In Schleswig-Holstein, dem Land zwischen den Meeren, ist guter Küstenschutz existenziell und hat im Bewusstsein der Menschen einen hohen Stellenwert. Warum die Küsten auch in Zeiten des Klimawandels sicher sind, wie harte Bauwerke und aufgespülter Sand uns schützen und warum das Watt nicht ertrinken darf, zeigen nun 22 neu gestaltete Infopavillons an der Nord- und Ostseeküste und der Elbe sowie eine umfangreiche Broschüre des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH). Sie werden heute (4. September) in Büsum und Hohwacht präsentiert.
„In den modern gestalteten und mit vielen anschaulichen Illustrationen gespickten Pavillons erfährt man, wie Deichpflege mit Klauen und Zähnen betrieben wird, wie ein Klimadeich aus Mathe und Klei gebildet wird, warum Küstenschutz mit „V“ anfängt und dass die Deiche trotz des Meeresspiegelanstiegs immer sicherer werden“, freut sich Birgit Matelski, die Direktorin des LKN.
Vor einigen Jahren hatte die Informationskampagne „Sturmflut – wat geiht mi dat an“ Wissenswertes über Sturmfluten vermittelt und Küstenbewohnern Hinweise zum Selbstschutz gegeben. Nunwwerden die Informationen thematisch erweitert. Der Anstieg des Meeresspiegels, die Errichtung und Pflege von Küstenschutzbauwerken oder die Entwässerung des Hinterlandes sind generelle Themen, aber auch lokale Gegebenheiten der jeweiligen Standorte werden beschrieben. Die Pavillons stehen an Orten mit hohem Besucheraufkommen, meist unmittelbar am Landesschutzdeich, 15 an der Westküste, drei an der Elbe und vier an der Ostseeküste.
Interessierte sollen die umfangreichen Küstenschutz-Informationen aber auch in die Hand nehmen und in Ruhe studieren können. Zusammen mit den Tafeln der Pavillons hat das Hamburger Studio Skope inventive spaces dazu eine 76-seitige farbige Küstenschutz-Broschüre erstellt. Ein PDF findet sich unter www.kuestenschutz-route.de.
Pavillons und Broschüre werden durch die Küstenschutzroute in Husum ergänzt: Dort kann man an zwölf Stationen auf vier Kilometern typische Küstenschutz-Bauwerke in Augenschein nehmen.An den jeweiligen Standorten werden sie durch Infostelen und durch die App Küstenschutz erläutert.
Damit gibt es nun umfassende und zeitgemäß präsentierte Küstenschutzinfos in Schleswig-Holstein – im Web, als App, als Broschüre, in Pavillons und mit realen Küstenschutzobjekten. „In der Summe ist das eine umfassende Informationskampagne für den Küstenschutz in unserem Land“, sagt Birgit Matelski, die mit den 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LKN für den Küstenschutz und den Nationalpark steht.
In Schleswig-Holstein leben 350.000 Menschen auf einem Viertel der Fläche des Landes in Bereichen, die ohne Deiche überflutet würden. Das Land unternimmt große Anstrengungen und gibt viel Geld aus, damit dies nicht passiert. Mit Erfolg, denn seit über hundert Jahren sind keine Menschenleben an der Nord- oder Ostseeküste Schleswig-Holsteins zu beklagen.
Die Broschüre ist beim LKN.SH kostenlos erhältlich: Herzog-Adolf-Straße 1, 25813 Husum, poststelle.husum@lkn.landsh.de, Telefon 04841 667-0.