Der Schlick aus dem Hamburger Hafen wird auch weiterhin an der Tonne E3 in der Nordsee verbracht. Darauf haben sich Schleswig-Holstein und die Hansestadt nun geeinigt.
Letzte Aktualisierung: 05.04.2023
Auf diese Weise soll verhindert werden, dass der belastete Schlick aus dem Hamburger Hafen in der Nähe von ökologisch sensiblen Bereichen abgeladen wird. Gleichzeitig soll die umweltschädliche Kreislaufbaggerei reduziert werden.
Die Verbringung des Hafenschlicks ist ein maßgeblicher Bestandteil des Sedimentmanagements. Die von Hamburg und Schleswig-Holstein vereinbarten Eckpunkte sehen eine Regelung für zunächst zehn Jahre vor. Erwartet wird die Verbringung von rund 2 Millionen Tonnen Trockensubstanz pro Jahr.
Die Vereinbarung atmet den Geist der gemeinsamen Verantwortung: für das Weltnaturerbe Wattenmeer, die Elbe sowie den Hamburger Hafen als wirtschaftliche Drehscheibe Nordeuropas.
Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Tobias Goldschmidt
"Mein besonderer Dank gilt Melanie Leonhard für die vertrauensvoll, verbindlich und partnerschaftlich geführten Gespräche. Bei der finanziellen Vereinbarung ist uns eine Lösung gelungen, welche den Zukunftsherausforderungen eines gemeinsamen Sedimentmanagements Rechnung trägt", sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt.
Dr. Melanie Leonhard, Hamburgs Senatorin für Wirtschaft und Innovation freute sich ebenfalls über die erzielte Einigung: "Hamburg und Schleswig-Holstein sind nicht nur Partner, wir sind gute Nachbarn, die sich aufeinander verlassen können. Mit der nun geschlossenen Vereinbarung zur Tonne E3 in der schleswig-holsteinischen Nordsee haben wir einen langfristigen und wichtigen Baustein im Rahmen eines nachhaltigen Sedimentmanagements."
Verwendung des Sedimenttalers
Der sogenannte Sedimenttaler, also die Summe, die Hamburg an Schleswig-Holstein pro Tonne Sediment zahlt, soll zukünftig für den Schutz des Wattenmeers und den Erhalt der Biodiversität im Echten Norden genutzt werden. Darüber hinaus soll ein Teil der Summe auch investiert werden, um weiter zu erforschen, ob und wie der Schlick künftig auch an Land, beispielsweise im Bereich Deichbau, verwendet werden kann.
Problematik des Hafenschlicks
Hamburg und Schleswig-Holstein sind sich ihrer Verantwortung für die Tideelbe und das Weltnaturerbe Wattenmeer bewusst. Dies gilt ebenso für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Hamburger Hafens. Diese Verantwortung umfasst auch das sogenannte Sedimentmanagement. Der Hamburger Hafen soll als national bedeutsamer Wirtschaftsstandort auch zukünftig für große Schiffe erreichbar sein. Aus diesem Grund muss eine ausreichende Wassertiefe gewährleistet sein und angespülte Sedimente regelmäßig entfernt werden. Neben der Nutzung der Tideelbe als Wasserstraße, gilt es jedoch auch den von ihr geprägten Lebensraum mit all seinen wichtigen ökologischen Funktionen zu bewahren.
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