Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH): Thema: Ministerien & Behörden
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Schleifähre „Missunde III“ wird am 31. Januar getauft
Letzte Aktualisierung: 11.01.2024
Kosel/Brodersby. Das Niedrigwasser auf der Elbe sorgte dafür, dass die Schleifähre Missunde III monatelang warten musste,um die Werft in Sachsen-Anhalt verlassen zu können. Aber am Dienstag, 9. Januar, erreichte sie nach einer 460 Kilometer lange Fahrt auf der Elbe, der Passage der Elbbrücken und einem Stopp in Kappeln schließlich Brodersby. Ende des Monats soll sie den Fährbetrieb aufnehmen, der wegen der nötigen Umbauarbeiten an den Anlegern in Kosel (Schwansen) und Brodersby (Angeln) seit dem 3. Januar ruht. Das genaue Datum hängt vom Verlauf der Testfahrten ab, aber der Tauftermin steht fest: Am 31. Januar (14 Uhr) wird Julia Carstens, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, der E-Fähre offiziell allzeit gute Fahrt wünschen.
„Das Warten hat endlich ein Ende“, sagt Fabian Lücht, Geschäftsbereichsleiter des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein, als er vor rund sechs Wochen die Nachricht aus Derben (Sachsen-Anhalt) über den gestiegenen Wasserstand erhielt.
Jetzt können wir endlich das machen, was wir schon so lange machen wollten – einen verbindlichen Plan für den Wechsel der beiden Fähren aufstellen.
Die Umbauarbeiten, die unmittelbar am 3. Januar begonnen haben, das Einhängen der neuen Wagenseilfähre und die Probefahrten werden laut Lücht rund drei Wochen in Anspruch nehmen, so dass der Fährbetrieb zwischen Kosel und Brodersby Ende Januar wiederaufgenommen werden kann.
„Mein Team und ich freuen uns schon sehr auf die neue Fähre“, sagt Pächter Rüdiger Jöns. „Der für den Austausch vorgesehene Zeitraum ist auch für uns perfekt, weil diese Verbindung zwischen den Schleiufern im Januar traditionell wenig nachgefragt wird.“ Zudem sei dann auch der Schiffsverkehr deutlich geringer als sonst, was das Einhängen der Seile und die Probefahrten erleichtern werde. Da die neue Fähre eigentlich schon deutlich früher eintreffen sollte, wurden schon vor Monaten vorbereitende Maßnahmen an beiden Rampen getroffen, die beispielsweise deutlich tiefer gelegt wurden. Für die Anlegemanöver der deutlich kleineren „Missunde II“ seien diese Übergangslösungen bei Hoch- und Niedrigwasser eine Herausforderung, so Jöns. „Deshalb sind wir alle froh, wenn das bald vorbei ist.“
Eigentlich sollte die neue, solarbetriebene „Missunde III“ schon im April dieses Jahres die „Missunde II“ ablösen. Doch dann verzögerten als Folge des Ukraine-Krieges Lieferengpässe bei elektronischen Bauteilen den Neubau und das Hochwasser auf der Schlei die für die deutlich größere E-Fähre erforderlichen Umbauarbeiten. Und zuletzt machte es das dauerhafte Niedrigwasser auf der Elbe unmöglich, dass die „Missunde III“ die Barthel-Werft in Derben verlassen konnte.
Zum Hintergrund: Aufgrund umfangreicher Änderungen bei den technischen Vorgaben und Bestimmungen für den Erhalt des Fährzeugnisses sowie verschärfter Sicherheitsanforderungen an die Fähre hatte das Land Schleswig-Holstein beschlossen, einen Neubau in Auftrag zu geben. Die „Missunde II“ verfügt aktuell über eine Ausnahmegenehmigung, die nur verlängert werden konnte, weil der Neubau sich verzögerte.
Neu und nachhaltig: Die „Missunde III“, gebaut in der Schiffswerft Hermann Barthel GmbH in Derben (Sachsen-Anhalt), wird erstmals nach dem Start des Fährverkehrs auf dieser Strecke im Jahr 1471 mit Batterie-/Akkumulatoren- und Solarunterstützung betrieben werden.
Leiser, emissionsfrei und deutlich größer – die rund 3,3 Millionen Euro teure Nachfolgerin der 2003 in Dienst gestellten „Missunde II“ wird auch erstmals Reisebusse und landwirtschaftliche Fahrzeuge übersetzen können. Bis zu 120.000 Fahrzeuge und 50.000 Fahrräder werden von der „Missunde II“ pro Jahr befördert. Die aktuelle Tragfähigkeit des Schiffes, dessen Fährgenehmigung eigentlich am 15. Oktober 2022 ausgelaufen wäre, liegt zurzeit abgelastet bei 7,5 Tonnen. Die neue Fähre wird 50 Tonnen transportieren und bis zu 45 Personen gleichzeitig bewegen können.
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