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Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) : Thema: Ministerien & Behörden

„Prüfungsbeste“: Auszeichnung für Wasserbauerin Emma Weiss



Letzte Aktualisierung: 15.05.2024

Husum/Kleinmachnow. Seit 1951 werden im Berufsbildungszentrum (BBiZ) in Kleinmachnow Wasserbauer und Wasserbauerinnen ausgebildet. Das Prüfungsergebnis des jüngsten Lehrjahres dürfte auch für die traditionsreiche Ausbildungsstätte ein Novum gewesen sein: Mit Emma Weiss (LKN.SH) und Emely Steffin (WSA) standen die beiden Frauen im 18-köpfigen Teilnehmerfeld bei der Ehrung der Besten im Mittelpunkt.

Emma Weiss absolvierte ihre Lehrzeit beim Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH), Emely Steffin beim in Cuxhaven ansässigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA). Die beiden hatten sich im Vorfeld intensiv auf die Prüfungen, die sie Ende Januar in Kleinmachnow absolvieren mussten, vorbereitet. Immer wieder hatten sich sie via Facetime verabredet, um Lerninhalte wie technische Zeichnungen oder komplexe Berechnungen zusammen durchzugehen.

„Ich wäre mit einer Zwei im Zeugnis zufrieden gewesen“, sagt Emma Weiss, die wie Emely Steffin am Ende mit einem „sehr gut“ ausgezeichnet wurde und sich mit ihr den Ehrentitel „Prüfungsbeste“ teilte. „Da haben wir beide schon die eine oder andere Träne verdrückt. Auf dieses Ergebnis bin ich wahnsinnig stolz“, sagt Emma Weiss. „Die Jungs haben uns aufrichtig und mit viel Anerkennung gratuliert. Ohne Neid!“

Beim LKN.SH war die Freude groß, dass alle sechs Auszubildenden, die vorzeitig zur Prüfung zugelassen wurden, diese auch bestanden haben. „Das hat uns mit großem Stolz erfüllt“, sagt Ausbildungsmeister Stephan Siegfriedt, der mit Geschäftsbereichsleiter Fabian Lücht an der Freisprechung im BBiZ Kleinmachnow bei Berlin teilgenommen hatte. Die Auszeichnung für Emma Weiß habe ihn nicht überrascht, sagt Stephan Siegfriedt. „Sie hat in der Berufsschule immer nur sehr gute Noten geschrieben und verfügt zudem über ein großes handwerkliches Geschick.“ Sie sei eine der besten Auszubildenden, die er in seiner Funktion beim LKN.SH erlebt habe. Und Stephan Siegfriedt macht diesen Job seit 30 Jahren.

Dabei fing der praktische Prüfungsteil für die 24-Jährige alles andere als gut an. Sie hatte sich gewünscht, eine Wellenüberschlagssicherung bauen zu dürfen. Damit hätte sie sicher gefühlt. Als Thema wurde ihr stattdessen der Schalungsbau zugelost. Aus dem theoretischen Teil, der zwei Wochen zuvor an der Reihe gewesen war, hatte sie zwar ein gutes Gefühl mitgenommen, aber ihre Noten kannte sie zum Auftakt des praktischen Teils noch nicht. Aber das gute Gefühl war Rückenwind genug, um sich auch vom Thema „Schalungsbau“ nicht aus der Bahn werfen zu lassen.

Mit diesem Werkstück bestand Emma Weiß ihre Abschlussprüfung: Der Bau einer Schalung für eine Winkelstützmauer. In der Schalung befindet sich die entsprechende Bewehrung (Stahlkonstruktion) mit Anschlussbewehrung (Stangen mit Haken).
Mit diesem Werkstück bestand Emma Weiß ihre Abschlussprüfung: Der Bau einer Schalung für eine Winkelstützmauer. In der Schalung befindet sich die entsprechende Bewehrung (Stahlkonstruktion) mit Anschlussbewehrung (Stangen mit Haken). Die Bewehrung wurde von der Auszubildenden selbst gebogen und zusammengebaut.

Die Prüflinge mussten im ersten Schritt berechnen, wie viel Material sie für ihre Schalung benötigen und mit diesen Zahlen dann ihr Lehrstück anfertigen. Wie viel Stahl? Wie viel Beton? Wie viele Bretter? „Wir waren alle gut drauf und sind schon am ersten Tag so weit gekommen, dass wir am zweiten genug Zeit für die Details hatten“, sagt Emma Weiss. Und für ein 30-minütiges Fachgespräch mit dem Prüfer, der sehr genau wissen wollte, warum sie wie was eingesetzt hatte. Am Ende gab es auch hier die Note eins, unter dem Strich also ein „sehr gut“.

Zwei Worte, die auch zur Folge haben, dass sie nach einem Jahr Berufserfahrung als ausgelernte Wasserbauerin ihren Meister machen kann, ohne zuvor eine Eingangsprüfung ablegen zu müssen. Ob sie diesen Weg einschlägt, weiß Emma Weiss, die für den LKN.SH in Haseldorf an der Elbe arbeitet, noch nicht. Aktuell spielt sie mit dem Gedanken, sich im kommenden Jahr in einem dualen Studium zur Bauingenieurin ausbilden zu lassen.

Die Zeit mit ihrem Ausbildungsjahrgang vermisse sie schon jetzt, sagt sie wenige Wochen nach der erfolgreichen Prüfung und der Übernahme als Wasserbauerin mit Festanstellung. „Wir waren ein cooler Haufen, jeder wurde so akzeptiert, wie er ist. Kein Geläster, es gab immer nur ein Miteinander.“

Für den schulischen Ausbildungspart trafen sich die Lehrlinge immer wieder für einige Woche in Brandenburg, im BBiZ in Kleinmachnow. Kein Ort, an dem sich jungen Menschen nach Feierabend ein Überangebot an Freizeitaktivitäten bieten. Aber, so Emma Weiss, vielleicht sei dies sogar der Grund dafür gewesen, dass sie zu einer so tollen und harmonischen Gruppe zusammengewachsen seien. 

Wie sie auf die Idee gekommen ist, Wasserbauerin zu werden? „Ich bin als ehemalige Leistungsschwimmerin schon früh intensiv mit dem Wasser verbunden gewesen“, sagt sie. Aus dem Becken zum Küstenschutz sei es dann nur noch ein kurzer Weg gewesen. „Der Beruf ist körperlich anstrengend, aber sehr abwechslungsreich“, sagt Emma Weiss, die zuvor 15 Monate lang bei der Bundeswehr gewesen ist und dort zur Hauptgefreiten aufstieg. „Wir sind an der frischen Luft, arbeiten mit den Händen, sind immer mit anderen Menschen zusammen und müssen oft eigene Entscheidungen treffen – das ist eine wirklich coole Aufgabe.“

Und eine, die sie nun auch noch mit der coolsten aller Noten abgeschlossen hat. 

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