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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Kabinett beschließt Entwurf für neuen Generalplan Küstenschutz Schleswig-Holstein 

 Umweltminister Jan Philipp Albrecht: „Mit dem neuen Generalplan Küstenschutz wollen wir die Grundlage dafür legen, dass die Menschen an den Küsten auch in den nächsten Jahrzehnten in Sicherheit leben können“

 


Letzte Aktualisierung: 08.12.2020

Kiel. Ein überarbeiteter Generalplan Küstenschutz soll dafür sorgen, dass Schleswig-Holsteins Küsten dem Klimawandel in diesem Jahrhundert erfolgreich standhalten. Das Kabinett hat heute einen entsprechenden Entwurf von Umweltminister Jan Philipp Albrecht gebilligt. Die Fortschreibung des bisherigen Generalplans aus dem Jahr 2012 geht jetzt in die Verbändeanhörung. Bürgerinnen und Bürger werden sich über die Inhalte des Plans in Regionalkonferenzen informieren und austauschen können. 2022 soll der neue Generalplan Küstenschutz in Kraft treten.

„Als Land zwischen den Meeren stehen wir in Zeiten des verschärften Klimawandels vor besonderen Herausforderungen. Mit dem neuen Generalplan Küstenschutz wollen wir die Grundlage dafür legen, dass die Menschen auch in den nächsten Jahrzehnten in Sicherheit leben können. Wir übernehmen die Verantwortung für die Sicherheit künftiger Generationen“, sagte Albrecht. Grund für die Überarbeitung seien aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse, insbesondere auch zum Klimawandel und seinen möglichen Konsequenzen, sowie neue rechtliche Rahmenbedingungen.

Zentrale Bedeutung im neuen Generalplan hat die Fortführung des Deichverstärkungsprogrammes. Insgesamt sind 74 Kilometer Landesschutzdeiche so zu verstärken, dass sie künftig als Klimadeiche den Herausforderungen gerecht werden. Deiche, die nach diesem Konzept verstärkt werden, erhalten bis in das nächste Jahrhundert den definierten Sicherheitsstandard, auch wenn sich die ungünstigste IPCC-Projektion (Intergovernmental Panel on Climate Change - „Weltklimarat“) zum künftigen Meeresspiegelanstieg einstellt. Auch danach erlauben Baureserven eine relativ einfache Anpassung der Deiche an einen weiter steigenden Meereswasserspiegel. Die Kosten für die Deichverstärkungen auf 74 Kilometern Länge belaufen sich auf voraussichtlich 370 Millionen Euro.

Weitere Ressourcen sind für die Umsetzung des Warftverstärkungs- und Entwicklungsprogrammes erforderlich. 18 der 32 bewohnten Halligwarften zeigen erhebliche Sicherheitsdefizite auf. Drei Pilotvorhaben haben die Komplexität dieser Maßnahmen, aber auch die Entwicklungspotenziale für die weltweit einmalige Halligwelt in Zeiten des Klimawandels aufgezeigt. Damit die Halligen trotz steigender Sturmflutwasserstände langfristig als Kultur- und Naturraum erhalten bleiben, sollen darüber hinaus nachhaltige Maßnahmen zum Schutz der Halligkanten vor Abbruch entwickelt werden.

Ein strategischer Schwerpunkt des Küstenschutzes in den kommenden Jahren liegt daneben in der Erstellung der Gesamtstrategie „Entwicklung Ostseeküste 2100“. Ziel dieser gemeinsam vom Küstenschutz, Naturschutz und Tourismus zu entwickelnden Strategie ist eine Ostseeküste, die nachhaltig und langfristig an die Folgen des Klimawandels angepasst ist. Dies soll zum einen durch geeignete ökosystembasierte Schutzmaßnahmen und zum anderen durch klimaangepasste bzw. -resiliente Nutzungsformen gelingen. Wesentlicher Bestandteil im Bereich des Küstenschutzes ist die Verbesserung der fachlichen Grundlagen durch ein umfassendes Naturmessprogramm und eine Forschungskooperation mit zwei fachlich ausgewiesenen Universitäten.

 

 

Hintergrund:

Küstenhochwasserschutz und Küstensicherung haben eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung für Schleswig-Holstein. In den 3.987 km2 großen potentiell überflutungsgefährdeten Küstenniederungen wohnen aktuell 333.000 Menschen und sind 60 Mrd. Euro an Sachwerten vorhanden. Ohne Küstenschutz wären Nutzungen in den Küstenniederungen kaum möglich. Weiterhin sind fast ein Viertel der sandigen Ostseeküste und mehrere Küstenabschnitte an der Nordseeküste, wie zum Beispiel Sylt, von strukturellem Abbruch gekennzeichnet. Die sich hieraus ergebenden Herausforderungen werden durch die erwartete Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs noch zunehmen. Die Länge der schleswig-holsteinischen Küstenlinie beträgt insgesamt 1.110 km. Die seitens des Landes verfolgte Küstenschutzstrategie wird seit 1963 in einem Generalplan für den Küstenschutz festgelegt, der seither kontinuierlich fortgeschrieben wird. Der Plan hat als Sonderplan Selbstbindungswirkung für das Handeln des Landes.

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