KIEL. Gemeinsam wollen die schleswig-holsteinischen Hochschulen und das Wissenschaftsministerium dem Machtmissbrauch an den Hochschulen entgegenwirken. Die Hochschulen haben bereits entsprechende Strukturen etabliert: Dazu zählen Beratungs- und Beschwerdestellen, verpflichtende Weiterbildungsangebote für Führungskräfte oder wie an der CAU eine eigens eingerichtete AG Machtmissbrauch. „Machtmissbrauch hat an unseren Hochschulen keinen Platz. Er gefährdet nicht nur die individuelle akademische Laufbahn der Betroffenen, sondern auch die Integrität und Glaubwürdigkeit unserer Wissenschaftseinrichtungen“
, sagte Wissenschaftsministerin Karin Prien heute (25. Februar) in einer Landtagsdebatte.
Im Rahmen der Hochschulautonomie und auf Grundlage des Hochschulgesetzes sei es zunächst die Aufgabe der Hochschulen selbst, jeder Form von Machtmissbrauch entschlossen entgegenzutreten und Mechanismen zur Prävention und Aufarbeitung zu etablieren. Eine Abfrage an den Hochschulen habe gezeigt, dass es bereits eine Vielzahl von Verfahren und Instrumenten gebe. „Es ist aber auch richtig, dass offensichtlich trotz dieser Instrumente Machtmissbrauch – wenn auch in Einzelfällen – möglich war. Es ist daher notwendig, dass wir gemeinsam mit den Hochschulen die bisher getroffenen Maßnahmen in Frage stellen und diese sinnvoll ergänzen. Denn jeder Fall von Machtmissbrauch in ein Fall zu viel“
, betonte die Ministerin. Sie setzt sich dafür ein, bereits bestehende Angebote an den Hochschulen bekannter zu machen. „Helfen können diese Angebote nur, wenn Betroffene sie kennen und wissen, an wen sie sich wenden können.“
Gut bewährt habe sich eine externe und unabhängige Stelle, an die sich Betroffene wenden können – nach dem Vorbild des Landes Baden-Württemberg. Dort gibt es eine externe Juristin, die Fälle der sexualisierten Gewalt entgegennimmt. Diese entscheidet dann, ob sie die Vorfälle selbst weiterverfolgt, an die Hochschulen gibt oder externe Institutionen einschaltet. Wissenschaftsministerin Prien: „Die Ergebnisse aus Baden-Württemberg überzeugen und dieser Weg kann auch für uns ein gutes Vorbild sein.“
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