Schleswig-Holstein bietet jungen Akademikerinnen und Akademikern jetzt mehr Möglichkeiten den Doktortitel zu erlangen.
Letzte Aktualisierung: 14.01.2025
Auch die Professorinnen und Professoren der schleswig-holsteinischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) können künftig erstverantwortlich Promotionen ihrer Absolventinnen und Absolventen betreuen. Möglich wird das über das Promotionskolleg Schleswig-Holstein (PKSH). Im Promotionskolleg haben sich insgesamt sieben staatliche Hochschulen des Landes zusammengeschlossen. Im Rahmen hochschulübergreifender Forschungskooperation bieten sie qualifizierte Promotionsmöglichkeiten an.
Wissenschaftsministerin Karin Prien hat dem Kolleg jetzt offiziell das dazu erforderliche Promotionsrecht verliehen. „Die Regelung ist bundesweit bespielhaft. Denn sie eröffnet Studierenden der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften neue Wege zu einer Promotion und gibt Professorinnen und Professoren an Fachhochschulen die Möglichkeit, Promotionen nun auch erstverantwortlich zu betreuen und zu begutachten. Das wertet unsere forschungsstarken Fachhochschulen auf und gibt dem Hochschulstandort Schleswig-Holstein eine neue Qualität“, sagte sie in Kiel.
Neuland für sieben Hochschulen
Das PKSH ist eine gemeinsame Einrichtung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Universität zu Lübeck, der Europa-Universität Flensburg, der Fachhochschule Kiel, der Technischen Hochschule Lübeck, der Hochschule Flensburg und der Fachhochschule Westküste. Es geht zunächst mit zwei hochschulübergreifenden Forschungsteams Wirtschaft und MINT an den Start. „Das Promotionsrecht bedeutet eine enorme Aufwertung der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“, erklärte Prof. Dr. Björn Christensen (Vorstandsmitglied des Promotionskollegs für die HAW). „Die hochwertige anwendungsorientierte Forschung dieses Hochschultyps wird damit anerkannt und ebenso gestärkt wie die hochschulübergreifende Zusammenarbeit im Land. Wir betreten hier Neuland und freuen uns auf die weitere Entwicklung und den Ausbau des Promotionskollegs.“
Für Prof. Dr. Christiane Hipp (Vorstandsmitglied des Promotionskollegs für die Universitäten) markiert „die Verleihung des Promotionsrechts an das Promotionskolleg Schleswig-Holstein einen bedeutenden Schritt für die Wissenschaftslandschaft unseres Bundeslandes. Denn dieses Kolleg erweitert den Forschungsraum Schleswig-Holsteins, ergänzt das bestehende Forschungsportfolio und eröffnet allen beteiligten Hochschulen neue Möglichkeiten für interdisziplinäre Zusammenarbeit.“
Bereits jetzt haben sich mehrere Interessierte am Kolleg Schleswig-Holstein beworben. Der erste angenommene Doktorand, Niklas Pelka, beschäftigt sich im Rahmen seiner Dissertation mit ressourcenschonendem Beton zur Gewährleistung einer ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft im Betonbau – ein Thema, das in Zeiten des Klimawandels eine hohe mpmann (TH Lübeck) und Prof. Dr.-Ing. Stephan Görtz (FH Kiel) betreut. Projektpartner aus der Praxis ist die Otto Wulff Bauunternehmung. „In Zeiten, in denen ein verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen immer wichtiger wird, sollte eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft für den Beton im Bauwesen selbstverständlich sein. Die Möglichkeit, über das PKSH dazu einen Beitrag zu leisten, stellt für mich eine einzigartige Möglichkeit dar“, so Pelka.
Nicht nur für die Promovierenden ist das PKSH interessant, auch für die Professorinnen und Professoren der beteiligten Hochschulen ist es eine bedeutende Entwicklung, wie Kampmann betont: „Das PKSH ist eine einzigartige Chance, die es uns nun erstmals erlaubt, eigenständig innerhalb Schleswig-Holsteins Bauingenieure unabhängig auf höchstem akademischem Niveau auszubilden. Hierdurch haben wir ab jetzt die Möglichkeit, höchst qualifizierte Fachkräfte im eigenen Bundesland zu fördern und zu halten und der Abwanderung von Fachkräften aktiv entgegenzuwirken. Der Standort Schleswig-Holstein wird also für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch attraktiver.“
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: