Grund zur Freude für die Gemeindebücherei Flintbek. Aus den Händen von Kulturministerin Karin Prien erhielt Büchereileiterin Andrea Frahm den mit 5.000 Euro dotierten Bibliothekspreis des Landes Schleswig-Holstein.

„Bibliotheken bauen digitale Barrieren ab und helfen auf dem Weg von der analogen in die digitale Welt. Als außerschulische Bildungseinrichtung vermitteln sie die notwendige digitale Informations- und Medienkompetenz“ betonte Prien. Sie hob insbesondere die Rolle von Büchereien bei der Förderung von Lesekompetenz hervor. „Das ist mir ein besonderes Anliegen. Lesen ist der Zugang zur Welt der Informationen, aber Lesen ist auch der Zugang zur Kultur. Daher ist es so wichtig, dass wir alle dabei helfen, dass die Kinder Zugang zur Welt des Lesens finden.“

Analog, digital, hybrid

Die Flintbeker Gemeindebücherei wurde in der Kategorie „Bibliotheken in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner“ ausgezeichnet. Der Bibliothekspreis des Landes Schleswig-Holstein 2023 stand unter dem Motto „Analog, digital, hybrid – Bibliotheken und Digitalisierung“.

Die Jury war vor allem von der durchdachten digital-analoge Strategie der Bücherei überzeugt. Iin Flintbek wird zum Beispiel der Makerspace als Raum für neue Ideen und Do-it-yourself-Projekte verstanden, als Hobbykeller des digitalen Zeitalters. Die Werkzeuge sind nicht mehr Säge und Holz oder Schere und Klebstoff, sondern Laser-Cutter und 3-D-Drucker. Man tüftelt nicht mehr allein im Verborgenen vor sich hin, sondern experimentiert gemeinschaftlich im öffentlichen Raum mit neuen Techniken, tauscht Erfahrungen aus und findet Mitstreitende. Bibliotheken unterstützen so die digitale Chancengleichheit.

„Ich freue mich sehr, dass es auch für die kleineren Bibliotheken Social media, Gaming und BeeBots keine Fremdwörter sind. Gerade Flintbek präsentiert sich als Zentrum für Medien und Technik für alle und mit seinem Makerspace als Hobbykeller des digitalen Zeitalters", sagte Ministerin Prien und warb dafür, mit Klein und Groß in Bibliotheken zu gehen und die Lust am Lesen, am Entdecken und Experimentieren zu vermitteln.

Sichtbare Wertschätzung

Büchereileiterin Andrea Frahm freute sich über den Bibliothekspreis als „sichtbare Wertschätzung unserer Arbeit“. Die Bücherei hat in den vergangenen zwei Jahren viele neue Angebote geschaffen für einen lebendigen, einladenden und spannenden Ort für alle: Digital, analog, hybrid und immer persönlich. „Der Bibliothekspreis würdigt die Arbeit all der Menschen, die dazu beitragen. Das erfüllt uns mit Stolz und Freude“, sagte Andrea Frahm.

„Das Gesicht der Büchereien, so wie sie meine Generation noch kennt, hat sich verändert, ist modern geworden, passt sich den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer an und bietet vielfältige Möglichkeiten aus der digitalen Welt“, sagte der Bürgermeister von Flintbek Olaf Plambeck. Der grundsätzliche Charakter dieser wichtigen gesellschaftlichen Einrichtung sei jedoch geblieben und noch ausgebaut worden: Mit Menschen in dem Ort Bücherei zusammenzutreffen, sich auszutauschen, Dinge auszuprobieren, die vielleicht noch unbekannt sind. „Die Bücherei von heute öffnet jedem die Tür, die Angebote zu nutzen und Teil der gesellschaftlichen Welt Bücherei zu sein. Ich bin stolz, dass die Bücherei der Gemeinde Flintbek den Bibliothekspreis 2023 erhält.“

Hintergrund

Der Bibliothekspreis des Landes wird alle zwei Jahre verliehen in zwei Kategorien. Der Preis in der Kategorie „Bibliotheken in Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner“ wird am 6. September 2023 überreicht. In der Jury saßen in diesem Jahr: Susanne Bieler-Seelhoff, Abteilungsleiterin im Kulturministerium, Hans-Joachim Grote, Vorstandsvorsitzender des Büchereivereins Schleswig-Holstein e.V., Marc Ziertmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Schleswig-Holsteinischen Städteverbands, Claudia Knauer, Büchereidirektorin des Verbandes Deutscher Büchereien Nordschleswig, Andreas Langer, Stabsstelle Medienpädagogik der Büchereizentrale.