Navigation und Service

Institut für
Qualitätsentwicklung an
Schulen Schleswig-Holstein
: Thema: Ministerien & Behörden

Entwicklungsbereich Wahrnehmung und Bewegung


Der Stellenwert der im Lehrplan Sonderpädagogische Förderung ausgewiesenen Entwicklungsbereiche resultiert aus ihrer grundlegenden Bedeutung für den Erwerb von Selbst-, Sozial-, Sach- und Methodenkompetenz.

Letzte Aktualisierung: 14.07.2023

Da die Auseinandersetzung des Individuums mit seiner Umwelt über Wahrnehmungs- und Bewegungsprozesse erfolgt, bestimmt deren Qualität diese Auseinandersetzung unmittelbar.

Sonderpädagogisches, diagnostisch-didaktisches Handeln ist entsprechend durch detaillierte Kenntnisse in den Entwicklungsbereichen zu fundieren. Planung, Durchführung und lernprozessbegleitende Diagnostik von Förderung erfolgt gemäß der „Didaktischen Schrittfolge“: Auswahl eines Lerngegenstandes (Schritt 1) – hier: Wahrnehmung und Bewegung, Analyse der Anforderung (Schritt 2). Auf dieser Basis: Analyse der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler und die Ableitung von individuellen Zielsetzungen (Schritt 3), Bereitstellung und methodische Verpackung von Förderangeboten (Schritt 4). Während der Durchführung der Förderung ist über die „Lernprozessbegleitende Diagnostik“, die wiederum mithilfe der in der „Analyse der Anforderungen“ entwickelten Struktur vorgenommen wird, eine Fortschreibung des Kompetenzniveaus vorzunehmen. Aus diesem können dann neue Förderziele abgeleitet werden.

Der Entwicklungsbereich Wahrnehmung und Bewegung lässt sich weiter aufschlüsseln:

Wahrnehmung

  • oral-nasale Integration
  • taktil-kinästhetische Integration
  • akustisch-vibratorische Integration
  • visuelle Integration

Da jede Gleichgewichtsinformation (Sensorik) sofort mit einer entsprechenden motorischen Reaktion gekoppelt ist, gehört die vestibuläre Integration als im wahrsten Sinn senso-motorisches System zum Bereich „Motorik“. Sie findet sich dort unter „Vestibuläre Integration / Koordination“.

Bewegung

  • statische und dynamische Gesamtkörperkoordination
  • statische und dynamische Teilkörperkoordination

Die Analyse der Anforderung (z. B. visuelle Wahrnehmung oder dynamische Gesamtkörperkoordination: Springen) erfolgt über Handlungsstrukturanalysen. Mit diesen lässt sich diagnostisch und didaktisch im Sinne der „Didaktischen Schrittfolge“ arbeiten:

  • Eine aktuelle Leistung kann mithilfe der Struktur diagnostisch eingeordnet werden: Was kann das Kind in Bezug auf den Lerngegenstand?
  • Bereiche noch nicht gezeigter Kompetenz können abgelesen werden: Was kann das Kind noch nicht bzw. was konnte noch nicht beobachtet werden?
  • Neue Zielsetzungen können abgeleitet und in neue Förderangebote umsetzt werden: Was soll oder will das Kind als nächstes lernen?
  • In der Fördersituation kann über die lernprozessbegleitende Diagnostik wiederum mithilfe der Handlungsstrukturanalyse die Kompetenz des Kindes fortgeschrieben und daraus neue Zielsetzungen abgeleitet und in Förderangebote umgesetzt werden: Was hat das Kind gelernt? Bzw. Was soll oder will es als nächstes lernen?

Handlungsstrukturanalysen liegen für alle Wahrnehmungsbereiche vor. Die motorischen Grundfertigkeiten sind ebenfalls auf diese Weise strukturiert: Statische Gesamtkörperkoordination, „Wolldecke“, „Teppichfliese“, „Rollbrett“, „Schaukeln und Schwingen“. Dynamische Gesamtkörperkoordination, Rotation, Gangarten, Laufen, Klettern und Steigen, Springen. Dynamische Teilkörperkoordination, Schneiden, Falten, Fangen, Werfen, „Grafomotorik“.

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Auswahl bestätigen