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Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) : Thema: Ministerien & Behörden

Sylt: Deckwerksarbeiten in List gestartet



Letzte Aktualisierung: 02.07.2024

List. Das Deckwerk im Frischwasser- und Mannemorsumtal in List auf Sylt wird seit März 2024 bis voraussichtlich Oktober 2026 auf einer Länge von 1,35 Kilometern verstärkt werden. Die Kosten der vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) geplanten Uferschutzmaßnahme belaufen sich auf rund 15 Millionen Euro. 

Die Eckdaten sind herausfordernd: Das Gebiet ist durch starke Gezeitenströme geprägt, die während der Tide durch das Lister Tief in das Wattenmeer nördlich des Hindenburgdamms strömen. „Der Arbeitsraum liegt im direkten Tidebereich und das gesamte Baufeld wird täglich überflutet“, sagt Mike Siefert, Projektleiter des LKN.SH. „Das ist nicht nur in logistischer Hinsicht eine große Herausforderung, sondern wird auch eine schwierige Baudurchführung zur Folge haben.“ Nach einem ähnlichen Strickmuster verstärkte der LKN.SH vor sieben Jahren das Deckwerk in der Blidselbucht zwischen List und Kampen.

Der Uferabschnitt des Frischwasser- und Mannemorsumtals ist zurzeit durch ein Asphaltdeckwerk auf 1,58 km Länge geschützt. Der Asphalt wurde einst mit einer Neigung von 1:2 - und steiler - direkt auf den Sand aufgebracht. Durch die zu steile Neigung, die fehlende Filterstabilität und das verwendete Material genügt dieses Deckwerk nicht mehr den aktuellen technischen Richtlinien. In großen Teilen sind die Pfahlreihen und die vorgelagerte Steinschüttung am Deckwerksfuß freigelegt. Hier wird aufgrund der fehlenden Filterstabilität in zunehmenden Maße Sand ausgespült. Unter der bis zu 30 Zentimeter dicken Asphaltschicht sind so viele Hohlräume entstanden, die bereits zu zahlreichen Schäden geführt haben.

In einem vergleichbaren Verfahren verstärkte der LKN.SH vor sieben Jahren das Deckwerk in der Blidselbucht zwischen List und Kampen.
In einem vergleichbaren Verfahren verstärkte der LKN.SH vor sieben Jahren das Deckwerk in der Blidselbucht zwischen List und Kampen.

So wird verstärkt: Den Fuß des Deckwerks bildet eine Pfahlreihe aus Fichtenholz, abgeschlossen wird es durch Keilfalzplatten an der oberen Promenade. Auf dem Sandkörper wird ein mechanisch verfestigter Vliesstoff als filterstabile Schicht verlegt. Eine Lage aus Geröll schützt ihn vor Beschädigungen durch die oberste Schicht aus Wasserbausteinen. Abschließend werden diese Granitsteine mit Mörtel verklammert, um zu verhindern, dass einzelne Steine durch Wellen und die Strömung herausgelöst werden können.

Im Zuge der alljährlichen Strandaufspülungen wurde am Sylter Weststrand bereits ein zusätzliches Sanddepot aufgespült. Der Sand, der als Füllboden zur Profilierung des Deckwerks dient, wird ab März von dort nach List transportiert werden. Im April sollen die Arbeiten am Deckwerk beginnen. 

Der Startschuss für den ersten, rund 460 Meter langen Bauabschnitt, fällt am Lister Hafen. Um die in den Dünen brütenden Küstenvögel zu schützen, wird zunächst ein 100 Meter langer Schutzstreifen zwischen Deckwerk und Hafen eingerichtet. Hier darf zwischen dem 1. April und dem 31. Juli nicht gebaut werden. Bei der Abgrenzung der Bauabschnitte wurde die räumliche Verteilung der Brutvorkommen berücksichtigt. Im Jahr 2025 folgt der Bereich „Lanserhof“ (500 Meter), 2026 schließlich der letzte, der 400 Meter lange Anschluss an die „Lister Austernperle“.

Das Bauprojekt in Zahlen (gerundet): Vorhandene Schüttsteine: 5700 m3 +++ vorhandener Asphalt 5400 m3 +++ Schotter Baustraße: 400 m3 +++ Spülsand zur Profilierung: 7000 m3 +++ Fußpfahlreihe: 1400 laufende Meter +++ Vlies für die Böschung: 28.500 m2 +++ Geröll Deckwerkböschung: 5700 m3 +++ Wasserbausteine: 28.500 m2 +++ Verklammerung: 28.500 m2

Zur Geschichte: Auf Betreiben der Luftwaffe wurde hier in den Jahren 1935 und 1936 ein Granit-/Betonplattendeckwerk gebaut. Eine Betonschwelle mit Holzspundwand diente als Fußsicherung. Die Anlage wurde durch Verfügung des Regierungspräsidenten in Schleswig vom 17.11.1945 von der Küstenschutzverwaltung übernommen. Die landseitig gerammte Spundwand wurde bereits 1946 freigespült und kippte um. Die Sanierung des Deckwerks erfolgte allerdings erst 1982/83, nachdem die Sturmflut vom 24. November 1981 weitere erhebliche Schäden verursacht hatte. Vor Frischwassertal wurden die Spundwände zum Teil abgebrannt und ein Asphaltdeckwerk errichtet. Die Fußsicherungen mussten auf gesamter Länge neu gebaut werden. An den Stellen, an denen das Betonplattendeckwerk beschädigt war, wurden die Fugen vergossen und mit einer Asphaltschicht übergossen.

Weitere Informationen finden sich in diesem Flyer.

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