haus kommt daher eine besondere geschichtliche Bedeutung zu, auf die wir heute durch das Schild hinweisen und über deren Architektur wir die Öffentlichkeit aufklären möchten“, betonte Torp.

Erbaut wurde das Finanzministerium nach einem Entwurf des Architekten Gustav Reinhold Hense. Auftraggeber war das damalige Marine-Standort-Bauamt Kiel. Das Gebäude steht direkt neben der damaligen Marine-Akademie, dem heutigen Landeshaus.

Die ehemalige Marine-Intendantur war ein prägnantes Beispiel für nationalsozialistische Architektur in Schleswig-Holstein. Diese verband den traditionellen norddeutschen Rotziegelbau mit Werksteinelementen. „Ziel der NS-Diktatur war es, Monumente zu schaffen und durch diese politische Macht zu demonstrieren“, sagte Torp. Ursprünglich lag eine großzügige Freitreppe vor dem Gebäude, die noch stärker einem repräsentativ machtvollen Charakter entsprach, als der heutige dreistufige Treppenaufgang. Die vertikal verlaufenden großen Fensterflächen der Treppenhausabschnitte betonen den offiziellen Charakter des Gebäudes. Die im Gegensatz dazu vergleichsweise kleinen Einzelfenster und ihre Einfassung mit einem Werksteingewände sind typische Merkmale der Architektur dieser Zeit.

„Neben der historischen Bedeutung hat das Finanzministerium aufgrund seiner Gestaltung und der markanten Lage zwischen Düsternbrooker Weg und Kieler Förde einen besonderen künstlerischen und städtebaulichen Wert. Einst für eine Diktatur errichtet, steht das Gebäude heute als Teil des Regierungsviertels für die rechtsstaatliche und demokratische Struktur des Landes Schleswig-Holstein“, so Torp.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude durch einen Luftangriff stark beschädigt und Teile der Straßenfassade mussten erneuert werden. Nach Ende des Krieges trat am 23. August 1946 die britische Verordnung in Kraft, die aus der Provinz Schleswig-Holstein das Land und aus Kiel die Landeshauptstadt machte. Über die Jahre entstand so am Düsternbrooker Weg ein Regierungsviertel mit dem Landeshaus und den einzelnen Ministerien. 1949 war das Finanzministerium noch im benachbarten Landeshaus untergebracht und zog erst 1952 in das heutige Gebäude. Hier waren zeitweise auch das Bildungsministerium (von den 60er- bis in die 90er-Jahre) und Teile der Staatskanzlei (bis 2006) untergebracht. Ab Mai 1997 wurde der Gebäudekomplex in drei Bauabschnitten saniert und teilmodernisiert. Im Jahr 2003 sind auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Oberfinanzdirektion Kiel in der Adolfstraße in das Finanzministerium im Düsternbrooker Weg gezogen. Seit dem 31. Oktober 2014 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Svea Balzer und Kathrin Mansfeld | Finanzministerium | Düsternbrooker Weg 64, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-3906 | Telefax 0431 988-616-3906 | E-Mail: pressestelle@fimi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter Landesregierung Schleswig-Holstein | Das Ministerium finden Sie im Internet unter Finanzministerium Schleswig-Holstein | Instagram: https://www.instagram.com/finanzministerinheinold/ | Facebook: https://www.facebook.com/Finanzministerium.SH

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