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Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur
: Thema: Ministerien & Behörden

Karin Prien

Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur

Gutes Zeugnis für die neue Oberstufe


Das zentrale Element der Profiloberstufe – die Niveaudifferenzierung in den Kernfächern – hat hohe Zustimmungswerte von den Schulen bekommen.

Letzte Aktualisierung: 27.06.2024

KIEL. Das DIPF I Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt hat der Oberstufe an den schleswig-holsteinischen Gymnasien und Gemeinschaftsschulen ein gutes Zeugnis ausgestellt. In seiner Untersuchung wurde eine hohe Akzeptanz für die 2020 vorgenommenen Änderungen an der Profiloberstufe verzeichnet. Bildungsministerin Karin Prien sagte dazu heute (27. Juni): „Das Ergebnis der Evaluation zeigt, dass wir in Schleswig-Holstein bei der Gestaltung des Weges zum Abitur und zur Fachhochschulreife auf dem richtigen Weg sind. Wir haben mit der Neufassung der Oberstufen- und Abiturprüfungsverordnung bereits frühzeitig umgesetzt, was auf Länderebene erst zwei Jahre später vereinbart wurde.“ Jetzt werde man die Ergebnisse der Evaluation und weitere Rückmeldungen aus den Schulen in einem Diskussionspapier zusammentragen. „Wir haben die neue Oberstufe in einem großen Beteiligungsprozess auf den Weg gebracht und so werden wir auch weiter verfahren: Am 12. Oktober findet eine Fachtagung statt, auf der wir die Ergebnisse der Studie mit allen Beteiligten beraten werden“, sagte Ministerin Prien.

Die neue Oberstufenverordnung für die Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe wurde am 23. Oktober 2020 verkündet und ist seit dem Schuljahr 2021/22 in Kraft. Der erste Jahrgang absolviert in diesem Jahr das Abitur. Ziel der neuen Oberstufe war unter anderem eine bessere Vertiefung und Vergleichbarkeit. Zu den Kernmaßnahmen gehörte die Niveaudifferenzierung in den Kernfächern (Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen) und die Einführung einer 5. Wochenstunde in den Fächern auf erhöhtem Niveau sowie die Verankerung des Profilseminars (als Raum für Interdisziplinarität und Projektarbeit, auch experimenteller Art). 

Zentrale Frage der Evaluation war, wie die Neuerungen von den Schulen aufgenommen und umgesetzt wurden und welche Herausforderungen sich dadurch ergaben. Das zentrale Element der Neuen Oberstufe – die Niveaudifferenzierung in den Kernfächern – habe Zustimmungswerte von 94 Prozent bekommen und 78 Prozent der Schulleitungen seien der Ansicht, dass eine individuellere Förderung möglich sei. Prien sieht sich bestätigt: „Die Abkehr von den starren Fächerverbünden der Vorregelung eröffnet den Schulen mehr Gestaltungsmöglichkeiten, mehr Raum für Innovationen und eine individuellere Unterstützung der Schülerinnen und Schüler.“ Zudem seien die Auswirkungen auf das Leistungsniveau und die Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler von Schulleitungen und Lehrkräften im Wesentlichen positiv bewertet worden.

Als erfreulich bezeichnete die Ministerin außerdem die positive Beurteilung des neu eingerichteten Profilseminars, dass zu mehr als 80 Prozent als Bereicherung eingeschätzt wurde. „Auch das Seminar zur Berufsorientierung stößt auf breite Zustimmung an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe. Das ist ein sehr positiver Befund und zeigt, dass wir hier offensichtlich einen Bedarf erfüllt haben“, so Prien.

Gleichwohl zeigt die Evaluation auch Herausforderungen der neuen Profiloberstufe und wo noch Unterstützungsbedarf besteht. So ergab die Studie, dass die Niveaudifferenzierung bei der Stundenplanung, der Kurseinrichtung und der Personalplanung eine große Herausforderung darstellt. Die daraus resultierenden längeren Schultage hätten zudem negative Auswirkungen für die Schülerinnen und Schüler, wurde angegeben. „Die Frage, wo Entlastungen vorgenommen werden können, gehört zu den Themen im kommenden Diskussionsprozess,“ sagte Ministerin Prien. Zur Umsetzung der Niveaudifferenzierung wünschten sich viele Lehrkräfte mehr Orientierung, Informationen und auch Fortbildungsangebote insbesondere zur Ausrichtung der Leistungsanforderungen. Häufiger kritisiert wurden die Zwei-Wege-Kurse (fünfstündige Kernfachkurse, in denen in drei Wochenstunden beide Anforderungsniveaus unterrichtet werden). Obwohl das Land hier zusätzliche Lehrerwochenstunden bereitgestellt hat, kam nur ein Drittel der befragten Lehrkräfte zu dem Schluss, dass die Arbeit im Zwei-Wege-Kurs gut umsetzbar ist. 

Hintergrund

Das Bildungsministerium hatte das DIPF damit beauftragt, durch Befragung von Schulleitungen und Lehrkräften die Umsetzung der Neuen Oberstufe wissenschaftlich zu begleiten. Diese Evaluation wurde unter der Bezeichnung NEOS-Studie von Dr. Marko Neumann und Markus Rinck erstellt. Im 2. Halbjahr des Schuljahres 2022/23, als die neue Oberstufe bis Q1 hochgewachsen war und die Kernmaßnahmen der Reform in den Schulen erstmals umgesetzt wurden, hat das DIPF Onlinefragebögen an die Schulleitungen der 99 Gymnasien und 44 Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe verschickt. 75 Prozent haben darauf geantwortet. Außerdem wurden Lehrkräfte befragt, die im damaligen Q1-Jahrgang ein Kernfach unterrichteten, und an zwei Gymnasien und zwei Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe wurden vertiefende Interviews geführt.

 

Zur Studie: https://www.dipf.de/de/forschung/projekte/neos-studie-wissenschaftliche-begleitung-der-neuen-oberstufe-in-schleswig-holstein

Verantwortlich für diesen Pressetext: Patricia Zimnik | Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur | Brunswiker Str. 16-22, 24105 Kiel | Telefon 0431  988-2369 | E-Mail: pressestelle@bimi.landsh.de

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