NIEBÜLL. Die Westküstenleitung wird europäisch: Mit dem fünften Abschnitt nach Dänemark soll in Zukunft erneuerbarer Strom von Deutschland nach Dänemark fließen können und umgekehrt. Die 380-kV-Westküstenleitung soll dafür vom geplanten Umspannwerk Klixbüll/Süd (östlich von Niebüll) in Nordfriesland bis zum dänischen Netzverknüpfungspunkt Endrup in der Nähe von Esbjerg führen. Um die Ergebnisse der frühzeitig durchgeführten Öffentlichkeitsbeteiligung vorzustellen, hat das Energiewendeministerium Schleswig-Holstein heute (29. August) gemeinsam mit dem Vorhabenträger TenneT und in enger Kooperation mit dem Kreis Nordfriesland eine Zwischenkonferenz im Rahmen des „Dialogverfahrens Westküstenleitung Niebüll (Klixbüll/Süd) – Grenze Dänemark“ in Niebüll veranstaltet. Hierbei präsentierte TenneT unter anderem eine Übersicht der planerisch in Betracht kommenden Korridorvarianten.
Netzausbau im Dialog mit den Betroffenen
"Der geplante Ringschluss Niebüll-Endrup wird als neue Stromverbindung zwischen Norddeutschland und Dänemark ein wichtiger Baustein für die nordeuropäische Energiewende werden und so die Erfolgsgeschichte der Erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein fortführen. Deshalb danke ich allen, die sich bei den Dialogveranstaltungen und im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung mit ihren Anregungen, ihren Fragen und ihrer Kritik in das Dialogverfahren eingebracht haben. Das hilft dem Netzbetreiber bei der Festlegung der besten Korridorvariante, die nun ansteht, auf die regionalen Gegebenheiten einzugehen", sagte Energiewendeminister Robert Habeck.
Der geplante Ringschluss Niebüll-Endrup wird als neue Stromverbindung zwischen Norddeutschland und Dänemark ein wichtiger Baustein für die nordeuropäische Energiewende werden und so die Erfolgsgeschichte der Erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein fortführen.
Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Dr. Robert Habeck
"Die Westküstenleitung ist ein zentrales Infrastrukturprojekt der Energiewende“, sagte TenneT-Geschäftsführer Lex Hartman. „Wir können damit eine weitere wichtige Verbindung zwischen den Übertragungsnetzen in Deutschland und Dänemark herstellen, um den europäischen Energieaustausch und die Strommarktintegration zu verbessern und damit auch die Ziele der Energiewende zu erreichen. Der Dialog mit den Menschen in der Region ist uns hierbei besonders wichtig, um eine hohe Akzeptanz auch für diesen Bauabschnitt der Westküstenleitung zu erzielen", so Hartman.
Das Dialogverfahren wird von der Deutschen Umwelthilfe begleitet und moderiert. Ziel ist es, dass der planungsverantwortliche Netzbetreiber TenneT einen Vorzugskorridor festlegt, der die Anregungen der Betroffenen und die Gegebenheiten vor Ort bestmöglich miteinbezieht. "Der Bau von Stromleitungen greift immer in die Lebenswirklichkeit von Menschen und in die Natur ein. Aber wenn wir Atom- und Kohlestrom durch Erneuerbare ersetzen wollen, brauchen wir neue Netze", sagte Habeck "der Netzausbau wird nur gelingen, wenn wir mit allen Beteiligten nach der besten Lösung suchen."
TenneT übernimmt nun die Federführung
Um die Planungen für diesen Leitungsabschnitt gut vorzubereiten und Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände und Kommunen frühzeitig einzubeziehen, startete das Energiewendeministerium Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem Vorhabenträger TenneT und in enger Kooperation mit dem Kreis Nordfriesland bereits im April ein Dialogverfahren in der Region. Betroffene hatten bis zum 15. Juni Zeit, Beiträge und Anregungen im Rahmen von Dialogveranstaltungen vor Ort sowie in Form von Stellungnahmen einzureichen. „Ziel der Zwischenkonferenz ist es nun, die Öffentlichkeit über den Planungsstand nach den regionalen Dialog-Veranstaltungen zu informieren, erste Aussagen zu Untersuchungen möglicher Korridorvarianten zu vertiefen und die Hauptbotschaften der eingegangenen Stellungnahmen zu präsentieren“, so Habeck. Ab jetzt übernimmt TenneT die Federführung für den Dialog und die Planung vollständig. TenneT wird den Vorzugskorridor voraussichtlich Anfang 2019 bei einer Ergebniskonferenz vorstellen. Anschließend wird ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt.
Hintergrund:
Der südliche erste Abschnitt der Westküstenleitung von Brunsbüttel bis Süderdonn ist bereits in Betrieb und transportiert seit Ende 2016 Windstrom in Richtung Süden. Der zweite Abschnitt von Süderdonn bis Heide ist genehmigt und seit November 2016 im Bau. Der dritte Bauabschnitt zwischen Heide und Husum wurde im März 2017 genehmigt, hier sind die bauvorbereitenden Maßnahmen abgeschlossen und der Baustart wird Anfang September 2018 erfolgen. Der vierte Abschnitt von Husum bis Niebüll (Klixbüll/Süd) soll 2019 genehmigt werden. Bis Ende 2021 soll die Westküstenleitung als europäisches Vorrangprojekt (Project of common interest, PCI 1.3.1) bis zur Landesgrenze errichtet werden, die Weiterführung nach Dänemark erfolgt 2022. Sie verläuft dann vom nordfriesischen Klixbüll auf rund 15 Kilometern Länge bis zur dänischen Grenze und von dort zum dänischen Endrup in der Nähe von Esbjerg.
Rechtliche Grundlage für die Westküstenleitung:
Die 380-kV-Westküstenleitung hat ihre gesetzliche Grundlage im Bundesbedarfsplangesetz. Sie ist ein Projekt von gemeinsamem Interesse auf europäischer Ebene (PCI; Vorhaben PCI 1.3.1) und damit Teil der europäischen Infrastrukturplanung. Das Vorhaben unterliegt den Regelungen der TEN-E VO 347/2013 zu Leitlinien für die transeuropäische Energieinfrastruktur. Für diese PCI-Projekte gelten besondere Bestimmungen für eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung und gestraffte Genehmigungsverfahren. Das Dialogverfahren ist Teil des Vorantragsabschnitts des Genehmigungsverfahrens gemäß der EU-Verordnung.
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