Länderübergreifende Untersuchungen der Norddeutschen Kooperation
Letzte Aktualisierung: 28.06.2018
Die Kartoffelernte ist angelaufen - die erdigen Knollen sind ein beliebtes und variantenreiches Lebensmittel. Die Norddeutsche Kooperation ist deshalb der Frage nachgegangen, inwieweit Kartoffeln aus regionalem und überregionalem Anbau Rückstände von Pflanzenschutzmittel aufweisen. Die Norddeutsche Kooperation ist ein Verbund der Landesuntersuchungseinrichtungen von Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig Holstein.
Das erfreuliche Ergebnis: von insgesamt 98 untersuchten Proben frischer Speisekartoffeln sind 88 Prozent rückstandsfrei. Nur in zwölf Prozent der Proben wurden Pflanzenschutzmittelrückstände oberhalb der Bestimmungsgrenze nachgewiesen. Zulässige Höchstgehalte wurden nicht überschritten, auch wenn in einigen vier Proben Mehrfachfunde nachgewiesen wurden. Die Kartoffeln stammten zu knapp 80 Prozent aus regionalem Anbau, davon 14 Prozent aus ökologischem Anbau. Die Kartoffeln aus ökologischem Anbau enthielten keine Rückstände. Die restlichen Proben kamen aus dem europäischen Ausland bzw. Ägypten.
Fazit: Im Kartoffelanbau ist der Einsatz von Pflanzenschutzmittelzugelassen. Pflanzenschutzmittelrückstände in Kartoffeln sind seit Jahren rückläufig und zählen zu den Erzeugnissen, die vergleichsweise gering belastet sind. Zum Vergleich: Im deutschen Lebensmittelmonitoring des Bundes wurden zuletzt 2014 Kartoffeln auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Damals wurden in 20 bis 50 Prozent der untersuchten Proben Rückstände nachgewiesen, aber auch keine Höchstgehaltsüberschreitungen festgestellt.
Hintergrund
Bei den Rückstandsfunden handelt es sich um die fungiziden Wirkstoffe Propamocarb und Pencycuron, das Herbizid Chlorpropham und sein Abbauprodukt 3- Chloranilin sowie das Insektizid Imidacloprid. Bei den nachgewiesenen Wirkstoffen handelt es sich um im Gemüseanbau zugelassene Pflanzenschutzmittel.
Die Landeslabore und Landesuntersuchungsanstalten der Länder Berlin/Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung Kompetenzen gebündelt und ein leistungsfähiges und effizientes Netzwerk aufgebaut. Zu der Norddeutschen Kooperation (NOKO) gehören:
Landeslabor Berlin-Brandenburg,
Landesuntersuchungsamt für Chemie, Hygiene und Veterinärmedizin, Bremen,
Institut für Hygiene und Umwelt, Hamburg,
Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei, Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit,
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