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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Sicherheit vor Schnelligkeit

Die Bergung der 632 Atommüll-Fässer am Kernkraftwerk Brunsbüttel ist abgeschlossen. Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung Abbau des Meilers.

Letzte Aktualisierung: 17.01.2019

AKW Brunsbüttel
Das Kernkraftwerk Brunsbüttel wurde 2007 stillgelegt.

"Auf dem langen Weg zum endgültigen Atomausstieg können wir nach rund sieben Jahren eine bedauerliche Sonderetappe immerhin mit einem erfreulichen Ergebnis beenden", sagte Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht bei einem Besuch der Lagerstätten in Brunsbüttel. Obwohl viele der mehr als 600 Fässer durch Korrosion stark beschädigt waren, sei es während der Bergungsarbeiten zu keinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen für Mitarbeiter oder Anwohner gekommen. "Das ist auch dem Einsatz aller Beteiligten, auch der Betriebsmannschaft in Brunsbüttel, zu verdanken", sagte Albrecht.

"Kein Fass kommt mehr in eine Kaverne"

In Zukunft werden alle schwach- und mittelradioaktiven Abfälle endlagergerecht verpackt in oberirdischen Lagerstätten des Kernkraftwerks Brunsbüttel aufbewahrt. Dort werden sie kontinuierlich überwacht, bis ein Endlager zur Verfügung steht. "Kein Fass kommt mehr in eine Kaverne", betonte der Minister. Zugleich mahnte er an, dass der Erfolg nicht über die Defizite hinwegtäuschen dürfe, die die Bergung überhaupt erst erforderlich gemacht hätten. Erfreulicherweise habe seit einiger Zeit jedoch ein Umdenken im Umgang mit radioaktiven Abfällen stattgefunden.

Nach dem Entschluss, die Kernkraftwerke in Deutschland abzuschalten, liege der Fokus auf dem sicheren Abbau und der geordneten Entsorgung. "Das gemeinsame Interesse muss in höchstmöglicher Sicherheit liegen, nicht in schnellen und kostengünstigen Lösungen", sagte Albrecht.

Korrosionsschäden an Fässern

Das Kernkraftwerk Brunsbüttel hatte 1977 seinen Betrieb aufgenommen und wurde im Juli 2007 abgeschaltet. Zum Zeitpunkt der Stilllegung standen in sechs unterirdischen Lagerstätten 632 Fässer mit radioaktivem Abfall. 2012 entdeckte ein Sachverständiger der Atomaufsichtsbehörde, dass mehrere Fässer Korrosionsschäden aufwiesen und teilweise verformt waren. Erst 2016 konnte mit der Räumung der Kavernen begonnen werden, weil für die Bergung spezielle Geräte entwickelt werden mussten.

Im Juni 2011 hatte der Bundestag den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen, nur wenige Monate nach dem Reaktor-Unglück von Fukushima. Darin wurde auch die Stilllegung der drei Kernkraftwerke in Schleswig-Holstein (Brokdorf, Brunsbüttel und Krümmel) beschlossen.

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