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Landesamt für Umwelt : Thema: Ministerien & Behörden

Rotmilan-Küken sind geschlüpft – Nestpaten-Projekt läuft erfolgreich



Letzte Aktualisierung: 03.06.2024

Ein Rotmilan sitzt auf einem Nest in einem Baum.
Rotmilane gehören wie alle Greifvögel zu den streng geschützten Arten.

SCHLESWIG-HOLSTEIN. Die Saison im Brutgeschäft der Rotmilane schreitet voran und die meisten Küken sind geschlüpft. Mit gut 17 Revieren mit begonnener Brut und noch einigen nicht zugeordneten Vögeln sieht es nach 11 Brutrevieren in der vergangenen Saison nun wieder nach einem besseren Jahr aus – auch wenn schon einige Brutaufgaben und von anderen Greifvögeln erbeutete Altvögel festgestellt wurden.

Ein Blick zurück

In den Jahren 2018 bis 2020 wurden in einem Gebiet östlich von Neumünster zahlreiche vergiftete Rotmilane gefunden. Das Landesamt für Umwelt (LfU) initiierte daraufhin ein Patenschaftsprojekt in dem Gebiet, um die Verfolgung der Rotmilane zurückzudrängen. Ein Aufruf zur Beteiligung an diesem Schutzprojekt erbrachte eine unerwartete Rückmeldung von mehr als 200 potenziellen Patinnen und Paten. Ein Team aus erfahrenen Ornithologen wählte rund 25 von diesen für die konkrete Betreuung eines Revieres aus und schulte alle Interessierten in der Biologie des Rotmilans, dem Erkennen von Greifvogelverfolgung und den Möglichkeiten der Dokumentation der Beobachtungen. Seitdem erfasst das Team der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft (OAGSH) in jedem Jahr die Rotmilane zur Brutzeit im Projektgebiet, betreut die Patinnen und Paten, sichert Spuren bei tot aufgefundenen Rotmilanen und wildert aufgepäppelte Junge wieder aus.  

Die meisten Patinnen und Paten beobachten ihre Reviere nun sehr intensiv und nehmen auch vorsichtige Kontrollen am Nest vor, um den Schlupf der Jungen zu dokumentieren und damit bei Unregelmäßigkeiten schnell gehandelt werden kann. „Wir hoffen, dass wir in der Phase großer Aktivität, wenn die größeren Jungvögel von beiden Altvögeln gefüttert werden, noch ein oder zwei Reviere durch Beobachtungen finden können“, sagt Birger Reibisch vom Projektteam.

Der Bruterfolg der Rotmilane ist erst im Sommer mit dem Ausfliegen der Jungen, was viele der Patinnen und Paten besonders gerne beobachten, zu beziffern. In den ersten drei Projektjahren flogen zwischen elf und 16 Junge aus. Wurden in den ersten beiden Jahren noch tote Rotmilane gefunden, bei denen eine Vergiftung aufgrund der Fundumstände nahe lag, aber nicht toxikologisch nachgewiesen werden konnte, bestand 2023 und bis jetzt auch in diesem Jahr kein Verdacht auf absichtliche menschliche Eingriffe. Das Konzept der Patenschaften hat sich sehr gut bewährt. Es ist eine große Anzahl von Menschen in der Region erreicht und in die aktive Mitarbeit integriert worden. Durch die Form der Online-Schulungen konnten zahlreiche Interessierte auch über das Projektgebiet hinaus sensibilisiert und fortgebildet werden.

Mittlerweile sind auch im restlichen Schleswig-Holstein zahlreiche Patinnen und Paten aktiv und beobachten ihre Reviere. „Wir freuen uns, wenn das immer mehr Menschen machen – auch wenn wir über das Projektgebiet hinaus nicht immer unterstützen können“, sagt Birger Reibisch.

Weitere Infos zum durch das Umweltministerium (MEKUN) geförderte Rotmilan-Projekt gibt es im Internet unter https://projekt-rotmilan-sh.de

Verantwortlich für diesen Pressetext:
Martin Schmidt und Janine Wergin, Landesamt für Umwelt des Landes Schleswig-Holstein | Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek | Telefon 04347 704-243 und -198 | Telefax: 04347 704-702 | E-Mail: martin.schmidt@lfu.landsh.de und janine.wergin@lfu.landsh.de I www.schleswig-holstein.de/lfu

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