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Landesamt für Zuwanderung
und Flüchtlinge
: Thema: Ministerien & Behörden

Bildungsministerin besucht Landesunterkunft für Flüchtlinge

Bildungsministerin Karin Prien informierte sich in Boostedt über die besonderen Herausforderungen bei der Beschulung geflüchteter Kinder und die Betreuung der dort aufgenommenen Menschen 

Letzte Aktualisierung: 21.07.2021

Frau und Mann im Gespräch. Im Hintergrund weitere Menschen, schmale Straße und Rasenflächen
Bildungsministerin Karin Prien und Dirk Gärtner, Direktor des Landesamtes für Zuwanderung und Flüchtlinge im Gespräch über die Kinderbetreuung im der Landesunterkunft Boostedt.

Schulunterricht für Kinder in einer Flüchtlingsunterkunft ist eine besondere Herausforderung. Die Kinder kommen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, sprechen nicht dieselben Sprachen. Dass diese Arbeit in Boostedt gut gelingt, hat sich bis nach Kiel herumgesprochen. Grund genug für Bildungsministerin Karin Prien, sich im Rahmen ihrer Sommertour einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. Am Mittwochvormittag kam sie in die Landesunterkunft und nahm sich fast zwei Stunden Zeit, um sich über die Betreuung der Geflüchteten und natürlich besonders die Schule in der Landesunterkunft zu informieren. Empfangen wurde sie von Dirk Gärtner, Direktor des Landesamtes für Zuwanderung und Flüchtlinge. Er stellte ihr die Arbeit des Landesamtes und der Landesunterkunft vor. Anschließend übergab er an Dagmar Drummen, Leiterin der Grund- und Gemeinschaftsschule Boostedt und damit verantwortlich für die Außenstelle in der Landesunterkunft.

„Unsere Schülerinnen und Schüler fiebern regelmäßig dem Ferienende entgegen“, freute sich Dagmar Drummen. „Sie sind wissbegierig, freuen sich über die Zeit mit Gleichaltrigen und finden in der Schule auch eine Normalität, die sie auf der Flucht mit ihren Eltern lange vermisst oder in manchen Fällen noch nie kennengelernt haben.“ Die Schulleiterin wies aber auf den großen Bedarf an psychosozialer Betreuung und Traumapädagogik hin. Die Kapazitäten seien hier bisher nicht ausreichend.

Die Ministerin, die in ihrer Zeit in der Hamburger Bürgerschaft selbst in der Verantwortung für Flüchtlingsfragen war, unterstützte im Gespräch das Konzept der gezielten Beschulung der Kinder in einer eigenen Außenstelle der Schule. „Gute Argumente gäbe es natürlich auch für eine gemeinsame Beschulung mit den Boostedter Kindern. Aber in der Außenstelle sind die Lehrkräfte besonders gut auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder aus Flüchtlingsfamilien vorbereitet.“ Zudem dürfe man auch die Eltern nicht aus dem Blick verlieren: „Bin ich kurz nach meiner Ankunft in einem fremden Land nach einer langen Flucht bereit, mein Kind sofort alleine in eine Schule außerhalb des Geländes gehen zu lassen und so aus den Augen zu verlieren?“

Dass die Arbeit von Schulleiterin Dagmar Drummen, Koordinatorin Michaela Kühl und ihren Kolleginnen und Kollegen vorbildlich ist, haben zuletzt UNICEF--United Nations International Children's Emergency Fund und UN-Flüchtlingshilfswerk bestätigt. Sie hatten 2019 Schulen in Flüchtlingsunterkünften im ganzen Bundesgebiet besucht und waren beeindruckt davon, mit welchem Engagement das Kollegium in Boostedt so vieles möglich macht.

Besonderes Interesse zeigte die Ministerin auch an der vom Kreisjugendring Segeberg geförderten Aktion Ferienpass. Hartwig Puhlmann aus Boostedt betreut sie bereits seit Ende der 1970er Jahre ehrenamtlich und hat dabei die Kinder aus der Landesunterkunft immer mit im Blick. „Das ist ein hervorragendes Angebot für alle Kinder in Boostedt, um bei Sport und Ausflügen gemeinsame Zeit zu verbringen“, erläuterte er. Nach Puhlmanns Erfahrung muss die Zusammensetzung der Teilnehmenden bei den Aktivitäten ausgewogen sein. Dann ist die Akzeptanz auch bei den Boostedtern hoch und sowohl die Kinder aus der Gemeinde und aus der Landesunterkunft profitieren von den gemeinsamen Erfahrungen. Hartwig Puhlmann arbeitet seit Jahren eng und vertrauensvoll mit dem Landesamt, dem DRK und auch der Schule zusammen. Er leitet auch den Runden Tisch Boostedt, in dem sich Institutionen, Vereine und Einzelpersonen für ein funktionierendes Gemeindeleben und Integration engagieren.

Landesamts-Direktor Dirk Gärtner betonte die zentrale Rolle der Schule bei der Betreuung der Geflüchteten in Boostedt. „Die Erfahrung und die Leistungen der Schule sind für uns enorm wertvoll. Umso mehr haben wir uns gefreut, als die Grund- und Gemeinschaftsschule Boostedt im vergangenen Jahr auch die Verantwortung für die Schule in der Landesunterkunft Bad Segeberg übernommen hat.“


„Kinder und Jugendliche brauchen ein ernsthaftes Bildungsangebot“, resümierte die Ministerin zum Abschluss ihres Besuchs. „Schule gibt ihnen Struktur und Stabilität. Ich bin sehr froh, dass das in Boostedt so gut gelingt.“

Medienanfragen bitte an: Wolfgang Kossert | Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge Schleswig-Holstein | Haart 148, 24539 Neumünster | Telefon 04321 974-115 | E-Mail: wolfgang.kossert@lfa.landsh.de | Medien-Informationen im Internet: www.schleswig-holstein.de | Das Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/lazuf.

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