Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) engagieren sich für Holocaust-Erziehung und -Erinnerung.
Letzte Aktualisierung: 09.11.2024
Der Ort für das Gedenken an die Reichspogromnacht 1938 war bewusst gewählt: Die Berufliche Schule Bad Oldesloe ist die erste berufsbildende Schule des Landes Schleswig-Holstein, die als Yad-Vashem-Partnerschule ausgezeichnet worden ist. Ihre Schülerinnen und Schüler leisten in verschiedenen Projekten "eine hevorragende Erinnerungsarbeit", sagte Bildungsministerin Karin Prien.
Initiative #StolenMemory
Im Rahmen der Initiative #StolenMemory recherchieren und forschen die Schülerinnen und Schüler in den Arolsen Archives über Biografien von NS-Verfolgten. In den Arolsen Archiven befinden sich noch rund 2.500 persönliche Gegenstände, sogenannte "Effekte", aus deutschen Konzentrationslagern: Schmuck, Uhren und Alltagsgegenstände. Das Ziel ist es, das von den Nationalsozialisten geraubte Eigentum an die Nachkommen der Opfer zurückzugeben und damit die Erinnerung an die Menschen wach zu halten.
Die Berufliche Schule Bad Oldesloe organisiert #StolenMemory jährlich für ca. 250 - 350 Schülerinnen und Schülern aus drei Nationen parallel. Dank dieser internationalen Recherche konnten in Bad Oldesloe jetzt zwei Schmuckstücke an Nachkommen übergeben werden: die Ohrringe von Helena Poterska und die Ringe von Ladislaus Springer.
Bildungsministerin Karin Prien dankte der Schulgemeinschaft für das Engagement. "Neben der persönlichen Bedeutung für die Nachfahren der Opfer ist #StolenMemory eine gelingende und nachhaltige Form der Erinnerungsarbeit."
"Spuren des Nationalsozialismus in Bad Oldesloe"
In einem schulübergreifenden Projekt setzen sich die Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe, der Theodor-Mommsen-Schule, der Theodor-Storm-Schule sowie der Ida-Ehre-Schule mit dem Thema „Spuren des Nationalsozialismus in Bad Oldesloe“ auseinander. Gemeinsam haben sie eine Broschüre erarbeitet, die Geschichte greifbar und sichtbar macht - anhand von lokalen Beispielen.
Yad-Vashem-Partnerschule
Dieses Engagement wird mit der Aufnahme in das Yad Vashem Partnerschulprogramm gewürdigt. Das ist eine offizielle Partnerschaft mit der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, um Unterrichtsmaterialien, pädagogische Programme und Gedenkprojekte an der Schule weiterzuentwickeln und auszubauen.
Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern putzte Bildungsministerin Karin Prien e Stolpersteine. "Die Stolpersteine sind eine Möglichkeit, in der monströsen Zahl von verfolgten, deportierten und ermordeten Menschen die einzelne Person sichtbar zu machen und ihrer zu gedenken. In dem wir ihre Namen nennen, geben wir den Opfern ihre Würde und der Geschichte ein Gesicht." Aktuell erlebe man eine Zeit, in der Antisemitismus zunehmend salonfähig geworden sei, in der geschwiegen und weggeschaut werde. "Deshalb gilt: „Nie wieder“ ist jetzt. Wir müssen zusammenstehen, damit das Gift des Antisemitismus sich nicht weiter in unserer Gesellschaft breitmacht."
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