Gesellschaftliche, religiöse sowie kulturelle Perspektiven und Fragen der Schülerinnen und Schüler, die für die individuellen Lebenssituationen bedeutsam sind, stehen im evangelischen Religionsunterricht im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Auf diese Weise leistet das Fach einen wesentlichen Beitrag zur Identitätsentwicklung der Lernenden.
Religionslehrkräfte begegnen sowohl in inklusiven Kontexten als auch im Unterricht am Förderzentrum Lerngruppen, die hinsichtlich der eigenen religiösen Sozialisation sowie vorhandener Kompetenzen heterogen sind.
Sie unterrichten das Fach in einer gesellschaftlichen Situation, die durch religiöse und weltanschauliche Pluralität gekennzeichnet ist.
Ziel des Vorbereitungsdienstes ist es demnach, die fachbezogenen diagnostischen sowie die fachspezifischen methodischen Kompetenzen der Lehrkräfte zu erweitern. Auf dieser Grundlage können differenzierte, bzw. individualisierte Lernangebote abgeleitet und so ein kompetenz- und dialogorientierter Religionsunterricht gestaltet werden. Das geschieht in enger Verzahnung mit den verschiedenen Fachrichtungen, die für die jeweiligen Lerngruppen bedeutsam sind.
Die hierfür notwendige Herangehensweise ist durch die für die Sonderpädagogik spezifische Didaktische Schrittfolge einschließlich der Berücksichtigung der Wesensmerkmale von Handlung charakterisiert.
Grundlagen sind überdies die Fachanforderungen der allgemeinbildenden Schulen sowie der Lehrplan sonderpädagogische Förderung und die schulinternen Fachcurricula. Darüber hinaus orientieren sich die fachspezifischen Ausbildungsstandards Evangelische Religion an den phasenübergreifend formulierten Kompetenzen und Standards zur Theologisch-Religionspädagogischen Kompetenz der EKD.
Die Ausbildung im Fach Evangelische Religion berücksichtigt zudem rechtliche Fragestellungen des Faches beispielsweise zu organisatorischen und inhaltlichen Aspekten ebenso wie eine fachbezogene Medienkompetenz.