Sie leben ganz in der Nähe von Menschen, und sind doch fast unsichtbar: freilebende Katzen. Die Tiere sind in der vermeintlichen Freiheit vielen Gefahren ausgesetzt: Krankheiten, Unterernährung, Parasitenbefall – um nur ein paar zu nennen. Das wirkt sich deutlich auf die Lebenserwartung aus: Eine normale Hauskatze lebt bis zu 20 Jahre, eine wildlebende Katze wird im Durchschnitt nur vier Jahre alt. Doch in diesem Zeitraum kann ein weibliches Tier pro Jahr bis zu 35 Junge bekommen, die sich ihrerseits auch weiter vermehren – ein Teufelskreis.
Gemeinschaftsprojekt für den Tierschutz
Seit 2014 unterstützt das Land deshalb ein Gemeinschaftsprojekt von Tierschutzverbänden, der Tierärzteschaft, der kommunalen Familie und des Landesjagdverbands zur Kastration von freilebenden Katzen. Ab dem 19. Oktober 2019 können Tierschutzvereine und Privatpersonen herrenlose Katzen kostenfrei beim Tierarzt kastrieren lassen. Die Kosten dafür werden über einen Fonds abgerechnet. Voraussetzung ist, dass die Katzen in einer der teilnehmenden Gemeinden gefangen wurden. Der Finder der Katze muss einen Vordruck ausfüllen und unterschreiben, dass es sich bei dem Tier um eine wildlebende Katze handelt.
Die Kosten werden aufgeteilt: Die Tierärzte verzichten auf ihr Honorar in Höhe von 25 Euro, die Restkosten von 59 Euro für männliche und 115 Euro für weibliche Tiere werden über den Fonds finanziert. Das Umweltministerium stellt 90.000 Euro für die Aktion bereit, weitere 10.000 Euro kommen vom Deutschen Tierschutzbund. Die teilnehmenden Gemeinden übernehmen 50 Prozent der Kosten der vor Ort vorgenommenen Kastrationen, darüber hinaus können sich auch Privatpersonen durch Spenden an der Aktion beteiligen.
Von Herbst 2014 bis Frühjahr 2019 wurden in sieben Aktionen bereits rund 15.000 Katzen kastriert, darunter gut 60 Prozent weibliche Tiere.
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