KIEL. Fast die Hälfte aller Posten in Aufsichts- und Verwaltungsräten bei bedeutenden Unternehmensbeteiligungen des Landes sind von Frauen besetzt. Das geht aus dem aktuellen Beteiligungsbericht 2018 hervor, den Finanzministerin Monika Heinold heute im Kabinett vorgestellt hat. Er ist ab sofort auf der Internetseite des Finanzministeriums einsehbar.

"Das ist eine gute Quote und ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu einer paritätischen Besetzung von Führungspositionen", sagte Heinold. Zum Vergleich: In den Aufsichtsräten der 30 DAX-Unternehmen beträgt der Frauenanteil 33,3 Prozent. 24,6 Prozent sind es bei den 200 umsatzstärksten deutschen Unternehmen (ohne Finanzsektor). Auch in der Statistik für alle Unternehmensbeteiligungen des Landes liegt Schleswig-Holstein mit 34,24 Prozent über diesen Werten. 

"Der Anfang ist gemacht", sagte Heinold und verwies auf die Entwicklung in den vergangenen Jahren. So habe der Frauenanteil in Aufsichts- und Verwaltungsräten bei bedeutenden Unternehmensbeteiligungen des Landes 2015 noch 37,5 Prozent betragen. 2013 waren es 33,3 Prozent.

 Unbefriedigend ist die Lage hingegen bei den Vorständen der Unternehmensbeteiligungen. Nur 4 von 42 Geschäftsführungen und Vorständen bei den Unternehmensbeteiligungen sind mit Frauen besetzt. Heinold: "Hier ist deutlich Luft nach oben. Wir müssen besser werden."

Die Landesregierung hat ein hohes Interesse daran, Führungspositionen paritätisch zu besetzen. Im Landesdienst gibt es erste Erfolge. So hat die Personalentwicklung in der Finanz- und Steuerverwaltung dazu geführt, dass inzwischen 8 von 17 Finanzämtern im Land von Frauen geführt werden. Schwieriger ist es, Frauen für die Vorstände zu gewinnen, zumal sich auch hier die Konkurrenz im Wettbewerb um Fachkräfte deutlich zeigt. 

Das Land Schleswig-Holstein ist derzeit laut Beteiligungsbericht unmittelbar an 36 Unternehmen beteiligt. In 26 Fällen wird die Beteiligung als bedeutend eingestuft. Gegenüber den Jahren 2016 und 2017 ist zu den bedeutenden Beteiligungen eine Beteiligung hinzugekommen, bei den weniger bedeutenden Beteiligungen hat es hingegen zahlenmäßig keine Veränderungen gegeben. Die Zunahme bei den bedeutenden Beteiligungen begründet sich in der Neugründung des Länderzentrums für Niederdeutsch gGmbH.

 Der Landesanteil am gezeichneten Kapital aller bedeutenden Beteiligungen beträgt 1.569,9 Mio. Euro von 3.310,7 Mio. Euro. Bezogen auf sämtliche Beteiligungen einschließlich der weniger bedeutenden hält das Land 1.594,0 Mio. Euro von insgesamt 7.065,6 Mio. Euro Unternehmenskapital.

Die Zahl der Beschäftigten bei den Unternehmen mit bedeutender Landesbeteiligung hat sich in den vergangenen Jahren nur wenig verändert. Insgesamt arbeiteten 2016 in diesen Unternehmen außer der Geschäftsführung 20.525 Beschäftigte, davon rd. 58 Prozent Frauen. Rund ein Drittel der Beschäftigten arbeitete in Teilzeit, so dass sich ein Beschäftigungsvolumen von 17.026 Vollzeitäquivalenten ergibt. 873 Auszubildende hatten 2016 einen Ausbildungsvertrag bei einem dieser Unternehmen.

In 2017 arbeiteten in diesen Unternehmen außer der Geschäftsführung 21.442 Beschäftigte, davon rd. 59 Prozent Frauen. Die Teilzeitquote lag ebenfalls bei rund einem Drittel, so dass sich ein Beschäftigungsvolumen von 17.384 Vollzeitäquivalenten ergibt. 942 Auszubildende hatten 2017 einen Ausbildungsvertrag bei einem dieser Unternehmen.

Die größten Arbeitgeber unter den bedeutenden Landesbeteiligungen sind das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (12.996 Beschäftigte im Jahr 2017) und Dataport (2.637 Beschäftigte im Jahr 2017).

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