Die Landesregierung hat sich mit dem Aktionsplan Ostseeschutz 2030 zum Ziel gesetzt, die Ostsee stärker zu schützen. Landwirtschaftsminister Werner Schwarz und Umweltminister Tobias Goldschmidt haben gemeinsam mit Vertretern der landwirtschaftlichen Verbände eine Zielvereinbarung für zusätzliche freiwillige Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft unterzeichnet. Darin geht es vor allem darum, die Austräge von Stickstoff und Phosphor aus der Landwirtschaft zu reduzieren - um zusätzliche 10 Prozent bis zum Jahr 2030 und um weitere 10 Prozent bis zum Jahr 2035. Zu diesem Zweck sollen freiwillige Maßnahmen zur angepassten landwirtschaftlichen Nutzung und Maßnahmen zur Erhöhung des Stoffrückhaltes in der Landschaft im Wassereinzugsgebiet der Ostsee umgesetzt werden.
Zielvereinbarung Landwirtschaft (PDF, 524KB, Datei ist barrierefrei)
Anlage zur Zielvereinbarung "Landwirtschaft" (PDF, 1.004KB, Datei ist barrierefrei)
Einrichtung von Ostseebeiräten geplant
"Im Kern der Vereinbarung steht die Einrichtung von fünf Ostseebeiräten und Modellregionen entlang der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. Damit berücksichtigen wir regionale Gegebenheiten und Handlungsbedarfe, um Maßnahmen gemeinsam mit den Akteuren vor Ort effizient und mit hoher Akzeptanz umsetzen zu können. Mit diesem Ansatz wollen wir einen neuen, erfolgreichen Weg gehen, der regionales Fachwissen berücksichtigt und möglichst viele Nachahmer entlang der Ostseeküste findet. Jetzt heißt es aber, ins Handeln zu kommen – es liegt eine Menge Arbeit vor uns, auf die ich mich sehr freue", sagte Landwirtschaftsminister Werner Schwarz.
Umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt
Schwarz betonte, dass neben der Einrichtung von Aktionsräumen und Ostseebeiräten noch vielfältige weitere Maßnahmen geplant seien. So solle unter anderem das Wirkungsmonitoring zur Düngeverordnung auf Bundesebene fortgeführt und weiterentwickelt werden, zusätzliche Modellregionen und ein zusätzliches Gewässermonitoring etabliert sowie ein frei zugängliches Online-Beratungstoll entwickelt werden.
Verantwortung übernehmen
„Die Zielvereinbarung zeigt, dass wir gemeinsam Verantwortung für die Zukunft unserer Landwirtschaft und den Schutz der Ostsee übernehmen wollen. Wir haben einen breit getragenen Konsens geschaffen, der alle relevanten Akteure einbindet. Im konstruktiven Dialog, in den sich die landwirtschaftlichen Verbände von Anfang an äußerst lösungsorientiert eingebracht haben, konnten wir uns auf freiwillige Maßnahmen zum Schutz der Ostsee verständigen. Dafür möchte ich allen Beteiligten danken", so der Minister.
Aktionsplan Ostseeschutz 2030
Die Landesregierung in Schleswig-Holstein hatte im Frühjahr 2024 den Aktionsplan Ostseeschutz 2030 auf den Weg gebracht. Die Zielvereinbarung ist Teil des Gesamtpaketes des Aktionsplans Ostseeschutz 2030 und beschließt dabei zusätzliche freiwillige Maßnahmen in der Landwirtschaft, um die Frachten von Stickstoff und Phosphor bis 2030 bzw. bis 2035 um jeweils zehn Prozent zu verringern.