Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH): Thema: Ministerien & Behörden
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Fährbetrieb auf der Schlei wird am 3. Januar eingestellt
Letzte Aktualisierung: 29.11.2023
Kosel/Brodersby. Nach monatelanger Wartezeit hat dieSchleifähre „Missunde III“ die Werft in Sachsen-Anhalt verlassen und auf dem Weg nach Schleswig-Holstein am Wochenende die Elbbrücken in Hamburg passiert. Sie wird voraussichtlich Donnerstagmittag Kappeln erreichen, um dort darauf zu warten, dass sie Ende Januar 2024 ihren Dienst zwischen Kosel (Schwansen) und Brodersby (Angeln) antreten kann. Der Fährbetrieb auf der Schlei wird am 3. Januar eingestellt werden, um unter anderem die Rampen der Anleger an die deutlich größere E-Fähre anzupassen.
„Das Warten hat endlich ein Ende“, sagt Fabian Lücht, Geschäftsbereichsleiter des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein. Der LKN.SH ist Betreiber der Fähre. „Jetzt können wir endlich das machen, was wir schon so lange machen wollten – einen verbindlichen Plan für den Wechsel der beiden Fähren aufstellen.“
Demnach werden die Umbauarbeiten, das Einhängen der neuen Wagenseilfähre und die Probefahrten rund drei Wochen in Anspruch nehmen, so dass laut Lücht der Fährbetrieb zwischen Kosel und Brodersby Ende Januar wieder aufgenommen werden kann.
„Mein Team und ich freuen uns schon sehr auf die neue Fähre“, sagt Pächter Rüdiger Jöns. „Der für den Austausch vorgesehene Zeitraum ist auch für uns perfekt, weil diese Verbindung zwischen den Schleiufern im Januar traditionell wenig nachgefragt wird.“ Zudem sei dann auch der Schiffsverkehr auf der Schlei deutlich geringer als sonst, was das Einhängen der Seile und die Probefahrten für die „Missunde III“ erleichtern werde. Da die neue Fähre eigentlich schon deutlich früher eintreffen sollte, wurden schon vor Monaten vorbereitende Maßnahmen an beiden Rampen getroffen, die beispielsweise deutlich tiefer gelegt wurden. Für die Anlegemanöver der deutlich kleineren „Missunde II“ seien diese Übergangslösungen bei Hoch- und Niedrigwasser eine Herausforderung, so Jöns. „Deshalb sind wir alle froh, wenn das bald vorbei ist.“
Eigentlich sollte die neue, solarbetriebene „Missunde III“ schon im April dieses Jahres die „Missunde II“ ablösen. Doch dann verzögerten als Folge des Ukraine-Krieges Lieferengpässe bei elektronischen Bauteilen den Neubau und das Hochwasser auf der Schlei die für die deutlich größere E-Fähre erforderlichen Umbauarbeiten. Und zuletzt machte es das dauerhafte Niedrigwasser auf der Elbe unmöglich, dass die „Missunde III“ die Barthel-Werft in Derben verlassen konnte.
In der vergangenen Woche hieß es dann doch „Leinen los“ für die Fähre, die am Sonntag auf ihrer 460 Kilometer langen Strecke nach Kappeln die Elbbrücken passierte. Da sie keinen eigenen Antrieb hat, muss sie geschleppt oder geschoben werden. So wie bei der Passage der Elbbrücken, als die Crew des Schubboots „Eddi“ Augenmaß bewies und die „Missunde III“ bei Niedrigwasser durch das Nadelöhr manövrierte.
Zum Hintergrund: Aufgrund umfangreicher Änderungen bei den technischen Vorgaben und Bestimmungen für den Erhalt des Fährzeugnisses sowie verschärfter Sicherheitsanforderungen an die Fähre hatte das Land Schleswig-Holstein beschlossen, einen Neubau in Auftrag zu geben. Die „Missunde II“ verfügt aktuell über eine Ausnahmegenehmigung, die nur verlängert werden konnte, weil der Neubau sich verzögerte.
Neu und nachhaltig: Die „Missunde III“, gebaut in der Schiffswerft Hermann Barthel GmbH in Derben (Sachsen-Anhalt), wird erstmals nach dem Start des Fährverkehrs auf dieser Strecke im Jahr 1471 mit Batterie-/Akkumulatoren- und Solarunterstützung betrieben werden.
Leiser, emissionsfrei und deutlich größer – die rund 3,3 Millionen Euro teure Nachfolgerin der 2003 in Dienst gestellten „Missunde II“ wird auch erstmals Reisebusse und landwirtschaftliche Fahrzeuge übersetzen können. Bis zu 120.000 Fahrzeuge und 50.000 Fahrräder werden von der „Missunde II“ pro Jahr befördert. Die aktuelle Tragfähigkeit des Schiffes, dessen Fährgenehmigung eigentlich am 15. Oktober 2022 ausgelaufen wäre, liegt zurzeit abgelastet bei 7,5 Tonnen. Die neue Fähre wird 50 Tonnen transportieren und bis zu 45 Personen gleichzeitig bewegen können.
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