Medien-Information
KIEL. Seit heute steht die erste digitale Version der Briefe Ferdinand Tönnies‘ online zur Verfügung. Die Edition entsteht seit Ende 2021 in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI), des Trier Center for Digital Humanities (TCDH) und der Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek (SHLB). Weitere Partner sind das Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) sowie das Sozialwissenschaftliche Archiv (SAK) der Universität Konstanz.
Die Online-Edition, der regelmäßig neue Briefe hinzugefügt werden, wird im Laufe der Zeit über 1800 Briefe dieses sozialwissenschaftlichen Klassikers präsentieren und diese sowohl in Form von Faksimiles als auch in übersetzter Form mit Register und zusätzlichen Informationen präsentieren.
Unter den Briefpartnerinnen und -partnern von Ferdinand Tönnies finden sich unter anderem so bekannte Namen wie Max Horkheimer, Ricarda Huch, Tomáš Garrigue Masaryk, Bertrand Russell, Max Weber und viele mehr.
Knapp 1.000 der Briefe, die in Zukunft in der Online-Edition zu sehen sein werden, stammen aus dem Tönnies-Nachlass, der in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek aufbewahrt wird.
Landesbibliotheksdirektor Dr. Martin Lätzel: „Unser großer Dank geht an das Editionsteam am KWI – das sind Dr. Uwe Dörk und Alexander Wierzock – sowie an alle weiteren Beteiligten. Mit dem Portal werden wichtige Bestände der Landesbibliothek für die Forschung und Wissenschaft frei zugänglich.“
Der Schleswig-Holsteiner Ferdinand Tönnies (1855-1936), geboren in Nordfriesland und langjähriger Professor in Kiel, galt schon zu Lebzeiten als eine der großen Gründerfiguren des Faches Soziologie. International gut vernetzt, war Tönnies seit Gründung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie Mitglied des Vorstandes, nach dem Ersten Weltkrieg ihr erster Präsident. Als wichtiger Repräsentant der deutschsprachigen Soziologie war er zudem
eng mit ihrer universitären Etablierung verbunden. Ebenso war Tönnies ein public intellectual, der in verschiedenen Debatten und als Gegner des Nationalsozialismus Positionen bezog, die eng mit seinem Selbstverständnis als Soziologe verbunden waren.
Zu erreichen ist das neue Portal unter:
Ferdinand Tönnies - Briefedition
Verantwortlich für diesen Pressetext: Dr. Martin Lätzel und Berit Johannsen | Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek | Wall 47-51, 24103 Kiel | Telefon 0431 69677-12 | E-Mail:
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