Das Landesarchiv Schleswig-Holstein lädt im Rahmen der Ausstellung „1773 schleswig.holstein.dänemark – Gemeinsam in die neue Zeit“ zu dieser Vortragsveranstaltung in das Prinzenpalais, Schleswig, ein.

Holsteins Geschichte im Dänischen Gesamtstaat (1773-1864) wird seit 1864 fast immer nur vom jeweils aktuellen Wissensstand aus betrachtet und interpretiert. Dieses letzte dänisch-holsteinische Kapitel wird stets als eine Geschichte erzählt, die genauso enden musste, wie sie es tat.

Dabei stand das Jahr 1773 lange Zeit für eine Kulmination, die zugleich den Anfang einer engen Zusammenarbeit und eine vielversprechende Zukunft markierte. Die bisherige Geschichte ließ eine solche Erwartung durchaus zu. Die Architekten und Protagonisten des Gesamtstaates kannten selbstverständlich nicht den Ausgang ihres Projekts und so verstanden sie auch nicht, dass diese Verbindung letztlich ohne Zukunft war.

Der Untergang des Gesamtstaates beherrscht auch heute noch den Blick auf die holsteinisch-dänische Geschichte; es lohnt sich jedoch, dieses Gebilde auch als einen Möglichkeitsraum zu betrachten – wie er vor langer Zeit verstanden wurde. Der Vortrag wird diese Perspektive ausloten, ohne den Auflösungsprozess auszublenden.

Prof. Dr. Steen Bo Frandsen, Leiter des Centre for Border Region Studies an der Süddänischen Universität in Sønderborg. Historiker mit Publikationen zur dänischen, zur italienischen und zur deutsch-dänischen Geschichte. Unmittelbar verbunden mit diesem Vortragsthema: Holsten i helstaten (Holstein im Gesamtstaat). Kopenhagen: Museum Tusculanum 2008, das 2009 mit dem Preis der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte ausgezeichnet wurde.

Eintritt 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Mitglieder des Fördervereins haben freien Eintritt.