Navigation und Service

Landesvertretung in Berlin : Thema: Ministerien & Behörden

#16 Die nordelbischen Kirchen und ihr Umgang mit der NS-Vergangenheit // mit Stephan Linck

Letzte Aktualisierung: 20.01.2022

Wie die nordelbischen Landeskirchen zu engagierten Kollaborateuren eines Staatsantisemitismus wurden und teils noch Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs antisemitisches und nationalprotestantisches Gedankengut pflegten, hat unser Gast, der Historiker Stephan Linck, über 20 Jahre lang erforscht.

Warum so spät?

Erst Ende der 90er Jahre begann die evangelische Kirche im Norden, sich mit ihrer Schuld und Verantwortung in der NS-Zeit auseinanderzusetzen.

Mit Heike Muß spricht Stephan Linck über Kirche im Nationalsozialismus, über die Rolle der Kirchenämter und Ahnenforschung für die Judenverfolgung, über Re- statt Entnazifizierung in der evangelischen Kirche, über biographische Kontinuitäten nach `45 und das enge Verhältnis von Kirche und Landespolitik.

Dr. Stephan Linck

Porträtfoto von Dr. Stephan Linck

Stephan Linck studierte Geschichte, Politik, Literatur und Archivwissenschaft in Kiel und Potsdam. Seine Dissertation "Der Ordnung verpflichtet" intersucht die Rolle der deutschen Polizei von Weimar bis zur Bundesrepublik am Beispiel Flensburgs. Linck konzipierte die 2001 eröffnete Wanderausstellung "Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945", die eine intensive Diskussion über kirchlichen Antisemitismus auslöste. 2013 erschien von ihm unter dem Titel "Neue Anfänge?" der erste Teil seiner Untersuchung über den Umgang der Kirchen Nordelbiens mit ihrer NS-Vergangenheit, der die Zeit bis 1965 bearbeitet. 2016 erschien der zweite Teil, der die Zeit von 1965 bis 1985 zum Inhalt hat.

Beispiel Wilhelm Halfmann

Stellvertretend für die vielen Belastungen innerhalb der evangelischen Landeskirchen in Schleswig-Holstein beleuchten wir im Podcast u.a. die Rolle von Bischof Wilhelm Halfmann während des Nationalsozialismus und danach. Das Bild (hintere Reihe, Bildmitte, stehend mit Kreuz) zeigt ihn auf dem Kirchentag in Hamburg, 1953.

Bischof Wilhelm Halfmann (hintere Reihe, Bildmitte, stehend mit Kreuz) zeigt ihn auf dem Kirchentag in Hamburg, 1953

Ausstellung "Neue Anfänge nach 45?"

Bis zum 28.2.22 ist die Ausstellung "Neue Anfänge nach 1945? Wie die Landeskirchen Nordelbiens mit ihrer NS-Vergangenheit umgingen" in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin zu sehen. Die Ausstellung basiert auf der Forschungsarbeit von Stephan Linck.

Aufnahme von der Ausstellung "Neue Anfänge nach 45?"

>> Info zum Ausstellungsbesuch

Hintergrundwissen

Wer die Ausstellung nicht besuchen kann, findet auf der sehr empfehlenswerten Website der Ausstellung "Neue Anfänge nach 45?" zahlreiche vertiefende Texte und Materialien.

Screenshot der website zur Ausstellung  "Neue Anfänge nach 45?"

>> Texte und Materialien

RSS-Feed Abo

Unseren Podcast als RSS-Feed abonnieren (Hinweise zum RSS-Feedabo hier)

Ergänzende Informationen

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Auswahl bestätigen