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Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur
: Thema: Ministerien & Behörden

Karin Prien

Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur

Lehrkräftegewinnung im Fokus

In Kiel hat Bildungsministerin Prien weitere Vorhaben im Kampf gegen den Fachkräftemangel an Schulen vorgestellt.

Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

Die Gewinnung von Fachkräften für unser Bildungssystem ist nach Ansicht von Bildungsministerin Karin Prien eines der größten und komplexesten bildungspolitischen Vorhaben für das Land. "Unser Instrument dafür ist der Handlungsplan Lehrkräftegewinnung“, sagte sie. Jetzt ist das dritte Paket des Handlungsplans geschnürt worden mit insgesamt 17 Maßnahmen.

Zwei Personen auf dem Podium.
Dr. Maike Abshagen und Ministerin Karin Prien stellten das dritte Paket des Handlungsplans vor.

Die Allianz für Lehrkräftebildung, das Ministerium, das IQSH und das SHIBB haben seit Sommer 2023 intensiv an diesem Paket gearbeitet. Dabei stehen drei Themenbereiche im Fokus. „Gemeinsam mit den lehramtsbildenden Hochschulen und der Allianz für Lehrkräftebildung setzen wir auf die Steigerung der Attraktivität des Lehramtsstudiums, der Verminderung von Fehlern Studienwahl und der Verbesserung des Studienerfolgs“, erklärte Karin Prien.

Studienabbrüche verringern

In Zeiten zurückgehender Studierendenzahlen sei es besonders notwendig, die Studienabbruchquoten zu verringern und zu mehr Studienabschlüssen zu kommen. „Wichtig ist nicht nur, dass die jungen Menschen ein Lehramtsstudium aufnehmen, sondern auch, dass sie gut beraten sind und das richtige Studium mit den richtigen Fächern beginnen“, so Prien weiter.

Im Zuge der Priorisierung basaler Kompetenzen rücke das Ministerium besonders die Mathematik in den Fokus. „Das machen wir zum Beispiel mit dem Studienpfad Grundschulmathematik an der EUF, ein Programm, das eine Verringerung der Studienabbrüche im Fach Mathematik zum Ziel hat.“ Durch Ausweisung von zwei Profilen – Mathematik an Grundschulen und an weiterführenden Schulen – würden die Lehrveranstaltungen in den ersten vier Semestern an den unterschiedlichen fachmathematischen Anforderungen der Schulformen ausgerichtet.

Anreize setzen

Nicht nur die Studierenden sind im Blick, sondern auch die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst. „Im Bereich der Fachkräftesicherung legen wir den Fokus im dritten Paket gerade auch auf die sogenannten Bedarfskreise, also Kreise in denen die Schulen Schwierigkeiten haben, geeignetes Personal zu finden“, so Prien. Das beziehe sich aktuell auf die Kreise Dithmarschen, Segeberg, Steinburg und das Herzogtum Lauenburg. Auch setze das Ministerium zusätzliche Anreize für die Lehrämter Grundschule und Sonderpädagogik, um eine bessere Bedarfsdeckung dieser Schulformen zu erreichen.

Multiprofessionelle Teams

„Durch innovative Bausteine zur Weiterentwicklung von Personal an Schule in Richtung multiprofessioneller Teams, entwickeln wir die Schule der Zukunft“, verwies Karin Prien auf die zunehmende Bedeutung der verschiedenen pädagogischen Professionen an Schule. Natürlich blieben die Lehrkräfte das Rückgrat des Bildungssystems, „aber wir begreifen Schule als Ort, an dem auch andere, qualifizierte Professionen wirken und einen wertvollen Beitrag in einem herausfordernden Arbeitsumfeld leisten können. Mit dem Ausbau und der strukturellen Stärkung multiprofessioneller Teams an Schule forcieren wir einen Paradigmenwechsel.“

Weitere Initiativen werden folgen

Die Lehrkräftegewinnung sei kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf, der natürlich nicht mit diesem neuen Maßnahmenpaket ende, so die Ministerin weiter. Lehrkräftegewinnung, Aus- und Weiterbildung sei auch nicht in Stein gemeißelt. „Wir müssen immer wieder überprüfen, welche Maßnahmen funktionieren und was die konkreten Herausforderungen in den Schulen sind“, so Karin Prien. Deshalb werde es auch zukünftig immer wieder Impulse bedürfen, um die Lehrkräfteentwicklung zu steuern und zu stärken.

Die Maßnahmen des dritten Pakets im Einzelnen:

Maßnahmen zur Werbung von Schülerinnen und Schüler für ein Lehramtsstudium von Mangelfächern

  • Musibotschafterinnen und Musikbotschafter: Über eine Koordinierungsstelle sollen u. a. Studierende an Schulen für ein Musikstudium auf Lehramt werden. Auch Vorbereitungskurse für zukünftige Studierende werden angeboten.
  • MINT-Lehrkräfte Nachwuchsförderung (MiLeNa): Gezielte Ansprache von Schülerinnen und Schülern der Oberstufe, Betreuung durch CAU und EUF Dozierende und Lehrkräfte, um sich selbst als Lehrende in den Fächern Physik und Chemie an Schule auszuprobieren; Vor- und Nachbereitung durch Hochschulworkshops

Maßnahmen zum Übergang von Schule zur Hochschule

  • Zentrale Homepage zur Studieninformation Lehramt in SH, sowohl für Studieninteressierte als auch für Studierende, ausgehend von Traumberuf Lehrer/Lehrerin; auch die Allianz soll darüber vernetzt werden
  • Zwei E-Assessments für Studieninteressierte und Studierende; einmal DiaDEm, ein digitales adaptives Diagnostik- und Entwicklungsmanagement, dass über ein Online-Assessment eine Rückmeldung und Förderangebote in Form fachübergreifender digitale Module gibt, zum anderen ein zusätzliches fachspezifisches Angebot für die MINT-Fächer, DiaMINT

Maßnahme zur Evaluation der Lehrkräftebildungsmaßnahmen

  • Schleswig-Holstein Lehramtsstudierenden-Panel (Student Teacher Professional Development Study, STePS) an der CAU und EUF: Durch das Bilden eines umfassenden Panels von angehenden Lehrkräften kann sowohl der Ist-Zustand in der Lehrkräftebildung im Land analysiert als auch der Einfluss spezifischer Interventionen genauer in den Blick genommen werden. Das bedeutet, dass wir damit ein gutes Instrument haben, um die Maßnahmen der Allianz zu evaluieren.

Maßnahmen zur Verringerung des Studienabbruchs

  • Studienkoordinationen an der EUF: in den zahlenmäßig großen lehramtsbezogenen Teilstudiengängen (Mathematik, Deutsch, DaF/DaZ, Bildung/Erziehung/Gesellschaft) wird je eine Studiengangskoordination eingerichtet, um die Studierenden besser zu informieren und zu beraten und für die Lehrenden administrative sowie koordinative Tätigkeiten zu reduzieren.
  • Studiengang Mathematik für die Grundschule an der EUF: Bereits zum Studienbeginn wird hier auf die Grundschule fokussiert, um stärker den Bedürfnissen der Lehramtsstudierenden zu entsprechen
  • Satellitenmodell der beruflichen Bildung: Zur Gewinnung von Lehramtsstudierenden können Bachelor-Studierende aus ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen einen Wahlpflichtbereich „Berufliche Bildung“ studieren, der von den Dozierenden der EUF angeboten wird und einen Zugang in einen lehramtsbezogenen Masterstudiengang ermöglicht. Das sogenannte Satelliten-Modell wird an der FH Kiel, TH Lübeck und der Hochschule Flensburg angeboten.

Maßnahmen gegen den regionalen Lehrkräftemangel

  • Sonderzuschlag für LiV in Bedarfskreisen: Evaluation hat stattgefunden, weiterhin wird an einzelnen Schulen in Bedarfsregionen Sonderzuschläge gezahlt, damit LiV einen Anreiz haben, dort den Vorbereitungsdienst aufzunehmen; Zukünftig sollen auch Umzugskosten für diese LiV übernommen werden.
  • Flexibilisierung des Einstiegs in Sondermaßnahmen: Quer- und Seiteneinstieg in das Hochschulstudium und auch in den Vorbereitungsdienst werden mit der Allianz beraten dabei auch mehr Doppelfächer möglich gemacht werden Didaktik, Schulrecht, für GS neben diesen Themen auch Sprechstunden zu Deutsch, Mathematik und Sachunterricht
  • Lehramtswechsel vom Lehramt BS an GemS und GS auch für befristet eingestellte Lehrkräfte
  • Abordnung in die Bedarfskreise bei Neueinstellung: Zukünftig werden Stellen für beliebte Schulen so ausgeschrieben, dass sie mit einer zweijährigen Abordnung an einer Schule mit hohem Bedarf verbunden sind;
  • Ausweitung der Ländertauschtermine: SH tauscht zukünftig zweimal im Jahr; in der Regel wollen mehr Lehrkräfte in den schönen Norden

Unterstützung des Vertretungspersonals:

  • Fortbildungsangebot für Vertretungslehrkräfte: IQSH bietet 2-stündige online-Veranstaltungen an, für GemS/Gym zu den Themen Pädagogik,

Stärkung multiprofessioneller Teams

  • Einführung sonderpädagogischer Fachkräfte mit Schwerpunkt „Lernen“: Vor allem Erzieherinnen und Erziehern ggf. mit heilpädagogischer Zusatzausbildung soll es möglich sein, eine dauerhafte Anstellung in Schule zu finden und als Fachkräfte bei der individuellen Förderung unterstützen und den Lehrkräften mehr Raum für die Entwicklung von Unterrichtsqualität zu geben
  • Weiterentwicklung schulischer Assistenzen: mit vom IQSH konzipierten Qualifizierungsmaßnahmen zu stärken und eine Erweiterung des Aufgabenspektrums zu ermöglichen, um im System Schule noch effektiver unterstützen zu können. Wir unterstützen den Abschluss dieser Qualifizierungsmaßnahmen mit der Ermöglichung einer tariflichen Höhergruppierung, was bislang (beim Land) nicht möglich war.

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