Immer wieder geht es in gesellschaftlichen Debatten um die Frage, wie man mit den sogenannten weichen Drogen, also zum Beispiel Cannabisprodukten, umgehen sollte. Auch bei der Regierungskoalition in Schleswig-Holstein lag dieses Thema bereits des Öfteren auf dem Tisch, ohne dass man allerdings einen konkreten Modellversuch zur Legalisierung ins Auge gefasst hat.

Eine staatlich kontrollierte Abgabe der Drogen hätte wohl Vorteile, weil dann kein verunreinigter Stoff mehr in den Verkauf gelangen könnte. Auch würde der Reiz des Verbotenen wegfallen, der gerade Jugendliche häufig zum Ausprobieren verführt. Auf der anderen Seite warnt die Polizei aber vor Problemen mit Cannabis im Straßenverkehr, da die Reaktionsfähigkeit der Verkehrsteilnehmer unter Drogeneinfluss stark vermindert sein kann. Vertreter von Krankenkassen weisen vor allem auf die Beeinträchtigung der Gesundheit hin, die nicht unterschätzt werden darf. Diese Gefahr besteht allerdings nicht nur bei den Cannabisprodukten, sondern auch bei den legal erhältlichen Volksdrogen Alkohol und Nikotin.

Viele Suchtexperten setzen sich intensiv dafür ein, die präventive Arbeit in der Gesellschaft auszubauen. Damit meint man sowohl intensives Aufklären Heranwachsender in der Schule als auch gleichzeitiges Ansprechen der Eltern, damit diese mögliche Signale bei ihren Kindern wahrnehmen können. Des Weiteren müssen Projekte finanziell unterstützt werden, in denen betroffene Konsumenten Betreuung erhalten und ihr Einstieg in die harte Drogenszene verhindert wird. Für Patienten, die Cannabis bei chronischen Schmerzen benötigen, gibt es immerhin gute Nachrichten, denn mitten im Land soll in Kürze eine stark gesicherte Plantage für den Anbau der Pflanzen zu medizinischen Zwecken entstehen.