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Eine bereichernde Erfahrung...
Mein Praktikum im Landesarchiv Schleswig-Holstein war eine außergewöhnliche und bereichernde Erfahrung, die mir nicht nur wertvolle Einblicke in die Welt der Archivierung, sondern auch in die Bedeutung von Geschichte und Kultur vermittelt hat. Von dem Moment an, als ich das Archiv betrat, wurde ich von einer freundlichen und hilfsbereiten Art und Weise empfangen, die die gesamte Belegschaft ausstrahlte.
Die ersten Tage waren geprägt von einer Einarbeitung, in der ich die grundlegenden Abläufe und die Struktur des Archivs kennenlernen durfte. Ich hatte die Gelegenheit, diverse Akten zu erschließen, die mir nicht nur praktische Fähigkeiten im Umgang mit Archivmaterial vermittelten, sondern auch mein Verständnis für die Herausforderungen der Archivierung vertieften. Darüber hinaus war es spannend zu erleben, welche Tätigkeiten zusätzlich noch im Archiv ausgeübt werden, u. a. die Verwaltung oder auch die Restaurierungswerkstatt. Bei Letzterer hatte ich die Gelegenheit, unter Anleitung zu lernen, wie man beschädigte oder verdreckte Dokumente mit größter Sorgfalt und Präzision behandelt. Die praktische Anwendung von Japanpapier ermöglichte es mir, die Bedeutung der Materialwahl in der Restaurierung zu erkennen.
Besonders beeindruckt hat mich die Vielfalt der Bestände im Magazin. Von alten Landkarten über historische Urkunden bis hin zu persönlichen Briefen oder Postkarten. Jedes Dokument erzählt seine eigene Geschichte und trägt zur kollektiven Erinnerung Schleswig-Holsteins bei.
Die Belegschaft des Archivs war nicht nur fachlich äußerst kompetent, sondern auch überaus leidenschaftlich in ihren Tätigkeiten. Diese Begeisterung motivierte mich dazu, aktiv nach relevanten Vorschriften innerhalb der Bundeswehr zu suchen, um ein tieferes Verständnis für die Archivierung innerhalb der Bundeswehr zu entwickeln. Durch meine Recherchen konnte ich wertvolle Informationen zusammentragen, welche ich dann meinem Abteilungsleiter präsentierte und der nun für die Archivierung von Akten sensibilisiert wurde.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass mir mein Praktikum im Archiv sehr gut gefallen hat. Die Möglichkeit, in einem so spannenden und bedeutenden Bereich zu arbeiten, hat meine Erwartungen übertroffen und mir einen weiteren möglichen Werdegang aufgezeigt.
Leon Baule
im April 2025
Eine Lehramtsstudentin auf Umwegen ...
Nachdem ich mein Lehramtsstudium mit den Fächern Musik, katholische Religion und Geschichte erfolgreich beendet hatte, entschied ich mich für ein Praktikum im Archiv, um mehr über die Tätigkeit und den Beruf des Archivars zu erfahren. Bereits während meines obengenannten Studiums merkte ich schnell, dass mir in meinem Geschichtsstudium die Arbeit mit Quellen viel Freude bereitet. Die Exkursionen in Archive und das Paläografieseminar in lateinischer Sprache trugen ihren Teil dazu bei. Jedoch brachte mich das Treffen mit einem Archivar, der voller Euphorie von seinem Beruf und dem Verzeichnen der päpstlichen Archivalien in Rom berichtete, so richtig auf den Gedanken, Archivarin zu werden. Daher bewarb ich mich um einen Praktikumsplatz beim Landesarchiv Schleswig-Holstein, um auch hinter die Kulissen blicken zu können und eine andere Sichtweise, nicht nur die des Benutzers, kennenzulernen.
In meinem sechswöchigen Praktikum durchlief ich jede Abteilung. Zu Beginn erhielt ich eine Einführung in die Geschichte des Landesarchivs Schleswig-Holstein und in die heutige Tektonik sowie in die Entwicklung des Landesarchivgesetzes. Weitere Bereiche waren unter anderem auch das Magazin, in welchem ich beim Umbetten, Ausheben und Reponieren half, und der Lesesaal, in welchem ich zusammen mit den Mitarbeiterinnen die Benutzerinnen und Benutzer beaufsichtigte. In der Restaurierungswerkstatt erhielt ich durch die Restauratorin eine Anleitung in das Säubern und Restaurieren von Schriftstücken. Auch durfte ich, nachdem ich eine Einführung in das Verzeichnen von Beständen erhalten hatte, diese selbstständig erschließen, ordnen sowie verzeichnen und begleitete die Kollegen bei Dienstreisen in andere Kommunalarchive, sodass sich mir ein sehr facettenreiches Bild des Berufes bot und ich so die Abläufe im Archiv kennenlernte.
Im Großen und Ganzen hat mir das Praktikum beim Landesarchiv Schleswig-Holstein sehr viel Spaß gemacht, und ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Alle meine Erwartungen wurden erfüllt, sodass ich einen guten Einblick in den Beruf des Archivars erhalten konnte und ich mich in meinem Berufswunsch, Archivarin zu werden, bestätigt fühle. Ein großes Lob geht an das gesamte Kollegium des Archivs. Ich wurde sehr offen und herzlich von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgenommen, und man scheute sich nicht, meine oft sehr schüchtern gestellten Fragen zu beantworten. Aufgrund meiner gemachten Erfahrungen kann ich es angehenden Praktikanten empfehlen, ihr Praktikum beim Landesarchiv Schleswig-Holstein zu absolvieren, da man hier noch viel Wert auf eine gute Betreuung legt. Somit blicke ich auf eine sehr lehr- und erkenntnisreiche Praktikumszeit zurück, welche ich mit Ehren im Gedächtnis behalten werde.
Juliane Baron
im Dezember 2019