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Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur
: Thema: Ministerien & Behörden

Karin Prien

Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur

Ministerin Prien ehrt zukunftsweisende Schulprojekte

Low Emission Schools SH 2024

Letzte Aktualisierung: 16.09.2024

An der Uni Kiel wurden junge Klimaschützerinnen und Klimaschützer von neun Schulen in Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

Der Lebensmittelverschwendung in der Mensa den Kampf ansagen, Belohnungssysteme für nachhaltigeres Alltagsverhalten etablieren oder schuleigene Service-Stationen für Fahrräder einrichten: Dies sind nur einige Themen der Nachhaltigkeitsinitiativen schleswig-holsteinischer Schülerinnen und Schüler (SuS), die Bildungsministerin Karin Prien am Montag (16. September) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ausgezeichnet hat. Als Schirmherrin des landesweiten Wettbewerbs „Low-Emission-Schools SH 2024“, den das Geographische Institut der CAU bereits zum zweiten Mal infolge austrug, ehrte die Ministerin neun Schulen mit besonders zukunftsweisenden Projekten junger Klimaschützerinnen und Klimaschützer. Damit verbunden: insgesamt 15.000 Euro Preisgeld, das jetzt unmittelbar in die vielen handlungsorientierten Initiativen an den Bildungseinrichtungen fließt.

Die Bildungsministerin lobte die Preisträgerinnen und Preisträger: „Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie kreativ und engagiert die Schülerinnen und Schüler sich gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und den Studierenden mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben. Ich freue mich, dass sich immer mehr Schulen beteiligen, denn ohne die aktive Teilnahme der Schülerinnen und Schüler wäre die Einsparung von sensationellen 29.500 Tonnen CO₂ nicht möglich gewesen.“ Essenziell für den Erfolg des Wettbewerbs sei von Beginn an die enge Zusammenarbeit gewesen, so Karin Prien weiter, mit außerschulischen Partnern wie der CAU und dem Institut für vernetztes Denken Bredenbeek und der Leibniz Universität Hannover. „So schafft der Wettbewerb eine Brücke zwischen Wissen und Handeln, zwischen Forschung und Praxis.

Seit dem Startschuss der „Low Emission Schools SH“ im April 2022 haben inzwischen mehr als 80 schleswig-holsteinische Schulen daran teilgenommen. Ein gutes Beispiel ist der künftig jährlich stattfindende „Slow Fashion“-Markt der Schule Hohe Geest in Hohenwestedt, der in der Wettbewerbskategorie „WERT-volle Schule“ für besonders ressourcenschonendes Verhalten ausgezeichnet wurde. Die beiden Schülerinnen Katharina Wulf und Chiara Kläschen aus dem Projektteam sind noch immer überwältigt von der Resonanz auf ihre Initiative. „Wir haben bei der Projektumsetzung nicht nur gemerkt, wie viel Kleidung durchs Wiederverwenden und Tauschen eigentlich eingespart werden kann. Sondern auch, wie gut es von anderen angenommen wird, wenn man mal wirklich aufsteht und etwas anfängt. Einfach, weil es einem wichtig ist“, befinden die beiden 18-Jährigen unisono.

Professor Wilfried Hoppe, der die Preisverleihung seitens der CAU gemeinsam mit seinem Team der Geographiedidaktik ausrichtete, ist genau dieser Lerneffekt ein Herzensanliegen: „Sie haben eine Wir-Wirksamkeit kennen gelernt“, wendete er sich vor der Urkundenverleihung an die Schülerinnen und Schüler im Hörsaal, „Sie haben Pläne entwickelt, die dann tatsächlich zum Handeln führen.“ Und genau das sei wichtig, denn: „Der Klimawandel ist real, er ist gefährlich – und: Wir können noch etwas tun.

Alle Schulen, die sich um die Auszeichnung als „Low-Emission-School SH“ bewerben, folgen demselben Fahrplan: Zunächst entwickeln die SuS in Projektwochen Vorhaben für mehr Nachhaltigkeit an ihren Bildungseinrichtungen, etwa in den Bereichen Mobilität, Ernährung, Energie oder Ressourcenschutz. Dabei können sie entweder an bestehende Initiativen anknüpfen oder völlig neue Projekte ins Leben rufen. Teams speziell geschulter Lehramtsstudierender des Fachs Geographie an der CAU begleiteten die SuS von der Ideenentwicklung bis hin zur Projektreife. In einem Mastermodul haben die angehenden Lehrkräfte vorab das notwendige didaktische Werkzeug nebst hilfreichen Inhalten an die Hand bekommen.

Geehrt wurden je drei Schulen in den drei Themenschwerpunkten des Wettbewerbs:

Low-Emission-School (Kollektives und ganzheitliches Nachhaltigkeitshandeln)

  • Fachschule für Sozialpädagogik an der Beruflichen Schule des Kreis Ostholstein:
    Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher führen den Aktionstag „000 Schritte für eine bessere Welt“ an anderen Schulen durch, um auch dort Belohnungsstrukturen für nachhaltiges Alltagsverhalten zu etablieren. 
  • Eilun Feer Skuul Föhr Gemeinschaftsschule des Amtes Föhr-Amrum:
    Die SuS führen gemeinsam mit „Föhr Tourismus“ Belohnungssysteme für nachhaltig handelnde touristische Leistungsträger, Touristen und Einheimische ein.
  • Friedrich-Schiller-Gymnasium Preetz:
    Die SuS etablieren an ihrer Schule Instrumente, um Alltagsverhalten zu reflektieren und nachhaltiger zu gestalten, wobei ältere den jüngeren SuS das notwendige Knowhow vermitteln. Künftig sollen alle Klassen halbjährlich in einem Wettbewerb ihren „For-a-better-World-Score“ ermitteln, die Schulleitung zeichnet dann jeweils die Gewinner-Klassen aus.

WERT-volle Schule (besonders ressourcenschonendes Verhalten)

  • Schule Hohe Geest in Hohenwestedt:
    Über einen jährlich stattfindenden „Slow Fashion“-Tausch-Flohmarkt auf dem gesamten Bildungscampus (Schule Hohe Geest, Grundschule und zwei Kindertageseinrichteungen) wollen die SuS und die Bevölkerung für nachhaltige Kleidung und Wiederverwendung sensibilisieren. Zusätzlich soll das Thema „nachhaltiger Schulweg“ u.a. durch fahrradfreundliche Maßnahmen und Aufklärung gefördert werden, außerdem organisieren die SuS einen Nachhaltigkeitstag.
  • Gemeinschaftsschule Nortorf mit Oberstufe:
    Die SuS richten das Schulfrühstück nachhaltig aus. Da kein Bistro zur Verfügung steht, bereitet zweimal pro Woche eine Schulklasse das Frühstück für die gesamte Schule vor. Einerseits soll das angebotene Essen nachhaltig und gesund ausfallen, andererseits setzen die SuS auf recyceltes Geschirr mit Pfandleih-System. Ergänzt wird das Frühstückangebot durch Aufklärung über nachhaltige Ernährung. 
  • Theodor-Storm-Dörfergemeinschaftsschule:
    In einer standort-übergreifenden Kooperation haben die SuS hier verschiedene Maßnahmen entwickelt: zum Beispiel werden sie die Fahrradförderung um eine selbstorganisierte Werkstatt ergänzen, in der gespendete Räder künftig aufbereitet und verliehen werden. Zudem rufen die SuS den Wettbewerb „gesunde & nachhaltige Ernährung“ ins Leben, den eine Aufklärungskampagne nebst Aktivitäten rund um den Schulgarten begleitet.

Kreative Klimaretter (Verankerung von innovativen und nachhaltigen Strukturen)

  • Freiherr-vom-Stein-Schule Neumünster:
    Die Schule betreibt bereits eine eigene Mensa, in der die Klassen im ständigen Wechsel das Essen für alle frisch zubereiten – wo möglich in Kooperation mit der Garten-AG. Über die Förderung soll dort nun das Thema „Lebensmittelverschwendung" angegangen werden. Es gilt u.a. Mehrwegsysteme einzuführen, um an der To-Good-To-Go-Initiative teilnehmen zu können.
  • Bundesoffene Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen:
    Rund 3.000 SuS besuchen die LBS Hörakustik jährlich – untergebracht in akademie-eigenen Wohnheimen. Über ein neues Schüler-Café soll eine Keimzelle für Nachhaltigkeit entstehen. Spaß & Socializing stehen dabei im Vordergrund, um möglichst viele SuS für nachhaltige Projekte wie nachhaltiges Kochen oder eine Kleidertauschbörse zu gewinnen.
  • RBZ-Königsweg Kiel: 
    Die SuS setzen sich für ein klimafreundlicheres Mensa-Angebot ein. Hierfür formulierten die SuS gemeinsam die Anforderungen an den zukünftigen Mensa-Betreibenden und übernehmen so eine Vorreiterrolle nicht nur für Schulen in SH. Zudem soll künftig eine Service-Station für Fahrräder eingerichtet werden.

Über den Wettbewerb

Der Wettbewerb ist angebunden an das Verbundprojekt Low-Emission-Schools in Norddeutschland (LessCO2) des Instituts für Vernetztes Denken Bredeneek sowie der Universität Kiel und der Leibniz-Universität Hannover. Ziel ist es, innerhalb der Projektlaufzeit an 240 Schulen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen Treibhausgasemissionen einzusparen und das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu stärken.

Gefördert wird das Projekt LessCO2 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Der Regionalwettbewerb wird unterstützt durch die Sparkassen Schleswig-Holstein, die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) sowie durch das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein.

 

Verantwortlich für diesen Pressetext:
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Presse, Kommunikation und Marketing, Eva Sittig, Text/Redaktion: Antonia Stahl/Anna-Kristina Pries
Postanschrift: 24098 Kiel, Telefon: 0431 880-2104, E-Mail: presse@uv.uni-kiel.de

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