So wie eine Adresse mit „Postleitzahl, Stadt, Straße, Hausnummer“ eine eindeutige Zuordnung für die zuverlässige Zustellung eines Briefes ermöglicht, so ermöglicht der geodätische Raumbezug vielfältige Informationen mit einem eindeutigen Bezug zu ihrer Position auf der Erde auszustatten. Der Raumbezug ist in vielen Anwendungen in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Es verwundert daher nicht, dass 80% aller Daten Raumbezug haben.
Die Landesvermessungsbehörden der Länder stellen in Deutschland den amtlichen, einheitlichen, integrierten, geodätischen Raumbezug (kurz: Raumbezug) dauerhaft, zuverlässig und hochgenau mit den Signalen des Satellitenpositionierungsdienstes (SAPOS®) und durch vermarkte Festpunkte zur Verfügung.
Physisch wird der Raumbezug durch das hochgenau vermessene Netz der vermarkten Festpunkte gesichert. Je nach Art der Festpunkte erfüllen diese für die Sicherung der landesweiten (sogar europaweiten) Bezugssysteme spezifische Aufgaben.
Seit Beginn der amtlichen Vermessungen, in der Mitte des 19. Jahrhundert, bilden die amtlichen Bezugssysteme entsprechend ihrer spezifischen Anforderung nach Lage-, Höhe- und Schwere den theoretischen Rahmen für den geodätischen Raumbezug. Die amtlichen Bezugssysteme sind nach jeweils aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik immer wieder weiterentwickelt worden, über Landesgrenzen hinaus vereinheitlicht und neu definiert worden.
Im Sinne eines umfassenderen Verständnisses, besonders im Hinblick auf die Entwicklung der amtlichen Bezugssysteme im Zuge der deutschen Wiedervereinigung, werden diese im Kontext ihrer historischen Entwicklung dargestellt.
Lagebezug: | Europäisches Terrestrisches Referenzsystem 1989 (ETRS89) |
Höhenbezug: | Deutsches Haupthöhennetz 2016 (DHHN2016) |
Schwerebezug:
| Deutsches Schweregrundnetz 2016 (DSGN2016) /
Deutsches Hauptschwerenetz 2016 (DHSN2016) |